Offenbar war es aber nicht so witzig, wie ich gedacht hatte; sonst schien es niemand komisch zu finden. Jamie stand auf und rief der dunklen Gestalt etwas zu. Diese winkte lässig und tauchte wieder im Zimmer ab.
»In der Scheune ist eine Leiter«, sagte Jamie ruhig zu Scottie, und sie verschwanden in der Dunkelheit.
Das Haus brannte eine ganze Weile ziemlich langsam; es gab nicht viel Brennbares in der unteren Etage, abgesehen von den Büchern und Papieren in Jamies Studierzimmer. Eine hochgewachsene Gestalt schoss zur Tür hinaus. Mit der einen Hand zog sie sich den Hemdkragen über die Nase, mit der anderen hielt sie den Hemdschoß wie eine Tasche hoch.
Ian trat zu mir, sank keuchend auf die Knie und ließ ein Häuflein kleiner Gegenstände aus seinem Hemdschoß fallen.
»Das war leider alles, was ich erwischen konnte, Tante Claire.« Er hustete ein paarmal und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. »Weißt du, wie das passiert ist?«
»Es ist nicht wichtig«, sagte ich. Die Hitze nahm jetzt zu, und ich kämpfte mich auf die Knie hoch. »Komm mit, wir müssen Arch weiter wegtragen.«
Die Wirkung des Äthers war jetzt zum Großteil verflogen, doch ich war mir immer noch eines heftigen Gefühls der Unwirklichkeit bewusst. Ich hatte nur kaltes Quellwasser zur Verfügung, um die Verbrennungen zu behandeln, doch ich badete Archs Hals und Hände damit, die schlimme Brandblasen hatten. Mrs. Bugs Haare waren angesengt, doch genau wie ich war sie von ihren schweren Röcken weitgehend geschützt worden.
Weder sie noch Arch sagten ein Wort.
Amy McCallum kam angerannt, bleich in der Glut des Feuers; ich trug ihr auf, die Bugs in Briannas Hütte zu bringen – die jetzt ihr gehörte – und um Gottes willen die Jungen nicht in die Nähe zu lassen. Sie nickte und ging. Zusammen mit Mrs. Bug stützte sie Arch, dessen Gestalt zwischen ihnen hing.
Niemand machte sich die Mühe, die Leichen Donners und seiner Komplizen aus dem Haus zu holen.
Ich konnte sehen, wie das Feuer im Treppenhaus Fuß fasste; die Fenster im oberen Stock glühten plötzlich auf, und kurz darauf konnte ich Flammen im Herzen des Hauses sehen.
Es begann, in dichten, schweren, lautlosen Flocken zu schneien. Innerhalb einer halben Stunde waren der Boden, die Bäume und das Gebüsch weiß gepudert. Die Flammen leuchteten rot und golden und spiegelten sich sanft glühend im weißen Schnee wider; die ganze Lichtung schien vom Schein des Feuers erfüllt zu sein.
Irgendwann gegen Mitternacht stürzte das Dach ein. Die glühenden Dachbalken krachten, und ein gewaltiger Funkenregen sprühte hoch in die Nacht hinaus. Der Anblick war so schön, dass alle, die es sahen, in ein ehrfürchtiges »Ooooh!« ausbrachen.
Jamies Arm legte sich fest um mich. Wir konnten die Blicke nicht abwenden.
»Was für ein Datum haben wir heute?«, fragte ich plötzlich.
Einen Moment runzelte er nachdenklich die Stirn, dann sagte er: »Den einundzwanzigsten Dezember.«
»Und tot sind wir auch nicht. Diese verflixten Zeitungen«, sagte ich. »Die bekommen auch
Kapitel 124
Eigentum des Königs
Den Rest der Nacht verbrachten wir schlafend – oder zumindest in der Horizontalen – auf dem Fußboden der Hütte, zusammen mit den Bugs,
»Obwohl der Empfang etwas wärmer war, als wir erwartet hatten, Bärentöter!«, sagte
Sie fragten nicht, wer Donner war, und nahmen mit keinem Wort Bezug auf die Männer, die im Leichenfeuer des Hauses verbrannten – sie stellten nur ehrfürchtige Fragen über den Äther und schüttelten erstaunt die Köpfe, während sie das Feuer beobachteten.
Was Jamie anging, so fiel mir auf, dass er sie nicht fragte, warum sie zu
Als ich kurz nach Tagesanbruch erwachte, blickte Aidan auf mich herunter. Er hatte Adso auf dem Arm.
»Ich habe Eure Mieze in meinem Bett gefunden«, flüsterte Aidan. »Möchtet Ihr sie haben?«