Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»… bis dass der Tod uns scheidet.« Die Worte hallten mit bestürzender Endgültigkeit durch die Stille der Kapelle. Alles schien innezuhalten. Dann fragte der Priester nach dem Ring.

Plötzlich kam Aufregung auf, und mein Blick fiel auf Murtaghs erschütterte Miene. Kaum hatte ich begriffen, dass irgendjemand vergessen hatte, für den Ring zu sorgen, als Jamie meine Hand losließ, um sich selbst einen Ring vom Finger zu drehen.

Ich trug Franks Ring nach wie vor an der linken Hand. In einem Fleck aus blauem Licht sahen die Finger meiner Rechten wie steif gefroren aus, als mir das große Metallrund über den Ringfinger glitt. Es saß nur lose und wäre zu Boden geglitten, wenn Jamie meine Finger nicht darum geschlossen und meine Faust wieder in die seine genommen hätte.

Weiteres Gemurmel des Priesters, und Jamie beugte sich vor, um mich zu küssen. Es war klar, dass es eigentlich nur als kurze, zeremonielle Berührung unserer Lippen gedacht war, doch sein Mund war sanft und warm, und ich bewegte mich instinktiv auf ihn zu. Ich war mir vage bewusst, dass Geräusche erklangen, schottische Beifallslaute und Ermunterungsrufe der Zuschauer, doch eigentlich nahm ich nur die Wärme wahr, die mich umfing. Zuflucht.

Wir lösten uns voneinander, beide etwas gefestigt, und lächelten nervös. Ich sah, wie Dougal Jamies Dolch aus der Scheide zog, und fragte mich, warum. Ohne den Blick von mir abzuwenden, streckte Jamie die rechte Hand mit der Handfläche nach oben aus. Ich schnappte nach Luft, als sich die Dolchspitze quer über sein Handgelenk zog und dahinter eine dunkle Linie aus Blut aufquoll. Mir blieb keine Zeit, zurückzuzucken, als dann auch meine Hand ergriffen wurde und ich das Brennen der Klinge spürte. Schnell drückte Dougal unsere Handgelenke aneinander und band sie mit einem weißen Leinenstreifen zusammen.

Ich muss ein wenig geschwankt haben, denn Jamie packte mit der freien linken Hand meinen Ellbogen.

»Nur Mut, Kleine«, sagte er leise. »Jetzt dauert es nicht mehr lange. Sprich mir die Worte nach.« Es war ein kurzer gälischer Spruch, zwei oder drei Sätze. Ich verstand zwar keins der Worte, doch ich wiederholte sie folgsam und stolperte über die schlüpfrigen Silben. Das Leinenband wurde gelöst, die Wunden sauber getupft, und wir waren verheiratet.

Auf dem Fußweg nach unten herrschte allgemeine Erleichterung und Fröhlichkeit. Es hätte eine beliebige ausgelassene Hochzeitsgesellschaft sein können, auch wenn sie klein war und mit Ausnahme der Braut nur aus Männern bestand.

Wir waren fast unten angekommen, als mein leerer Magen, die Folgen meines Katers und die allgemeine Aufregung des Tages zu viel für mich wurden. Als ich zu mir kam, lag ich im feuchten Laub, den Kopf im Schoß meines frischgebackenen Ehemanns. Er legte das feuchte Tuch beiseite, mit dem er mir über das Gesicht gewischt hatte.

»So schlimm, ja?« Er grinste auf mich hinunter, doch in seinen Augen lag ein Hauch von Unsicherheit, der mich trotz allem sehr rührte. Zittrig erwiderte ich das Lächeln.

»Es liegt nicht an dir«, versicherte ich ihm. »Es ist nur … ich glaube, ich habe seit dem Frühstück gestern nichts mehr gegessen – und ziemlich viel getrunken, fürchte ich.«

Sein Mund zuckte. »Das habe ich schon gehört. Nun, dem kann ich abhelfen. Wie ich schon sagte, habe ich einer Frau zwar nicht viel zu bieten, aber ich verspreche dir, dass du immer zu essen haben wirst.« Er lächelte und strich mir schüchtern mit dem Zeigefinger eine verirrte Locke aus dem Gesicht.

Ich versuchte, mich hinzusetzen, und verzog das Gesicht, weil mein Handgelenk leicht brannte. Den letzten Teil der Zeremonie hatte ich ganz vergessen. Der Schnitt hatte sich geöffnet, zweifellos eine Folge meines Sturzes. Ich nahm Jamie das Tuch ab und schlang es mir ungeschickt um das Handgelenk.

»Ich dachte, du wärst vielleicht deswegen in Ohnmacht gefallen«, sagte er, während er mir zusah. »Ich hätte daran denken sollen, dich zu warnen; mir ist erst klargeworden, dass du nicht damit rechnest, als ich dein Gesicht gesehen habe.«

»Was genau war es denn?«, fragte ich und versuchte, die Enden des Tuchs festzustecken.

»Es ist ein bisschen heidnisch, aber hier ist es üblich, zusätzlich zum normalen Ehegelübde auch einen Bluteid abzulegen. Manche Priester wollen davon nichts wissen, aber ich glaube nicht, dass dieser hier irgendwelche Einwände geäußert hätte. Er sah ja fast so verängstigt aus, wie ich mich gefühlt habe«, sagte er und lächelte.

»Ein Bluteid? Wie lautet er denn?«

Jamie nahm meine rechte Hand und steckte sanft das letzte Ende des improvisierten Verbandes fest.


»Du bist Blut von meinem Blut und Bein von meinem Bein.

Zwei werden eins, mein Körper sei dein.

Bis zu unserem Ende soll meine Seele die deine sein.«

Er zuckte mit den Schultern. »Nicht viel anders als das normale Gelübde, nur ein bisschen … äh, primitiver.«

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