Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Ich hatte fünf Morgen Gerste«, erklärte Abel. »Goldgelb und reif für die Sense. Ich konnte sie nicht verderben lassen, und meine Abby – sie war eine kleine, zierliche Frau und konnte nicht mähen und dreschen.«

Da er seine Ernte nicht für eine Woche im Stich lassen konnte, hatte Abel stattdessen seine Nachbarn um Hilfe ersucht.

»Es sind gute Leute«, beharrte er. »Ein oder zwei von ihnen hatten auch einzelne Pennys für mich übrig – aber sie hatten ja schließlich selbst noch Steuern zu bezahlen, nicht wahr?« Da er immer noch hoffte, das nötige Geld ohne die strapaziöse Reise nach Salem zusammenkratzen zu können, hatte Abel die Sache vor sich hergeschoben – bis es zu spät war.

»Howard Travers ist der Sheriff«, sagte er und wischte unbewusst den feuchten Tropfen weg, der sich an seiner Nasenspitze gebildet hatte. »Er ist mit einem Papier angekommen und hat gesagt, er müsste uns vor die Tür setzen, weil die Steuern nicht bezahlt sind.«

Mit dem Unausweichlichen konfrontiert, hatte Abel seine Frau in ihrer Hütte zurückgelassen und sich eiligst nach Salem aufgemacht. Doch als er mit den sechs Schillingen zurückkehrte, war sein Eigentum beschlagnahmt und verkauft worden – an Howard Travers’ Schwiegervater. Fremde wohnten in seiner Blockhütte, und seine Frau war fort.

»Ich wusste, dass sie nicht weit weg sein konnte«, erklärte er. »Sie hätte die Kinder nicht verlassen.«

Und dort hatte er sie auch gefunden, zitternd und in einen dünnen Quilt gewickelt, auf dem Hügel unter der hohen Fichte, die die Gräber der vier Kinder der MacLennans überschattete – alle im ersten Lebensjahr gestorben. Trotz seines Flehens hatte er Abigail nicht bewegen können, hinunter in die Hütte zu gehen, die ihnen gehört hatte, und Hilfe bei jenen zu suchen, die sie enteignet hatten. Ob es Fieberwahn war oder nur Sturheit, konnte er nicht sagen; sie hatte sich mit der Kraft einer Irren an die Äste des Baumes geklammert und die Namen ihrer Kinder gerufen – und war dort in der Nacht gestorben.

Sein Whiskybecher war leer. Er stellte ihn vorsichtig zu seinen Füßen auf den Boden und ignorierte Jamies Wink in Richtung Flasche.

»Sie hatten ihr gestattet mitzunehmen, was sie tragen konnte. Sie hatte ein Bündel bei sich, und darin waren ihre Totenkleider. Ich erinnere mich noch genau, wie sie sich am Tag nach unserer Hochzeit hingesetzt hat, um das Garn für ihr Grabtuch zu spinnen. Es hatte kleine Blumen am Saum, die sie selbst gestickt hatte; sie konnte gut mit Nadeln umgehen.«

Er hatte Abigail in ihr besticktes Leichentuch gewickelt, sie an der Seite ihres jüngsten Kindes begraben und war dann zwei Meilen die Straße hinuntergewandert – eigentlich, um den Hobsons zu erzählen, was geschehen war.

»Aber als ich zu ihrem Haus kam, fand ich sie alle in Aufregung wie einen Hornissenschwarm – der Sheriff hatte Hugh Fowles einen Besuch abgestattet, um die Steuer einzutreiben, und dieser hatte kein Geld. Travers hat gegrinst wie ein Affe und gesagt, es sei ihm einerlei – und zehn Tage später war er prompt mit seinem Papier wieder da und hat sie auf die Straße gesetzt.«

Hobson hatte das Geld für seine eigenen Steuern zusammengekratzt, und die Fowles’ waren erst einmal beim Rest der Familie untergekommen – aber Joe Hobson schäumte vor Zorn darüber, wie man mit seinem Schwiegersohn umgesprungen war.

»Joe war außer sich und hat vor Wut nur so gebrüllt. Janet Hobson hat mich eingeladen, mich hinzusetzen und zu Abend zu essen, und dann war da Joe, der brüllte, Travers würde mit seiner Haut für das Land bezahlen, und Hugh saß zusammen gesunken da wie ein getretener Hund, und seine Frau hat geheult, und die Kinder haben nach ihrem Essen geschrien wie ein Wurf Ferkel, und … nun, erst wollte ich es ihnen ja sagen, aber dann …« Er schüttelte den Kopf, als überkäme ihn die Verwirrung erneut.

Er hatte halb vergessen in der Kaminecke gesessen, und eine seltsame Erschöpfung hatte ihn überwältigt und ihn so müde gemacht, dass sein Kopf vornüber fiel und sich die Lethargie über ihn stahl. Es war warm, und ein Gefühl der Unwirklichkeit überkam ihn. Wenn die Beengtheit in der Einzimmerhütte der Hobsons nicht real war, dann waren es auch der stille Hügel und das frische Grab unter der Fichte nicht.

Er schlief unter dem Tisch, und als er vor der Dämmerung aufwachte, stellte er fest, dass das Gefühl der Unwirklichkeit nicht nachgelassen hatte. Alles um ihn herum schien nicht mehr als ein Wachtraum zu sein. MacLennan selbst schien nicht länger zu existieren; sein Körper erhob sich, wusch sich und aß, nickte und redete ohne sein Zutun. Die Außenwelt gab es nicht mehr. Und so war es gekommen, dass Joe Hobson sich erhoben und angekündigt hatte, dass er und Hugh nach Hillsborough gehen würden, um vor Gericht Wiedergutmachung zu suchen, und Abel MacLennan sich mit ihnen unterwegs wiedergefunden hatte. Er hatte genickt und geantwortet, wenn man ihn ansprach, jedoch mit der Willenskraft eines Toten.

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