Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Ich blickte argwöhnisch nach oben, um die Wolken zu begutachten, die das sanfte, gleichmäßige Grau nahenden Schnees angenommen hatten. Die Luft war kalt und feucht; wenn es dunkel wurde und die Temperatur sank, würde es schneien.

Der Himmel war noch hell, aber nur gerade eben, als ich am Kühlhaus vorbeikam und die Rückseite des Hauses erreichte. Hell genug jedoch, um mich erkennen zu lassen, dass etwas nicht stimmte – die Hintertür stand offen.

Alarmglocken schrillten, und ich machte kehrt, um in den Wald zu rennen. Machte kehrt und prallte geradewegs mit einem Mann zusammen, der hinter mir aus dem Wald gelaufen war.

»Wer zum Teufel seid Ihr?«, wollte ich wissen.

»Macht Euch darum keine Gedanken, Mistress«, sagte er, packte mich am Arm und brüllte ins Haus: »Hey, Donner! Ich habe sie!«

Egal, was Wendigo Donner im Lauf des vergangenen Jahres getrieben hatte, seinem Aussehen nach war es nicht sehr einträglich gewesen. Er war schon zu seinen besten Zeiten nie der Schickste gewesen, doch jetzt war er so heruntergekommen, dass sein Rock buchstäblich auseinanderfiel und ein Stück seiner sehnigen Hinterbacke durch einen Riss in seiner Hose lugte. Seine Haarmähne war fettig und verklebt, und er stank.

»Wo sind sie?«, fragte er heiser.

»Wo ist was?« Ich fuhr zu seinem Begleiter herum, der in etwas besserem Zustand zu sein schien. »Und wo sind mein Hausmädchen und ihre Söhne?« Wir standen in der Küche, und das Herdfeuer war aus; Mrs. Bug war heute Morgen nicht erschienen, und wo auch immer Amy und die Jungen sich aufhielten, sie waren schon länger fort.

»Weiß nicht.« Der Mann zuckte gleichgültig mit den Achseln. »War keiner hier, als wir gekommen sind.«

»Wo sind die Juwelen?« Donner packte meinen Arm und riss mich zu sich herum. Seine Augen waren tief eingefallen, und seine Hand war heiß; er hatte Fieber.

»Ich habe keine«, sagte ich knapp. »Du bist krank. Du solltest –«

»Doch! Ich weiß, dass sie hier sind! Jeder weiß das!«

Das ließ mich innehalten. Da sich Gerüchte hier schnell verbreiteten, glaubte jeder zu wissen, dass Jamie einen kleinen Vorrat an Juwelen hatte. Kein Wunder, wenn auch Donner von diesem hypothetischen Schatz gehört hatte – und wenig wahrscheinlich, dass ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte. Doch versuchen musste ich es.

»Sie sind fort«, erklärte ich deshalb.

Bei diesen Worten flackerte etwas in seinen Augen auf.

»Wie?«, sagte er.

Ich zog eine Augenbraue hoch und wies auf seinen Komplizen. Wollte er, dass der Mann es hörte?

»Geh Richie und Jed suchen«, sagte Donner knapp zu dem Banditen, der achselzuckend aus der Küche ging. Richie und Jed? Wie viele Leute hatte er denn noch dabei? Nachdem der anfängliche Schreck, ihn zu sehen, jetzt nachließ, wurde mir bewusst, dass ich oben Fußgetrampel hörte und dass am anderen Ende des Flurs jemand ungeduldig Schranktüren zuknallte.

»Mein Sprechzimmer! Ruf sie da heraus!« Ich stürzte auf die Flurtür zu, um es selbst zu tun, doch Donner packte meinen Umhang, um mich aufzuhalten.

Ich war es verflucht müde, herumgeschubst zu werden, und ich hatte keine Angst vor dieser elenden Missgeburt.

»Loslassen!«, herrschte ich ihn an und trat ihm energisch vor die Kniescheibe, um meine Forderung zu unterstreichen. Er schrie auf, ließ aber los; ich konnte ihn hinter mir fluchen hören, als ich zur Tür hinaus- und durch den Flur rannte.

Papiere und Bücher waren aus Jamies Büro in den Flur geflogen, und eine Tintenpfütze hatte sich darüber ergossen. Die Tinte war schnell erklärt, als ich den Banditen sah, der mein Sprechzimmer plünderte – er hatte einen großen Tintenfleck an der Vorderseite seines Hemds, wo er anscheinend das gestohlene Tintenfass aus Zinn verstaut hatte.

»Was machst du denn da?«, sagte ich. Der Bandit, ein Junge von zirka sechzehn, blinzelte mich mit offenem Mund an. Er hielt eine von Mr. Blogweathers perfekten Glaskugeln in der Hand; bei meinen Worten grinste er bösartig und ließ sie zu Boden fallen, wo sie zu einem Splitterregen zersprang. Eine der fliegenden Scherben schlitzte ihm die Wange auf; er spürte es erst, als er zu bluten begann. Er hob die Hand an die Wunde, runzelte verwundert die Stirn und brüllte beim Anblick des Bluts an seiner Hand angstvoll auf.

»Scheiße«, sagte Donner hinter mir. Er legte die Arme um mich und zerrte mich rückwärts in die Küche zurück.

»Hören Sie mir zu«, sagte er drängend und ließ mich los. »Alles, was ich will, sind zwei Stück. Behalten Sie den Rest. Ich brauche einen, um diese Typen zu bezahlen, und einen für – für die Reise.«

»Aber es ist wahr«, sagte ich beharrlich, obwohl ich wusste, dass er mir nicht glauben würde. »Wir haben keine mehr. Meine Tochter und ihre Familie – sie sind fort. Wieder zurück. Sie haben alle Steine gebraucht, die wir hatten. Es gibt keine mehr.«

Er starrte mich an, und der Unglaube war deutlich in seinen brennenden Augen zu lesen.

»Doch«, sagte er fest überzeugt. »Es muss welche geben. Ich muss von hier weg!«

»Warum?«

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