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Im San FernandoTal herrschte dichter Verkehr. Isadore Leiber fluchte leise vor sich hin, während er mit halbem Ohr auf die Nachrichtensendung hörte und sich zugleich besorgt fragte, um wieviel er wohl zu spät kommen würde.

Er hatte es einfach vergessen. Schließlich war heute nicht Donnerstag. Sein Gehirn hatte bis halb fünf träge vor sich hingedämmert, und dann mit einem Schlag: He, war heute abend nicht etwas? Na klar, Jack McCauley hatte eine Notfallsitzung der Gruppe anberaumt. Sie hatte wahrscheinlich mit dem… Licht am Himmel zu tun. Am besten rief er Clara an und erinnerte sie.

Clara hatte von selbst daran gedacht und fragte sich, wo er wohl sei. Er kämpfte sich gegen ungewöhnlich starken Stoßverkehr zum Haus der TateEvans im San FernandoTal durch. Clara begrüßte ihn lachend an der Bordsteinkante, als er ausstieg, und erklärte, daß sie ihm in ihrem Wagen gefolgt war. Er umarmte und küßte sie, damit sie still war. Nachdem sie einander eine Weile atemlos in den Armen gehalten hatten, gingen sie zur Haustür.

Clara klingelte. In den wenigen Augenblicken, die sie warten mußten, schwand das Lachen aus ihrem Gesicht. Sie lächelte nicht einmal mehr und fragte: »Glaubst du, daß sie wütend sind?«

»Ja. Es ist meine Schuld, aber es macht mir, ehrlich gesagt, nicht viel aus. Nimm’s dir nicht zu Herzen.«

»Sie haben es uns aber gesagt, das heißt, Jack hat es uns gesagt.«

Die Tür öffnete sich, und George TateEvans führte sie ins Haus. Er schien weder ärgerlich noch besonders zufrieden. »Kommt rein, Clara und Isadore! Was hat euch aufgehalten?«

»Mein Chef«, log Isadore. »Was ist denn los?«

George strich sich über die Stirnglatze und dann über sein schütteres, blondes Haar. Er war noch nicht vierzig, aber schon fast kahl gewesen, als Isadore ihn kennenlernte. Er gab zur Antwort: »Jack und Harriet haben ein paar Nachrichtensendungen aufgenommen und spielen sie jetzt ab. Clara, die anderen Frauen sind in der Küche und kochen was.«

Frauen, Küche, kochen. War es diesmal ernst? Zumindest schien George das zu glauben. Konnte es so ernst sein?

Überlebenstechniken. Spezialisierung. Kriegsfallregeln. Isadore ging zum abgedunkelten Wohnzimmer hinüber. Er wußte, wo die Stufen waren und wo die Möbel standen, er war oft genug dort gewesen. Er ging zu einem Sofa, das er im von der Leinwand zurückgeworfenen Licht des Projektors sah und setzte sich auf einen freien Platz.

Nur Männer befanden sich in dem Raum. Vicki war wohl auch in der Küche, wohin sich Clara gleichfalls begeben hatte. Clara! Also war auchsie überzeugt, daß es ernst war…

George trat an den Videorecorder. Zuerst erschien auf der Projektionswand das Wappen des Präsidenten, danach das Oval Office. Die Kamera fuhr auf den Präsidenten David Coffey zu, der gelassen und entspannt wirkte. Fast ein bißchen zu sehr, dachte Isadore.

»Liebe Mitbürger«, sagte Coffey. »Gestern abend haben Wissenschaftler der Universität von Hawaii eine verblüffende Entdekkung gemacht. Inzwischen haben Astronomen am Observatorium Kitt Peak und an weiteren Observatorien ihre Ergebnisse bestätigt. Mir vorliegenden verläßlichen wissenschaftlichen Angaben zufolge nähert sich ein ungeheuer großes Raumschiff der Erde, aus der Richtung des Planeten Saturn.«

Der Präsident hob einen Augenblick lang den Blick von seinem Redemanuskript und sah in die Kamera, so daß es schien, als spreche er jeden einzelnen persönlich an. Die Art, wie er das tat, hatte bei seiner Wahl eine nicht geringe Rolle gespielt. »Man hat mich informiert, daß das Schiff unmöglich vom Saturn selbst stammen kann, sondern einen sehr viel ferneren Ursprung haben muß. Auf jeden Fall nähert es sich der Erde äußerst rasch und wird in wenigen Wochen hier sein, wahrscheinlich gegen Ende Juni.«

Er ließ eine kurze Pause eintreten und sah auf die gelben Blätter vor sich, blickte dann erneut in die Kamera. »Da wir bisher keine Verbindung zu diesem Raumschiff haben, besteht auch keinerlei Grund zu der Vermutung, von ihm könne eine Gefahr für uns ausgehen. Die Sowjetunion hat gleichzeitig mit uns Kenntnis von dem Raumschiff erlangt und, wie uns unsere Beobachtungssatelliten zeigen, erwartungsgemäß ihre Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

Wir können nicht tatenlos zusehen, wenn die Sowjetunion mobil macht, und so habe ich eine TeilMobilmachung der strategischen Streitkräfte der Vereinigten Staaten angeordnet. In einem Gespräch mit dem Parteivorsitzenden der Sowjetunion sind wir übereingekommen, daß wir die strategische Mobilmachung auf beiden Seiten begrenzen. Außerdem stehen wir in ständiger Beratung über eine gemeinsame Reaktion auf das Raumschiff. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß es sich in beiden Fällen um reine Vorsichtsmaßnahmen handelt. Die Vereinigten Staaten haben nie Krieg gewollt, und wir wünschen insbesondere jetzt keinen, zu einer Zeit, da sich ein Raumschiff von außerhalb unseres Sonnensystems der Erde nähert.

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