Das Studium der bürgerlichen politischen Ökonomie war durch Marx’ politische und theoretische Entwicklung seit etwa 1842 vorbereitet worden und ein folgerichtiger, durch diese Entwicklung bedingter Schritt. Um diese Zeit begann Marx die «politisch-sociale Wirklichkeit» (siehe S. 174.15) in Preußen zu analysieren. Er stieß dabei auf die Wechselwirkung von Eigentum, materiellen Interessen, politischen Interessen und Staat sowie auf die Existenz der «besitzlosen Klasse». Er beschäftigte sich mit der Entstehung und Rolle des feudalen Grundeigentums sowie mit den Veränderungen, die das Grundeigentum in der Rheinprovinz infolge der Abschaffung feudaler Privilegien und Gesetze erfuhr. Konfrontiert war Marx während seiner Redakteurtätigkeit an der «Rheinischen Zeitung» mit den ökonomischen Forderungen der rheinischen Bourgeoisie und mit der Theorie von Friedrich List, einschließlich der widersprüchlichen Auffassungen, die verschiedene Mitarbeiter der Zeitung vertraten. In dieser Zeit gab es bereits direkte Berührungspunkte zur bürgerlichen politischen Ökonomie. Die Wertschätzung, die das Werk von List «Das nationale System der Politischen Oekonomie» von einigen Mitarbeitern der Zeitung erhielt, und einige Anspielungen in der Publikation «Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung» (siehe S. 174.20 – 175.2) legen nahe, daß Marx sich mit dem Buch von List zu jener Zeit auch direkt bekannt gemacht hatte.
In direktem Zusammenhang mit der Analyse der politisch-sozialen Zustände in Preußen arbeitete Marx 1842 an einer Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, mit der er die eigene politische, revolutionär-demokratische Zielstellung begründen wollte. Die Weiterführung der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie im Sommer und Herbst 1843, die Analyse der Entstehungsgeschichte des bürgerlichen Staates in Frankreich und Nordamerika zur gleichen Zeit und die Entdeckung der historischen Rolle des Proletariats in den ersten Monaten des Pariser Aufenthaltes bereiteten den Boden für die Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen der bürgerlichen Ökonomie vor. Vor allem die Erforschung der objektiven Existenzbedingungen der Arbeiterklasse, die notwendig aus der Erkenntnis von der Rolle dieser Klasse in der historischen Entwicklung folgen mußte, war ohne kritische Aneignung der bürgerlichen politischen Ökonomie nicht denkbar. Deshalb war auch die Beschäftigung mit dem utopischen Sozialismus und Kommunismus eine wesentliche Voraussetzung für Marx’ Orientierung auf das Studium der Ökonomie.
Bereits bei der ersten Bekanntschaft mit dem utopischen Sozialismus und Kommunismus im Sommer und Herbst 1842 erkannte Marx in diesen Lehren den ernsthaften Versuch, sich mit einer wichtigen Zeitfrage zu befassen. «Daß der Stand, der heute nichts besitzt, am Reichthum der Mittelklassen Theil zu nehmen