Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Ich schluckte herunter, was auch immer meine Antwort gewesen wäre. Ich hatte gedacht, inzwischen könnten mich die Geschehnisse der Vergangenheit nicht mehr schockieren, doch offensichtlich stimmte das nicht. Jemand hatte aus nächster Nähe auf ihn geschossen – auf einen elfjährigen Jungen. Das konnte kein Versehen gewesen sein, kein verirrter Schuss in der Hitze des Gefechtes. Der Mann, der auf ihn geschossen hatte, hatte gewusst, dass er im Begriff war, ein Kind zu töten – und er hatte dennoch Feuer gegeben.

Meine Lippen waren fest zusammengepresst, als ich meinen Schnitt untersuchte. Nicht länger als drei Zentimeter und nicht tief; das Kugelfragment hatte sich direkt unter der Haut befunden. Gut, ich brauchte ihn nicht zu nähen. Ich drückte einen Lappen auf die Wunde und stellte mich dann vor ihn, um den Leinenstreifen zu verknoten, mit dem ich das Läppchen festband.

»Ein Wunder, dass Ihr überlebt habt«, sagte ich.

»So war es«, pflichtete er mir bei. »Ich lag am Boden, und Murchisons Gesicht war über mir, und ich –«

»Murchison!« Das Wort entfuhr mir als Ausruf, und ich sah, wie ein Ausdruck der Genugtuung über Hayes’ Gesicht flackerte. Mich überkam eine dunkle Vorahnung, denn ich erinnerte mich an das, was Jamie am Abend zuvor über Hayes gesagt hatte. Er denkt mehr, als er redet, der gute Archie – und er redet ziemlich viel. Nimm dich vor ihm in Acht, Sassenach. Nun, dazu war es jetzt ein wenig spät – doch ich bezweifelte, dass es wichtig war, selbst wenn es derselbe Murchison gewesen war

»Der Name ist Euch bekannt, wie ich sehe«, stellte Hayes freundlich fest. »Ich habe in England davon gehört, dass ein Sergeant Murchison vom Sechsundzwanzigsten nach North Carolina versetzt worden war. Aber die Garnisonsgebäude in Cross Creek standen nicht mehr, als wir den Ort erreichten – ein Brand, nicht wahr?«

»Äh, ja«, sagte ich, gereizt, weil er das erwähnte. Ich war froh, dass Brianna nicht mehr da war; es gab nur zwei Menschen, die wussten, was wirklich geschehen war, als das Lagerhaus der Krone in Cross Creek abgebrannt war, und sie war einer davon. Was den anderen anging – nun, es war nicht sehr wahrscheinlich, dass Stephen Bonnet dem Leutnant in nächster Zeit über den Weg laufen würde – falls Bonnet überhaupt noch lebte.

»Und die Besatzung der Garnison«, hakte Hayes nach. »Murchison und der Rest – wo sind sie hin, wisst Ihr das?«

»Sergeant Murchison ist tot«, sagte eine tiefe, sanfte Stimme hinter mir. »Leider.«

Hayes sah an mir vorbei und lächelte.

»Seaumais ruaidh«, sagte er. »Dachte ich mir doch, dass Ihr Euch früher oder später bei Eurer Frau einfinden würdet. Ich suche Euch schon den ganzen Morgen.«

Der Name ließ mich zusammenfahren, und Jamie erging es ebenso; ein Ausdruck der Überraschung blitzte in seinem Gesicht auf, verschwand dann wieder, und Argwohn trat an seine Stelle. Seit den Tagen des Aufstandes hatte ihn niemand mehr den »Roten Jamie« genannt.

»Ich habe es gehört«, sagte er trocken. Er setzte sich Hayes gegenüber auf meinen zweiten Hocker. »Dann nur heraus damit. Was gibt es denn?«

Hayes fischte nach dem Sporran, der zwischen seinen Knien baumelte, kramte kurz darin herum und brachte ein zusammengefaltetes Papierquadrat zum Vorschein, das mit rotem Wachs versiegelt und mit einem Wappen gekennzeichnet war, das ich erkannte. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich es sah, denn ich bezweifelte irgendwie, dass Gouverneur Tryon mir eine verspätete Geburtstagskarte schickte.

Hayes drehte den Brief um, überprüfte sorgfältig, ob der Name auf der Vorderseite Jamies war, und reichte ihn weiter. Zu meiner Überraschung öffnete Jamie ihn nicht sogleich, sondern behielt ihn einfach in der Hand, den Blick fest auf Hayes’ Gesicht gerichtet.

»Was hat Euch hierhergeführt?«, fragte er abrupt.

»Äh, die Pflicht natürlich«, erwiderte Hayes und zog in unschuldigem Erstaunen die Augenbrauen hoch. »Gibt es einen anderen Beweggrund für einen Soldaten?«

»Die Pflicht«, wiederholte Jamie trocken. Er klopfte geistesabwesend mit dem Brief an sein Bein. »Aye, nun ja. Die Pflicht führt Euch vielleicht von Charleston nach Virginia, aber es gibt schnellere Wege dorthin.«

Hayes setzte zu einem Achselzucken an, hielt aber sofort wieder inne, weil die Bewegung an der Schulter zerrte, die ich gerade verband.

»Ich hatte Gouverneur Tryons Proklamation zu überbringen.«

»Der Gouverneur hat keine Autorität über Euch und Eure Männer.«

»Das ist wahr«, räumte Hayes ein, »aber warum sollte ich dem Mann nicht den Gefallen tun, wenn es mir doch möglich war?«

»Aye, und hat er Euch darum gebeten, oder war es Eure eigene Idee?«, sagte Jamie mit einem hörbar zynischen Unterton.

»Ihr seid auf Eure alten Tage ein wenig argwöhnisch geworden, Seaumais ruaidh«, sagte Hayes und schüttelte tadelnd den Kopf.

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