Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Sie stieß einen leisen Kehllaut aus, der seine Worte bestätigen und ihm erneut ihren Dank ausdrücken sollte, doch sie wollte das Gespräch in Gang halten, um das Gefühl der Verbundenheit mit ihm zu erhalten, aber genauso, um der Dunkelheit zu trotzen.

»Pastors Katze war eine sehr eloquente Katze«, sagte sie vorsichtig. »Bei der – der Beerdigung, meine ich. Dieser armen Teufel.«

Roger prustete; sie sah seinen weißen Atemkringel kurz in der Luft hängen.

»Pastors Katze war eine extrem verlegene Katze«, sagte er. »Dein Vater!«

Sie lächelte, denn er konnte sie ja nicht sehen.

»Du hast deine Sache wirklich gut gemacht«, sagte sie sanft.

»Mmpfm«, sagte er und prustete noch einmal kurz. »Und was die Eloquenz betrifft … so war es ja nicht einmal meine eigene. Alles, was ich getan habe, war, ein paar Zeilen eines Psalms auszusuchen – ich könnte dir nicht einmal sagen, welcher es war.«

»Das war nicht wichtig. Aber warum hast du … das ausgesucht, was du gesagt hast?«, fragte sie neugierig. »Ich dachte, du würdest ein Vaterunser sprechen oder Psalm dreiundzwanzig – den kennt jeder.«

»Das dachte ich ebenfalls«, gab er zu. »Ich hatte es auch vor. Aber als es so weit war …« Er zögerte, und sie sah in Gedanken die frischen, kalten Erdhügel vor sich und erschauerte, weil sie Ruß roch. Er schloss seine Finger fester um ihre Hand und zog sie dichter an sich, um die Hand in seine Ellenbeuge zu legen.

»Ich weiß es nicht«, erklärte er schroff. »Es kam mir nur irgendwie – passender vor.«

»Das war es auch«, sagte sie leise, verfolgte das Thema aber nicht weiter, sondern brachte das Gespräch stattdessen lieber auf ihr jüngstes Konstruktionsvorhaben, eine Handpumpe, mit der sich Wasser aus dem Brunnen befördern ließ.

»Wenn ich etwas hätte, das man als Leitung benutzen könnte, könnte ich ganz einfach Wasser ins Haus befördern! Ich habe das Holz schon fast zusammen, das ich für eine schöne Zisterne brauche. Wenn ich Ronnie überreden kann, es für mich zu bearbeiten – dann können wir zumindest mit Regenwasser duschen. Aber Äste auszuhöhlen –«, das war die Methode, die sie für das kurze Rohr der Pumpe angewendet hatte, »– ich würde Monate brauchen, um genug für die Strecke vom Brunnen zum Haus zusammenzubekommen, vom Bach ganz zu schweigen. Und es gibt keine Chance, Kupferblech aufzutreiben. Selbst, wenn wir es uns leisten könnten, was wir nicht können – es aus Wilmington herzutransportieren, wäre –« Sie machte mit der freien Hand eine Geste der Frustration über den monumentalen Charakter des Unterfangens.

Er dachte eine Weile darüber nach, untermalt vom beruhigenden Rhythmus ihrer Schuhsohlen auf dem felsigen Pfad.

»Nun, die alten Römer haben Beton benutzt; das Rezept steht bei Plinius.«

»Ich weiß. Aber man braucht dazu eine bestimmte Sorte Sand, die wir nicht haben. Außerdem ungelöschten Kalk, den wir auch nicht haben. Und –«

»Aye, aber was ist mit Lehm?«, unterbrach er. »Hast du bei Hildes Hochzeit diesen Teller gesehen. Groß, Rot mit Braun und wunderschön gemustert?«

»Ja«, sagte sie. »Warum –?«

»Ute McGillivray hat gesagt, jemand aus Salem hätte ihn mitgebracht. Mir fällt der Name nicht mehr ein, aber sie hat gesagt, es wäre der letzte Schrei aus der Töpferei.«

»Ich wette mit dir, dass sie das nicht gesagt hat.«

»Na ja, aber so ähnlich.« Er fuhr unbeirrt fort. »Worauf es ankommt, ist, dass er hier hergestellt worden ist; er ist nicht aus Deutschland. Also gibt es hier Lehm, den man brennen kann, aye?«

»Oh, ich verstehe. Hmm. Tja, das ist eine Idee, nicht wahr?«

So war es, und die Idee war so interessant, dass ihre Erörterung sie den Großteil des restlichen Weges beschäftigt hielt.

Sie hatten jetzt den Berghang hinter sich gelassen und befanden sich eine Viertelmeile von den McGillivrays entfernt, als sich plötzlich ein beklommenes Gefühl in ihrem Nacken regte. Möglich, dass sie es sich einbildete; nach dem Anblick auf der verlassenen Lichtung schienen überall im Wald Bedrohungen in der Luft zu liegen, und sie hatte hinter jeder Wegbiegung mit einem Überfall gerechnet und sich ahnungsvoll angespannt.

Doch dann hörte sie zu ihrer Rechten ein Knacken zwischen den Bäumen, das weder Wind noch Tiere hervorgerufen haben konnten. Wirkliche Gefahr hatte ihren eigenen Geschmack, frisch wie Zitronensaft im Gegensatz zu der faden Limonade ihrer Fantasie.

Ihre Hand drückte warnend Rogers Arm, und er blieb ruckartig stehen.

»Was?«, flüsterte er und legte die Hand an sein Messer. »Wo?« Er hatte es nicht gehört.

Verdammt, warum hatte sie ihr Gewehr nicht dabei oder wenigstens ihren eigenen Dolch? Alles, was sie hatte, war das Schweizer Taschenmesser, das sie immer in der Tasche trug – und die Waffen, die die Umgebung ihr bot.

Sie lehnte sich an Roger und wies in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, ihre Hand dicht an seinem Körper, um sicherzugehen, dass er der Richtung ihrer Geste folgte. Dann bückte sie sich und tastete in der Dunkelheit nach einem Stein oder einem Stock, den sie als Knüppel benutzen konnte.

»Sprich weiter«, flüsterte sie.

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