»Es gibt genauso Dinge, die ich
»Ja, ich stimme dir zu. Ich werde aufrichtig sein.« Seine Finger schlossen sich sacht um die meinen.
»Und ich auch. Also.« Er holte tief Luft. »Du hast gefragt, warum ich dich geheiratet habe.«
»Ich
Er lächelte, und sein breiter Mund ließ sich von dem Humor anstecken, der in seinen Augen nistete. »Nun, ich kann nicht sagen, dass ich dir das verübele. Ich hatte mehrere Gründe. Und es gibt einen – eigentlich zwei –, den – oder die – ich dir jetzt nicht sagen kann, obwohl ich es gewiss tun werde, wenn die Zeit da ist. Der Hauptgrund ist aber wohl derselbe, aus dem du mich geheiratet hast – damit du nämlich vor Jack Randall sicher bist.«
Mich schauderte ein wenig, als ich an den Hauptmann dachte, und Jamies Hände legten sich fester um die meinen.
»Du
»Danke«, sagte ich. Ich sah ihm in das kräftige, junge, entschlossene Gesicht mit den breiten Wangenknochen und dem massiven Kinn, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass Dougals hanebüchener Plan tatsächlich ein ganz vernünftiger Vorschlag gewesen sein könnte.
»Das ist
»Ja«, antwortete er und nickte. Dann lächelte er erneut, diesmal mit einem Hauch von Grimm. »Ich habe ja guten Grund zu wissen, was für ein Mensch er ist. Ich würde es nicht einmal zulassen, dass man ihm einen Hund anvertraut, wenn ich es verhindern könnte – ganz zu schweigen von einer wehrlosen Frau.«
»Wie schmeichelhaft«, sagte ich trocken, und er lachte. Er stand auf und ging zu dem Tisch am Fenster hinüber. Irgendjemand – vielleicht die Wirtsfrau – hatte dort einen Strauß Feldblumen in ein Whiskyglas gestellt. Dahinter standen zwei Weingläser und eine Flasche.
Jamie schenkte zwei Gläser ein, kam zurück, reichte mir eines davon und setzte sich wieder.
»Nicht ganz so gut wie Colums persönlicher Vorrat«, sagte er mit einem Lächeln, »aber auch nicht schlecht.« Er hob kurz sein Glas. »Auf Mrs. Fraser«, sagte er leise, und wieder empfand ich einen Anflug von Panik, den ich jedoch entschlossen niederkämpfte, um dann ebenfalls mein Glas zu heben.
»Auf die Aufrichtigkeit«, sagte ich, und wir tranken beide einen Schluck.
»Also, das war
Er studierte sein Weinglas mit großer Konzentration. »Vielleicht ist es ja so, dass ich mit dir schlafen möchte.« Er blickte abrupt auf. »Hast du daran schon gedacht?«
Wenn er mich aus der Fassung bringen wollte, war er auf dem besten Weg, aber ich beschloss, es mir nicht anmerken zu lassen.
»Und willst du das?«, fragte ich rundheraus.
»Wenn ich ehrlich bin, ja.« Seine blauen Augen sahen mich über den Rand des Glases hinweg unverwandt an.
»Dafür hättest du mich aber nicht unbedingt heiraten müssen«, wandte ich ein.
Das schien ihn ernsthaft zu schockieren. »Du glaubst doch nicht, dass ich dich nehmen würde, ohne dir die Heirat anzutragen?«
»Es gibt genug Männer, die das tun würden«, erwiderte ich. Seine Unschuld belustigte mich.
Im ersten Moment fehlten ihm die Worte. Dann fand er die Fassung wieder und sagte ebenso formell wie würdevoll: »Vielleicht klingt es ja anmaßend, wenn ich das sage, aber ich würde gern glauben, dass ich nicht zu diesen Männern zähle und dass ich mein Verhalten nicht notwendigerweise am niedrigsten Niveau ausrichte.«