»Dann haben die leider Pech gehabt! Start! Colonel, sagen Sie den Leuten, sie sollen sich bereit halten!«
»Ja, Sir.« Jenny sprach in ihr Mikrofon. »Zum Start in fünf Minuten bereit machen! Start in fünf Minuten!«
Sirenen jaulten im Stockwerk unter ihnen auf.
»Admiral?« sagte der Präsident.
Carrell sah über seine gegeneinandergelegten Fingerspitzen hinweg auf die Lagekarte. »Geben Sie mir eine Minute Zeit!«
»Viel mehr aber nicht«, sagte General Toland.
»Schön. Erstens ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig. Wir haben noch nicht genug von den Kleinschiffen getroffen, und durch den vorverlegten Start wird die Abschußbahn ungünstiger.«
»Und wenn die Außerirdischen Gesteinsbrocken auf die
»Ja. Das stimmt.« Carrell sah auf die Uhr. »Aber wovor haben wir eigentlich Angst? Laserstrahlen können der
»Er könnte aber
»Ich schlage dennoch vor zu warten. Startbereit machen, so daß der Abschuß binnen zehn Sekunden nach Aufforderung erfolgen kann. Wenn möglich, warten wir die volle Stunde ab. Sollte aber Gillespie Lichtschein am Himmel sehen, wird die
»Mr. President, Sie haben alles auf diese eine Karte gesetzt«, sagte Toland, immer noch zweifelnd.
»General, ich bin mir der Bedeutung dieser Sache bewußt.«
»Wir müssen die verdammten Kleinschiffe doch sowieso bekämpfen! Warum dann nicht gleich?«
»Damit bringen wir alle um, die sich noch in Bellingham aufhalten«, beharrte Präsident Coffey.
»Besser als die ganze Menschheit!«
»Großer Gott im Himmel!« Präsident Coffey sah unverwandt auf die Lagebildschirme. »Admiral Carrell, Sie sind mein Marineberater. Übernehmen Sie das Kommando.«
»Jawohl, Sir. Colonel Crichton, verbinden Sie mich direkt mit General Gillespie.«
»Sir.« In den ersten drei Leitungen, die sie probierte, rauschte es nur. Dann kam die Verbindung zustande. »General Gillespie, Sir.«
»Ed, hier spricht Thor Carrell.«
»Ja, Herr Minister?«
»Wir vermuten, daß es ein Leck in der Geheimhaltung gegeben hat. Ihr örtlicher Polizeichef hat sein Funkgerät benutzt.«
»Ach, deswegen die Störung? Wir können mit unseren eigenen Militärpolizisten nicht sprechen.«
»So ist es. General, Sie bereiten alles für einen Sofortstart vor. Behalten Sie den Himmel im Auge! Sobald sich da oben ein Lichtschein zeigt, starten Sie! Von jetzt an sind Sie Oberbefehlshaber an Bord.«
»Verstanden.«
John Fox hörte es als erster. Er wendete den Komposthaufen. Außer ihm kümmerte sich niemand mehr darum, dafür hatte er gesorgt. Vorsichtig schob er die Mistgabel hinein und arbeitete um die dichtere Masse in der Mitte herum, damit nicht zum Vorschein kam, was von Roger Brooks noch übrig war. Plötzlich sah er einen Knochen, an dem noch Fleisch hing – ein Fuß. Fox verzog angewidert das Gesicht und nahm eine Gabel voll Kompost auf.
Mitten in der Bewegung hielt er inne und neigte den Kopf. Über dem Geräusch des kräftigen Windes, der etwas Regen brachte, hörte er etwas.
Motoren.
Er breitete den Kompost über den Knochen. Dann eilte er rasch zum Haus, öffnete die Tür und rief dem ersten besten zu, den er sah: »Marine. Sagt allen Bescheid. Ich gehe ans Tor.«
Schon zweimal waren Marineleute gekommen. Ihr erster Besuch hatte den CBFunkgeräten gegolten, der zweite Roger Brooks. Beide Male waren sie in großer Zahl gekommen, aber im Vergleich zu diesem Aufgebot war das nichts gewesen. Man konnte über dem Dröhnen der Motoren kaum noch den Wind hören.
Gepanzerte Lastwagen standen die ganze Straße entlang. Ziemlich ärgerlich, dachte John Fox, wie die das knappe Benzin vergeuden. Aber sie wissen, daß wir Waffen haben, und irgend jemand könnte sich zu etwas Unbedachtem hinreißen lassen, wenn sie mit nur
Er zählte acht Militärlastwagen und dahinter weitere Fahrzeuge – neue und alte Pkw, klapprige ZivilLkw . Es waren so viele, daß das Ende der Kolonne im Regen verschwamm.
Dem dritten Fahrzeug entstiegen vier Männer und traten ans Tor. Der eine war der Polizeichef, Ben Lafferty. Die anderen waren hohe Marineoffiziere. Einen von ihnen, Commander Arnold Kennedy, hatte Fox schon beim vorigenmal gesehen. Kennedy trat vor und sagte: »Sie wissen, daß wir ins Haus kommen, wenn wir das wollen. Wir haben das alles schon mal durchexerziert.«
Fox machte sich Sorgen. Warum kam eigentlich niemand von den anderen? Bereiteten sie sich auf einen Schußwechsel vor?
Nun traten auch Miranda Shakes und der Polizist ans Tor, mit dem sie immer ausging.
»Es ist in Ordnung, John«, sagte Miranda.
»Was ist jetzt schon wieder los? Und wer, zum Teufel, sind
»Ihre Nachbarn«, sagte der Polizeichef.