Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Vor meinen glasigen Augen brach nun die Hölle los. Ich klammerte mich an die Fensterbank, um nicht zu Boden zu sinken, brachte aber die Geistesgegenwart nicht auf, das verdammte Fenster zu öffnen. Alles prügelte sich und kämpfte, doch die Insassen der Küche taten es in Zeitlupe, brüllend und schwankend wie Betrunkene. Während ich mit unvorteilhaft geöffnetem Mund zusah, zog Jamie umständlich Donners Messer unter seinem Hintern hervor, schwang es langsam in einem eleganten Bogen und versenkte es unterhalb von Donners Brustbein.

Etwas flog an meinem Kopf vorbei und krachte durch das Fenster, wobei es die wahrscheinlich letzte intakte Glasscheibe im ganzen Haus zerstörte.

Ich atmete die frische Luft in tiefen Zügen, um meinen Kopf wieder freizukriegen, und wedelte hektisch mit den Händen. Dabei rief ich: »Hinaus! Hinaus!« – oder ich versuchte es zumindest.

Mrs. Bug tat genau das, indem sie auf Händen und Füßen auf die halb geöffnete Tür zukroch. Arch schlug gegen die Wand und rutschte neben ihr langsam zu Boden. Sein Gesicht hatte jeden Ausdruck verloren. Donner war kopfüber auf den Tisch gekippt, und sein Blut tropfte in ekelhaften Mengen auf den Boden. Ein anderer Bandit lag mit eingeschlagenem Schädel in der Asche des Kamins. Jamie stand noch aufrecht, torkelte aber, und die untersetzte, bärtige Gestalt stand kopfschüttelnd neben ihm und zog ein verwirrtes Gesicht, als die Dämpfe zu wirken begannen.

»Was geht hier vor?«, hörte ich ihn fragen.

Es war jetzt fast vollständig dunkel in der Küche, und die Gestalten darin schwankten wie Seetang in einem Unterwasserwald.

Ich schloss für eine Sekunde die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sagte Ian gerade: »Wartet, ich zünde eine Kerze an.« Er hatte eins von Briannas Streichhölzern in der Hand, die Büchse in der anderen.

»IAN!«, kreischte ich, und dann zündete er das Streichholz an.

Erst war ein leises Wuuf! zu hören, dann ein lauteres Wuuump!, als sich der Äther im Sprechzimmer entzündete, und plötzlich standen wir in einem See aus Flammen. Im ersten Moment spürte ich gar nichts, dann durchfuhr mich sengende Hitze. Jamie packte meinen Arm und schleuderte mich zur Tür; ich stolperte hinaus, fiel in die Blaubeerbüsche und rollte umher, während ich nach meinen rauchenden Röcken hieb.

Panisch und durch die Wirkung des Äthers nach wie vor benommen, kämpfte ich mit den Bändern, die sie festhielten, doch schließlich schaffte ich es, sie loszureißen und mich aus dem Rock zu winden. Mein Leinenunterrock war zwar angesengt, aber nicht verkohlt. Ich hockte keuchend im abgestorbenen Unkraut und brachte nichts anderes zuwege, als zu atmen. Der Qualm roch kräftig und durchdringend.

Mrs. Bug hockte auf allen vieren auf der Veranda und riss sich die brennende Haube vom Kopf.

Männer stürzten zur Hintertür hinaus und schlugen auf ihre Kleider und Haare ein. Rollo bellte hysterisch auf dem Hof, und auf der anderen Seite des Hauses konnte ich das Wiehern verängstigter Pferde hören. Jemand hatte Arch Bug ins Freie befördert – er lag der Länge nach im Gras und hatte fast keine Haare und Augenbrauen mehr, doch offensichtlich lebte er noch.

Meine Beine waren rot und voller Blasen, doch ich hatte keine schlimmen Verbrennungen erlitten – Dank sei Gott für die langsam brennenden Leinen- und Baumwollschichten. Hätte ich etwas Modernes wie zum Beispiel Rayon getragen, hätte ich wie eine Fackel in Flammen gestanden.

Dieser Gedanke ließ mich zum Haus zurückblicken. Es war jetzt völlig dunkel, nur sämtliche Parterrefenster leuchteten. Flammen tanzten in der offenen Tür. Das Haus sah aus wie eine gigantische Kürbislaterne.

»Ihr seid Mistress Fraser, nehme ich an?« Die untersetzte, bärtige Person beugte sich über mich und sprach mich mit sanftem schottischem Rollen an.

»Ja«, sagte ich. Allmählich kam ich wieder zu mir. »Wer seid Ihr, und wo ist Jamie?«

»Hier, Sassenach.« Jamie kam aus der Dunkelheit gestolpert und setzte sich mit einem Plumps neben mich. Er wies mit der Hand auf den Schotten. »Darf ich dir Mr. Alexander Cameron vorstellen, besser bekannt als Scottie?«

»Euer Diener, Ma’am«, sagte dieser höflich.

Ich betastete zögerlich mein Haar. Es war büschelweise zu spröden Fäden versengt. Doch immerhin hatte ich noch welches.

Ich spürte eher, wie Jamie am Haus hinaufblickte, als dass ich es sah. Ich folgte seiner Blickrichtung und sah eine dunkle Gestalt im Fenster der ersten Etage, eingerahmt von der schwachen Glut der Flammen im unteren Stockwerk. Er rief etwas in der unverständlichen Zunge und fing an, Gegenstände aus dem Fenster zu werfen.

»Und wer ist das?«, fragte ich mit einem mehr als nur ansatzhaft surrealen Gefühl.

»Oh.« Jamie rieb sich das Gesicht. »Das ist Goose

»Oh, natürlich«, sagte ich und nickte. »Wenn er da oben bleibt, ist er aber bald Gänsebraten.« Das kam mir schrecklich komisch vor, und ich krümmte mich vor Lachen.

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