Bill und Gwen arbeiteten gern mit den Händen, und die Jungen auch. Immer wenn es ihnen ihre Zeit erlaubte, fuhren sie mit dem Kleinlaster von Los Angeles nach Bellingham hinauf – Miranda und Kevin waren alt genug, um Bill am Lenkrad abzulösen – und schufen aus dem Chaos Ordnung, verwandelten mit Wonne das riesige alte Haus mit den zahlreichen Räumen geradezu in eine Festung. Es sah aus jeder Richtung aus wie ein L, war aber in Wirklichkeit Xförmig und damit größer, als ein Betrachter auf den ersten Blick vermutet hätte. Es stieß an ein Wäldchen, und das Grundstück war groß genug für Gartenland. Es gab Arbeit, aber auch Gelegenheit zu Ausflügen und zum Segeln mit ihrem AchtMeter Boot zwischen den San JuanInseln, einem der herrlichsten Segelreviere der Welt. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde das Ende der Zivilisation nie kommen, oder auf eine Weise, die unmöglich vorauszusagen war. Bis dahin nutzten sie das Anwesen häufiger und intensiver als die übrigen Familien der
Dieser Urlaub allerdings war nicht geplant gewesen.
Als Bill zwei Abende zuvor nach Hause gekommen war, konnten Gwen und die Kinder von nichts anderem reden als dem sich nähernden Raumschiff der Außerirdischen. In den ElfUhr Nachrichten des Fernsehens gab es die kühnsten Zeichnungen davon, wie es aussehen konnte. Sie erinnerten Bill an ähnlich kühne Karikaturen aus den späten vierziger Jahren: verschiedene Entwürfe für ein atomgetriebenes Flugzeug. Aus
Als ihn das Telefon um ein Uhr nachts weckte, hatte ihn das nicht im geringsten überrascht. George TateEvans erteilte der Familie Shakes den Auftrag, nach Bellingham zu fahren.
Ich lasse mich nicht kommandieren, dachte Bill, sagte aber nichts, sondern überlegte bereits, was wohl sein Vorgesetzter zu der überraschenden Bitte um eine oder zwei Wochen Urlaub sagen würde. In einer Hinsicht hatte George recht: für so etwas wie diese Sache war die
Zwar war es immer noch ein Spiel, aber jetzt wurde um Punkte gespielt. Bill war nicht sicher, wie die Kinder dazu standen. Miranda und Kevin hatten ihre eigenen Sorgen, und Karl und Owen kamen in ihrer neuen Schule nicht besonders gut zurecht. Sie hätten die Kinder niemals so spät im Schuljahr umschulen sollen. Aber alle taten brav ihre Arbeit im Gemüsegarten und kauften riesige Mengen Lebensmittel ein.
Bill versuchte, nicht an die Kosten zu denken und auch nicht an die Störungen ihres gewohnten Lebens, die das Ganze mit sich brachte. Er konnte die ›Krieg der Sterne‹Haltung seiner Kinder nicht recht verstehen… und es war ihm auch unerfindlich, daß George und Vicki die Sache so todernst nahmen. Gwen schwankte. »Vicki macht sich richtig Sorgen«, hatte sie gesagt.
»Sieh das Ganze als Probealarm an«, hatte er ihr geraten. »Wir merken, wo noch Macken sind, und wenn später mal was passiert, wissen wir genau, was wir zu tun haben.«
Das klang nicht unvernünftig.
Max Rohrs sagte an jenem Abend im Bett zu seiner Frau Evelyn, die in einem Buch las: »Ich glaub, ich mach Bill Shakes nervös.«
Ohne ihre Lektüre zu unterbrechen, fragte sie: »Hast du nicht gesagt, daß er klein ist?«
»Ja. Er reicht mir nicht mal bis zur Schulter. Seine Frau ist so wie er, nur ein Stück breiter, und die Jungs sind ‘nen ganzen Kopf größer. Ich hab das Gefühl, er versteckt was.«
»Leichen?«
Das sagte sie nicht etwa, weil es sie interessiert hätte, sondern einfach, um etwas zu sagen. Max, der das merkte, lachte. »Nein, keine Leichen – aber mir liegen da zu viele Leitungen auf dem Grundstück. Jetzt haben sie schon wieder ‘ne neue Sickergrube anlegen lassen, und ich glaub nicht, daß die nötig ist. Ich will dir was sagen, das sind bestimmt so Überlebensfritzen.« Er drehte sich auf die andere Seite. »Bestimmt haben sie Schußwaffen, riesige Lebensmittelvorräte und ‘nen Bombenkeller. Wahrscheinlich unter dem Tennisplatz, den ich für sie gegossen hab.« Er runzelte die Stirn. »Seit einer guten Woche sind die wie aufgescheucht.«
»Ich hab heute von Linda gehört«, sagte seine Frau, übergangslos, wie es schien.
»Linda? Wie kommst du jetzt auf die?«
»Gillespie. Sie ist wieder in Washington. Der Präsident hat Ed und Wes Dawson zur Ausbildung nach Houston geschickt. Endlich darf Wes in den Weltraum.«
Neid beschlich Max. »Gut für ihn.«
»Linda wohnt in Flintridge. Ihre jüngere Schwester Jenny – du erinnerst dich doch noch an sie? – hatte was mit der Entdekkung des außerirdischen Raumschiffs zu tun.«
»Ach,