Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Nun ist es nicht immer möglich, einen Handlungsschauplatz persönlich aufzusuchen, und es ist auch nicht immer notwendig. Dennoch ist es meistens wünschenswert, und Saratoga ist glücklicherweise der Öffentlichkeit zugänglich, und das Schlachtfeld ist sehr gut erhalten. Seit meinem Entschluss, diese Schlacht zum Kernstück eines Buches zu machen (wenn auch nicht des Buches, das ich damals gerade in Arbeit hatte), bin ich im Lauf der Jahre dreimal dort gewesen. Bei einem dieser Besuche war ich ganz alleine dort; es waren keine anderen Touristen da, und ich hatte Gelegenheit, mich ausführlich mit einem der Parkangestellten zu unterhalten, der zeitgenössische Kleidung trug und am wiederhergestellten Standort von Bemis’ Farm postiert war. Nachdem er mir geduldig auf eine Reihe aufdringlicher Fragen geantwortet hatte (»Tragen Sie Unterwäsche?« war eine davon, und die Antwort lautete »Nein«; »Lange Hemdschöße« lautete die weitere Erklärung auf die Frage hin, wie man es vermeidet, sich an einer Hose aus grobem Leinen wund zu scheuern) und er mir erlaubt hatte, seine Muskete in die Hand zu nehmen – es war eine »Brown Bess« –, sowie mir erklärt hatte, wie man sie lädt und abfeuert, haben wir angefangen, uns über die Schlacht und ihre Zentralfiguren zu unterhalten. Ich wusste ja inzwischen einiges darüber.

Zu diesem Zeitpunkt war General Frasers Grab zwar auf dem Plan des Schlachtfeldes eingetragen – jedoch nicht im Inneren der Schanze, sondern am Fluss. Dort war ich schon gewesen, hatte aber kein Grabkreuz gefunden, und so habe ich mich erkundigt, wo es denn nun war – und warum nicht in der Schanze. Mir wurde mitgeteilt, dass die Parkleitung irgendwann – ich weiß nicht, wann, aber es ist noch nicht lange her – eine archäologische Untersuchung der Schanze veranlasst hatte, inklusive der vermeintlichen Grabstätte. Zur allgemeinen Überraschung war weder General Fraser noch sonst jemand dort beerdigt. Man konnte zwar sehen, dass dort einmal ein Grab geschaufelt worden war, und man fand einen Uniformknopf – aber keinerlei Hinweise auf eine Leiche. (Natürlich wäre die Leiche inzwischen längst verfallen gewesen, doch es hätte trotzdem Spuren geben müssen.) Es gab – so der Parkangestellte – Hinweise darauf, dass General Frasers Grab an eine andere Stelle am Flussufer verlegt worden war, doch die genaue Stelle war genauso wenig bekannt wie die Tatsache, ob sich der General tatsächlich dort befand – daher auch kein Grabkreuz.

Nun, Romanautoren sind ein gewissenloser Haufen. Autoren historischer Romane gehen mit belegten Fakten normalerweise sehr respektvoll um (wobei man nie vergessen darf, dass die Tatsache, dass man etwas schwarz auf weiß vor sich hat, nicht unbedingt bedeuten muss, dass es auch die Wahrheit ist). Doch wenn wir irgendwo ein Schlupfloch finden, eine Lücke in der Dokumentation, eines dieser Rätsel im Leben selbst der bekanntesten Persönlichkeiten … Kurz gesagt, ist mir der Gedanke gekommen, dass man General Fraser ja nach Schottland heimgeschickt haben könnte. (Ja, auch im achtzehnten Jahrhundert wurden hin und wieder Leichen verschifft. Irgendjemand hat den armen Tom Paine aus seinem Grab in Frankreich geholt, um ihn nach Amerika zu schicken und ihn dort in allen Ehren als Propheten der Revolution zu bestatten. Sein Sarg ist auf der Überfahrt verloren gegangen und nie gefunden worden. Wo wir gerade von interessanten Rätseln sprechen …)

Nun denn. Zufällig war ich letztes Jahr in Schottland, und während ich dort umherspaziert bin und mich in der Nähe von Balnain nach einer geeigneten Ruhestätte für General Fraser umgesehen habe, bin ich (buchstäblich) über das große Hügelgrab von Corrimony gestolpert. Solche Fundorte sind stets außerordentlich inspirierend, und als ich dann auch noch auf einem Schild gelesen habe, dass in der Grabkammer einmal ein Toter gelegen hatte, der inzwischen jedoch in den Boden gesunken war (selbst nach über tausend Jahren hat man im Boden noch Knochenreste gefunden), und dass im neunzehnten Jahrhundert jemand in die Grabkammer eingebrochen war (womit erklärt wäre, warum man dort heute nichts mehr findet) … tja, hey. (Schriftsteller werden ständig gefragt, woher sie ihre Ideen nehmen. Überallher!)

Loch Errochty und die Tunneltiger

Während der 1950er- und 60er-Jahre hat man in Schottland ein gewaltiges Netzwerk von Wasserkraftwerken errichtet. Mithilfe der Arbeit zahlreicher »Tunneltiger« – Bergarbeiter, viele von ihnen aus Irland oder Polen – wurden Tunnel durch die Berge gegraben und Staudämme zur Erzeugung künstlicher Seen gebaut. Loch Errochty ist einer dieser künstlichen Seen. Tunnel wie den, mit dem ich es versehen habe (inklusive der kleinen Schienenbahn), gibt es zwar in vielen dieser Kraftwerke, doch ich weiß nicht, ob es am Loch Errochty einen gibt. Den Staudamm, die Turbinenhalle und das Aquarium in Pitlochry – sie alle gibt es jedoch tatsächlich. Genau wie die Angler.

Diana Gabaldon

November 2009




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