Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

»Du willst damit sagen, er ist ein Spion? Für welche Seite denn?« Sie presste die Lippen ein wenig aufeinander. Er war sich nicht sicher, was die Philosophie der Quäker von der Spionage hielt, doch danach wollte er jetzt lieber nicht fragen. Ein heikles Thema, die Philosophie der Quäker.

»Darüber möchte ich nicht spekulieren«, sagte er. »Er gibt sich als amerikanischer Agent aus, doch das kann alles nur Fassade sein. In Kriegszeiten kann man niemandem trauen, aye?«

Bei diesen Worten wandte sie sich ganz zu ihm um und betrachtete ihn, den Kopf leicht an den Baumstamm gelehnt.

»Nicht?«

»Ich traue dir«, verbesserte er. »Und deinem Bruder.«

»Und deinem Hund«, ergänzte sie mit einem Blick auf Rollo, der sich am Boden wand, um sich den Rücken zu kratzen. »Deiner Tante und deinem Onkel ebenfalls – und Fergus und seiner Frau? Das scheint mir eine ansehnliche Anzahl von Freunden zu sein.« Sie beugte sich zu ihm hinüber und blinzelte besorgt. »Schmerzt dich dein Arm?«

»Och, es geht schon.« Er zuckte mit der gesunden Schulter und lächelte. Sein Arm schmerzte ihn zwar, doch die Schlinge half. Um ein Haar hätte ihm der Axthieb den linken Arm abgetrennt; er war ihm durch die Haut gedrungen und hatte den Knochen zerschmettert. Seine Tante hatte gesagt, er hätte Glück gehabt, dass die Sehnen unversehrt geblieben waren. Der menschliche Körper ist flexibel, hatte sie gesagt. Die Muskeln würden heilen, genau wie die Knochen.

Rollos Knochen waren ebenfalls geheilt; die Schussverletzung hatte keine Steifheit hinterlassen, und obwohl seine Schnauze allmählich weiß wurde, glitt er wie ein Aal durch das Gebüsch und schnüffelte eifrig herum.

Rachel seufzte und sah ihn offen an.

»Ian, du denkst an etwas, das dich schmerzt, und es wäre mir lieber, wenn du mir sagst, was es ist. Ist etwas geschehen?«

Es war so viel geschehen; es geschah ringsum, es würde noch geschehen. Wie konnte er ihr sagen …? Und doch ging es nicht anders.

»Die Welt ist auf den Kopf gestellt«, entfuhr es ihm. »Und du bist das Einzige, das Bestand hat. Das Einzige, das ich – das mich auf der Erde festhält.«

Ihr Blick wurde sanft.

»Bin ich das?«

»Das weißt du ganz genau«, sagte er schroff. Er wandte den Blick ab, und sein Herz hämmerte. Zu spät, dachte er mit einer Mischung aus Bestürzung und Jubel. Jetzt hatte er angefangen zu reden; er konnte nicht aufhören, ganz gleich, wohin es führen würde.

»Ich weiß, was ich bin«, sagte er verlegen, aber entschlossen. »Ich würde ja für dich zum Quäker werden, Rachel, doch in meinem Herzen weiß ich, dass ich keiner bin; ich glaube, ich könnte es auch nie sein. Und ich glaube nicht, dass du möchtest, dass ich Worte sage, die ich nicht ernst meine, oder etwas zu sein vorgebe, das ich nicht bin.«

»Nein«, sagte sie leise. »Das möchte ich nicht.«

Er öffnete den Mund, fand aber keine Worte mehr. Er schluckte mit trockenem Mund und wartete. Sie schluckte ebenfalls; er sah die sachte Bewegung ihrer Kehle, sanft und braun; wieder hatte die Sonne begonnen, ihre Haut zu berühren, und reifte die nussbraune Maid heran.

Die Artilleristen luden die letzte Kanone auf einen Wagen, spannten ihre Ochsen an und steuerten unter derben Scherzen und Gelächter auf die Anlegestelle der Fähre zu. Als sie schließlich fort waren, wurde es still. Es gab zwar immer noch Geräusche – das Rauschen des Flusses, das Rascheln der Platane und weit entfernt die Rufe und das Rumpeln einer Armee auf dem Marsch; der Klang der drohenden Gewalt. Doch zwischen ihnen herrschte Schweigen.

Ich habe verloren, dachte er, denn ihr Kopf war nach wie vor in Gedanken gesenkt. Betet sie vielleicht? Oder überlegt sie sich nur, wie sie mich fortschicken kann?

Was auch immer es war, sie hob den Kopf und stand auf, trat fort von der Platane. Sie zeigte auf Rollo, der sich wieder hingelegt hatte, reglos, aber hellwach, während seine gelben Augen den Bewegungen eines fetten Rotkehlchens folgten, das im Gras nach Futter suchte.

»Dieser Hund ist doch ein Wolf, oder nicht?«

»Aye, nun ja, zum größten Teil.«

Ein leises Aufblitzen ihrer Haselaugen befahl ihm, jetzt nicht kleinlich zu sein.

»Und doch ist er dein treuer Begleiter, ein Geschöpf von selten großem Mut, das dir zugeneigt ist, ein durch und durch ehrenwertes Wesen?«

»Oh, aye?«, sagte er schon zuversichtlicher. »Das ist er.«

Sie sah ihn gleichmütig an.

»Du bist auch ein Wolf, und das ist mir bewusst. Doch du bist mein Wolf, und ich glaube, das solltest du wissen.«

Er begann zu brennen, als sie das sagte, entzündete sich schnell und heftig wie die Streichhölzer seiner Cousine. Er streckte ihr die Hand entgegen, vorsichtig, damit nicht auch sie in Flammen aufging.

»Was ich damals zu dir gesagt habe … dass ich weiß, dass du mich liebst –«

Sie trat auf ihn zu und legte die Hand in die seine, und ihre kleinen, kühlen Finger hielten ihn fest.

»Was ich jetzt zu dir sage, ist, ich liebe dich. Und jagst du auch in der Nacht, du kommst doch nach Hause zurück.«

Unter der Platane gähnte der Hund und legte die Schnauze auf seine Pfoten.

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