Читаем Harry Potter und der Stein der Weisen полностью

Die späte Nachmittagssonne stand tief am Himmel, als sich Harry und Hagrid auf den Rückweg durch die Winkelgasse machten, zurück durch die Mauer, zurück durch den Tropfenden Kessel, der nun menschenleer war. Harry schwieg, während sie die Straße entlanggingen; er bemerkte nicht einmal, wie viele Menschen in der U-Bahn sie mit offenem Munde anstarrten, beladen wie sie waren mit ihren merkwürdigen Päckchen und mit der schlafenden Schneeule auf Harrys Schoß. Wieder fuhren sie eine Rolltreppe hoch, und hinaus ging es auf den Bahnhof Paddington. Harry erkannte erst, wo sie waren, als Hagrid ihm auf die Schulter klopfte.

»Haben noch Zeit für einen Imbiß, bevor dein Zug geht«, sagte er.

Er kaufte für sich und Harry zwei Hamburger und sie setzten sich auf die Plastiksitze, um sie zu verspeisen. Harry sah sich unablässig um. Alles kam ihm irgendwie fremd vor.

»Alles in Ordnung mit dir, Harry? Du bist ja ganz still«, sagte Hagrid.

Harry wußte nicht recht, wie er es erklären konnte. Gerade hatte er den schönsten Geburtstag seines Lebens verbracht. Und doch, er kaute an seinem Hamburger und versuchte die richtigen Worte zu finden.

»Alle denken, ich sei etwas Besonderes«, sagte er endlich.»All diese Leute im Tropfenden Kessel, Professor Quirrel, Mr. Ollivander… Aber ich weiß überhaupt nichts von Zauberei. Wie können sie großartige Dinge von mir erwarten? Ich bin berühmt und ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wofür ich berühmt bin. Ich weiß nicht, was passiert ist, als Vol-, tut mir Leid – ich meine, in der Nacht, als meine Eltern starben.«

Hagrid beugte sich über den Tisch. Hinter dem wilden Bart und den buschigen Augenbrauen entdeckte Harry ein liebevolles Lächeln.

»Mach dir keine Sorgen, Harry. Du wirst alles noch schnell genug lernen. In Hogwarts fangen sie alle ganz von vorne an, es wird dir sicher gut gehen. Sei einfach du selbst. Ich weiß, es ist schwer. Du bist auserwählt worden und das ist immer schwer. Aber du wirst eine tolle Zeit in Hogwarts verbringen – wie ich damals – und heute noch, um genau zu sein.«

Hagrid half Harry in den Zug, der ihn zu den Dursleys zurückbringen würde, und reichte ihm dann einen Umschlag.

»Deine Fahrkarte nach Hogwarts«, sagte er.»Am 1. September Bahnhof King's Cross – steht alles drauf. Wenn du itrgendwelche Schwierigkeiten mit den Dursleys hast, schick mir deine Eule, sie weiß, wo sie mich findet… Bis bald, Harry.«

Der Zug fuhr aus dem Bahnhof hinaus. Harry wollte Hagrid beobachten, bis er außer Sicht war; er setzte sich auf und drückte die Nase gegen das Fenster. Doch er blinzelte und schon war Hagrid verschwunden.

Abreise von Gleis neundreiviertel

Harrys letzter Monat bei den Dursleys war nicht besonders lustig. Gewiß, Dudley hatte nun so viel Angst vor Harry, daß er nicht im selben Zimmer mit ihm bleiben wollte, und Tante Petunia und Onkel Vernon schlossen Harry nicht mehr in den Schrank ein, zwangen ihn zu nichts und schrien ihn nicht an – in Wahrheit sprachen sie kein Wort mit ihm. Halb entsetzt, halb wütend taten sie, als ob der Stuhl, auf dem Harry saß, leer wäre. So ging es ihm in mancher Hinsicht besser als zuvor, doch mit der Zeit wurde er ein wenig niedergeschlagen.

Harry blieb gerne in seinem Zimmer in Gesellschaft seiner Eule. Er hatte beschlossen, sie Hedwig zu nennen, ein Name, den er in der Geschichte der Zauberei gefunden hatte. Seine Schulbücher waren sehr interessant. Er lag auf dem Bett und las bis spät in die Nacht, während Hedwig durchs offene Fenster hinaus – oder hereinflatterte, wie es ihr gefiel. Ein Glück, daß Tante Petunia nicht mehr mit dem Staubsauger hereinkam, denn andauernd brachte Hedwig tote Mäuse mit. Harry hatte einen Monatskalender an die Wand geheftet, und jede Nacht, bevor er einschlief, hakte er einen weiteren Tag ab.

Am letzten Augusttag fiel ihm ein, daß er wohl mit Onkel und Tante darüber reden müsse, wie er am nächsten Tag zum Bahnhof King's Cross kommen sollte. Er ging hinunter ins Wohnzimmer, wo sie sich ein Fernsehquiz ansahen. Als er sich räusperte, um auf sich aufmerksam zu machen, schrie Dudley auf und rannte davon.

»Ahm – Onkel Vernon?«

Onkel Vernon grunzte zum Zeichen, daß er hörte.

»Ähm – ich muß morgen nach King's Cross, um… um nach Hogwarts zu fahren.«

Onkel Vernon grunzte erneut.

»Würde es dir etwas ausmachen, mich hinzufahren?«

Ein Brummen. Harry nahm an, daß es ja hieß.

»Danke.«

Er war schon auf dem Weg zur Treppe, als Onkel Vernon tatsächlich den Mund aufmachte.

»Komische Art, zu einer Zaubererschule zu kommen, mit dem Zug. Die fliegenden Teppiche haben wohl alle Löcher, was?«

Harry schwieg.

»Wo ist diese Schule überhaupt?«

»Ich weiß es nicht«, sagte Harry, selbst davon überrascht. Er zog die Fahrkarte, die Hagrid ihm gegeben hatte, aus der Tasche.

Ich nehme einfach den Zug um elf Uhr von Gleis neundreiviertel«, las er laut.

Tante und Onkel starrten ihn an.

»Gleis wie viel?«

»Neundreiviertel.«

»Red keinen Stuß«, sagte Onkel Vernon,»es gibt kein Gleis neundreiviertel.«

»Es steht auf meiner Fahrkarte.«

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Кирилл Сергеевич Клеванский

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