Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1188 Das war in jenen Zeiten, als Frau Helke starbUnd der K"onig Etzel um andre Frauen warb,Da riethen seine Freunde in BurgundenlandZu einer stolzen Witwe, die war Frau Kriemhild genannt.1189 Seit ihm die sch"one Helke erstarb, die K"onigin,Sie sprachen: "Sinnt ihr wieder auf edler Frau Gewinn,Der h"ochsten und der besten, die je ein F"urst gewann,So nehmet Kriemhilden; der starke Siegfriedwar ihr Mann."1190 Da sprach der reiche K"onig: "Wie gienge das wohl an?Ich bin ein Heide, ein ungetaufter Mann,Sie jedoch ist Christin sie thut es nimmermehr.Ein Wunder m"ust es heissen, k"am sie jemals hieher."1191 Die Schnellen sprachen wieder: "Vielleicht, dasssie es thutUm euern hohen Namen und euer grosses Gut.Man soll es doch versuchen bei dem edeln Weib:Euch ziemte wohl zu minnen ihren wonniglichen Leib."1192 Da sprach der edle K"onig: "Wem ist nun bekanntUnter euch am Rheine das Volk und auch das Land?"Da sprach von Bechlaren der gute R"udiger:"Kund von Kindesbeinen sind mir die edeln K"onigehehr,1193 "Gunther und Gernot, die edeln Ritter gut;Der dritte heisst Geiselher: ein Jeglicher thut,Was er nach Zucht und Ehren am besten mag begehn:Auch ist von ihren Ahnen noch st"ats dasselbe geschehn."1194 Da sprach wieder Etzel: "Freund, nun sage mir,Ob ihr wohl die Krone ziemt zu tragen hier;Und hat sie solche Sch"one, wie man sie zeiht,Meinen besten Freunden sollt es nimmer werden leid."1195 "Sie vergleicht sich an Sch"one wohl der Frauen mein,Helke der reichen: nicht sch"oner k"onnte seinAuf der weiten Erde eine K"onigin:Wen sie erw"ahlt zum Freunde, der mag wohl tr"ostenden Sinn."1196 Er sprach: "So wirb sie, R"udiger, so lieb als ich dir sei.Und darf ich Kriemhilden jemals liegen bei,Das will ich dir lohnen, so gut ich immer kann;Auch hast du meinen Willen mit grosser Treue gethan.1197 "Von meinem Kammergute lass ich so viel dir geben,Dass du mit den Gef"ahrten in Freude m"ogest leben;Von Rossen und von Kleidern, was ihr nur begehrt,Des wird zu der Botschaft euch die Gen"uge gew"ahrt."1198 Zur Antwort gab der Markgraf, der reiche R"udiger:"Begehrt’ ich deines Gutes, das ziemte mir nicht sehr.Ich will dein Bote gerne werden an den RheinMit meinem eignen Gute; ich hab es aus den H"andendein."1199 Da sprach der reiche K"onig: "Wann denkt ihr zu fahrenNach der Minniglichen? So soll euch Gott bewahrenDabei an allen Ehren und auch die Fraue mein;Und m"oge Gl"uck mir helfen, dass sie uns gn"adigm"oge sein."1200 Da sprach wieder R"udiger: "Eh wir r"aumen dieses Land,M"ussen wir uns r"usten mit Waffen und Gewand,Dass wir vor den K"onigen mit Ehren d"urfen stehn:Ich will zum Rheine f"uhren f"unfhundert Degenausersehn.1201 "Wenn man bei den Burgunden michund die Meinen seh,Dass dann einstimmig das Volk im Land gesteh,Es habe nie ein K"onig noch so manchen MannSo fern daher gesendet, als du zum Rheine gethan.1202 "Und wiss, edler K"onig, stehst du darob nicht an,Sie war dem besten Manne, Siegfrieden unterthan,Siegmundens Sohne; du hast ihn hier gesehn:Man mocht ihm grosse Ehre wohl in Wahrheitzugestehn."1203 Da sprach der K"onig Etzel: "War sie dem Herrnverm"ahlt,Sie war so hohes Namens der edle F"urst erw"ahlt,Dass ich nicht verschm"ahen darf die K"onigin.Ob ihrer grossen Sch"onheit gef"allt sie wohl meinemSinn."1204 Da sprach der Markgraf wieder: "Wohlan, ich willeuch sagen,Wir heben uns von hinnen in vierundzwanzig Tagen.Ich entbiet es Gotelinden, der lieben Fraue mein,Dass ich zu Kriemhilden selber wolle Bote sein."1205 Hin gen Bechelaren sandte R"udigerBoten seinem Weibe, der Markgr"afin hehr,Er werbe f"ur den K"onig um eine K"onigin:Der guten Helke dachte sie da mit freundlichem Sinn.1206 Als die Botenkunde die Markgr"afin gewann,Leid war es ihr zum Theile, zu sorgen hub sie an,Ob sie wohl eine Herrin gew"anne so wie eh.Gedachte sie an Helke, das that ihr inniglich weh.1207 Nach sieben Tagen R"udiger ritt aus Heunenland,Wor"uber frohgemuthet man K"onig Etzeln fand.Man fertigte die Kleider in der Stadt zu Wien;Da wollt er mit der Reise auch nicht l"anger mehrverziehn.1208 Zu Bechlaren harrte sein Frau GotelindUnd die junge Markgr"afin, R"udigers Kind,Sah ihren Vater gerne und Die ihm unterthan;Da ward ein liebes Harren von sch"onen Frauen gethan.1209 Eh der edle R"udiger aus der Stadt zu WienRitt nach Bechlaren, da waren hier f"ur ihnKleider und Gewaffen auf S"aumern angekommen.Sie fuhren solcherweise, dass ihnen wenig wardgenommen.1210 Als sie zu Bechlaren kamen in die Stadt,F"ur seine Heergesellen um Herbergen batDer Wirth mit holden Worten: die gab man ihnen da.Gotelind die reiche den Wirth gar gerne kommen sah.1211 Auch seine liebe Tochter, die Marfgr"afin jung,Ob ihres Vaters Kommen war sie froh genung,Aus Heunenland die Helden, wie gern sie die sah!Mit lachendem Muthe sprach die edle Jungfrau da:1212 "Willkommen sei mein Vater und Die ihm unterthan."Da ward ein sch"ones Danken von manchem werthenMannFreundlich geboten der jungen Markgr"afin.Wohl kannte Frau Gotlind des edeln R"udiger Sinn.1213 Als sie des Nachts nun bei R"udigern lag,Mit holden Worten fragte die Markgr"afin nach,Wohin ihn denn gesendet der F"urst von Heunenland?"Meine Frau Gotlind," sprach er, "ich maches gern euch bekannt.1214 "Meinem Herren werben soll ich ein ander Weib,Da ihm ist erstorben der sch"onen Helke Leib.Nun will ich nach Kriemhilden reiten an den Rhein:Die soll hier bei den Heunen gewaltge K"onigin sein."1215 "Das wollte Gott!" sprach Gotlind, "m"ocht uns diesHeil geschehn,Da wir so hohe Ehren ihr h"oren zugestehn.Sie ersetzt uns Helken vielleicht in alten Tagen;Wir m"ogen bei den Heunen sie gerne sehen Kronetragen."1216 Da sprach Markgraf R"udiger: "Liebe Fraue mein,Die mit mir reiten sollen von hinnen an den Rhein,Denen sollt ihr freundlich bieten euer Gut:Wenn Helden reichlich leben, so tragen sie hohenMuth."1217 Sie sprach: "Da ist nicht Einer, wenn er es gerne n"ahm,Ich wollt ihm willig bieten, was Jeglichem genehm,Eh ihr von hinnen scheidet und Die euch unterthan."Da sprach der Markgraf wieder: "Ihr thut mir Liebedaran."1218 Hei! was man reicher Zeuge von ihrer Kammer trug!Da ward den edeln Recken Gewand zu Theil genugMit allem Fleiss gef"uttert vom Hals bis auf die Sporen;Die ihm davon gefielen, hatte R"udger sich erkoren.1219 Am siebenten Morgen von Bechlaren rittDer Wirth mit seinen Degen. Sie f"uhrten Waffen mitUnd Kleider auch die F"ulle durch der Baiern Land.Sie wurden auf der Strasse von R"aubern selten angerannt.1220 Binnen zw"olf Tagen kamen sie an den Rhein.Da konnte diese M"are nicht lang verborgen sein:Dem K"onig und den Seinen ward es kund gethan,Es k"amen fremde G"aste. Der Wirth zu fragen begann,1221 Ob sie Jemand kennte? das sollte man ihm sagen.Man sah die Saumrosse schwere Lasten tragen:Wie reich die Helden waren, ward daran erkannt.Herberge schuf man ihnen in der weiten Stadt zuhand.1222 Als die G"aste waren in die Stadt gekommen,Ihres Aufzugs hatte man mit Neugier wahrgenommen.Sie wunderte, von wannen sie k"amen an den Rhein.Der Wirth fragte Hagen, wer die Herren m"ochten sein?1223 Da sprach der Held von Tronje: "Ich sah sie noch nicht;Wenn ich sie erschaue, mag ich euch BerichtWohl geben, von wannen sie ritten in dies Land.Sie w"aren denn gar fremde, so sind sie gleichmir bekannt."1224 Herbergen hatten die G"aste nun empfahn.Der Bote hatte reiche Gew"ander angethanMit seinen Heergesellen, als sie zu Hofe ritten.Sie trugen gute Kleider, die waren zierlich geschnitten.1225 Da sprach der schnelle Hagen: "So viel ich mag verstehn,Da ich seit langen Tagen den Herrn nicht hab ersehn,So sind sie so zu schauen, als w"ar es R"udigerAus der Heunen Lande, dieser Degen k"uhn und hehr."1226 "Wie sollt ich das glauben," der K"onig sprachs zuhand,"Dass der von Bechelaren kam in dieses Land?"Kaum hatte K"onig Gunther das Wort gesprochen gar,So nahm der k"uhne Hagen den guten R"udiger wahr.1227 Er und seine Freunde liefen ihm entgegen:Da sprangen von den Rossen f"unfhundert schnelleDegen.Wohl empfangen wurden die von Heunenland;Niemals trugen Boten wohl so herrlich Gewand.1228 Da rief von Tronje Hagen mit lauter Stimme Schall:"Nun sei’n uns hochwillkommen diese Degen all,Der Vogt von Bechelaren mit seiner ganzen Schar."Man empfieng mit Ehren die schnellen Heunen f"urwahr.1229 Des K"onigs n"achste Freunde dr"angten sich heran:Da hub von Metzen Ortewein zu R"udigern an:"Wir haben lange Tage hier nicht mehr gesehnAlso liebe G"aste, das muss ich wahrlich gestehn!"1230 Sie dankten des Empfanges den Recken allzumal.Mit dem Heergesinde giengen sie zum Saal,Wo sie den K"onig fanden bei manchem k"uhnen Mann.Der stand empor vom Sitze: das ward aus h"ofscher Zuchtgethan.1231 Wie freundlich dem Boten er entgegengiengUnd allen seinen Degen! Gernot auch empfiengDen Gast mit hohen Ehren und Die ihm unterthan.Den guten R"udger f"uhrte der K"onig an der Hand heran.1232 Er bracht’ ihn zu dem Sitze, darauf er selber sass.Den G"asten liess er schenken (gerne that man das)Von dem guten Methe und von dem besten Wein,Den man mochte finden in den Landen um den Rhein.1233 Geiselher und Gere waren auch gekommen,Dankwart und Volker, die hatten bald vernommenVon den werthen G"asten. Sie waren wohlgemuth:Sie empfiengen vor dem K"onig die Ritter edel und gut.1234 Da sprach von Tronje Hagen zu Gunthern seinem Herrn:"Mit Dienst vergelten sollten st"ats eure Degen gern,Was uns der Markgraf zu Liebe hat gethan;Des sollte Lohn empfangen der sch"onen GotlindeMann."1235 Da sprach der K"onig Gunther: "Ich lasse nichtdas Fragen:Wie beide sich gehaben, das sollt ihr mir sagen,Etzel und Frau Helke in der Heunen Land?"Der Markgraf gab zur Antwort: "Ich mach es gern euchbekannt."1236 Da erhob er sich vom Sitze und Die ihm unterthanUnd sprach zu dem K"onig: "Lasst mich Erlaub empfahn,Dass ich die M"are sage, um die mich hat gesandtEtzel der K"onig hieher in der Burgunden Land."1237 Er sprach: "Was man uns immer durch euch entbotenhat,Erlaub ich euch zu sagen ohne der Freunde Rath.Die M"are lasst vernehmen mich und die Degen mein:Euch soll nach allen Ehren zu werben hier gestattet sein."1238 Da sprach der biedre Bote: "Euch entbietet an den RheinSeine treuen Dienste der grosse K"onig mein,Dazu den Freunden allen, die euch zugethan;Auch wird euch diese Botschaft mit grosser Treue gethan.1239 "Euch l"asst der edle K"onig klagen seine Noth:Sein Volk ist ohne Freude, meine Frau die ist todt,Helke die reiche, meines Herrn Gemahl:An der sind sch"one Jungfraun nun verwaist in grosserZahl,1240 "Edler F"ursten Kinder, die sie erzogen hat;Darum hat im Lande nun grosse Trauer Statt:Sie haben leider Niemand mehr, der sie so treulich pflegt,Drum w"ahn ich auch, dass selten des K"onigs Sorgesich legt."1241 "Nun lohn ihm Gott," sprach Gunther, "dass erdie Dienste seinSo williglich entbietet mir und den Freunden mein.Ich h"orte gern die Gr"usse, die ihr mir kund gethan;Auch wollen sie verdienen Die mir treu und unterthan."1242 Da sprach von Burgunden der edle Gernot:"Die Welt mag wohl beklagen der sch"onen Helke TodUm manche h"ofsche Tugend, der sie gewohntzu pflegen."Das best"atigte Hagen und mancher andre Degen.1243 Da sprach wieder R"udiger, der edle Bote hehr:"Erlaubt ihr mir, Herr K"onig, so sag ich euch noch mehr,Was mein lieber Herre euch hieher entbot:Er lebt in grossem Kummer seit der K"onigin Helke Tod.1244 "Man sagte meinem Herren, Kriemhild sei ohne Mann,Da Siegfried gestorben: und sprach man wahr daran,Und wollt ihr ihrs verg"onnen, so soll sie Krone tragenVor K"onig Etzels Recken: das gebot mein Herr ihrzu sagen."1245 Da sprach K"onig Gunther mit wohlgezognem Muth:"Sie h"ort meinen Willen, wenn sie es gerne thut.Das will ich euch berichten von heut in dreien Tagen:Wenn sie es nicht weigert, wie sollt ichs Etzel versagen?"1246 Man liess Gemach bescheiden den G"asten allzuhand.Sie fanden solche Pflege, dass R"udiger gestand,Er habe gute Freunde in K"onig Gunthers Lehn.Gerne dient’ ihm Hagen: ihm war einst Gleichesgeschehn.1247 So verweilte R"udiger bis an den dritten Tag.Der F"urst berief die R"athe, wie er weislich pflag,Und fragte seine Freunde, ob sie es gut gethanD"auchte, dass Kriemhild Herrn Etzeln n"ahmezum Mann.1248 Da riethen sie es alle; nur Hagen stands nicht an.Er sprach zu K"onig Gunther, diesem k"uhnen Mann:"Habt ihr kluge Sinne, so seid wohl auf der Hut,Wenn sie auch folgen wollte, dass ihr doch nimmeres thut."1249 "Warum," sprach da Gunther, "liess’ ich es nichtergehn?Was k"unftig noch der K"onigin Liebes mag geschehn,Will ich ihr gerne g"onnen: sie ist die Schwester mein.Wir m"usten selbst drum werben, sollt es ihr zur Ehresein."1250 Da sprach aber Hagen: "Das sprecht ihr unbedacht.Wenn ihr Etzeln kenntet wie ich und seine Macht,Und liesst ihr sie ihn minnen, wie ich euch h"ore sagen,Das m"ustet ihr vor Allen mit grossem Rechte beklagen."1251 "Warum?" sprach da Gunther, "leicht vermeid ich das,Ihm je so nah zu kommen, dass ich durch seinen HassLeid zu befahren h"atte, w"urd er auch ihr Mann."Da sprach wieder Hagen: "Mich d"unkt es nimmerwohlgethan."1252 Da lud man Gernoten und Geiselhern heran,Ob die Herren beide d"auchte wohlgethan,Wenn Frau Kriemhild n"ahme den m"achtgen K"onig hehr.Noch widerrieth es Hagen und auch anders Niemandmehr.1253 Da sprach von Burgunden Geiselher der Degen:"Nun m"ogt ihr, Freund Hagen, noch der Treue pflegen:Entsch"adigt sie des Leides, das ihr ihr habt gethan.Was ihr noch mag gelingen, das s"aht ihr billig neidlos an."1254 "Wohl habt ihr meiner Schwester gef"ugt so grosses Leid,"Sprach da wieder Geiselher, der Degen allbereit,"Ihr h"attets wohl verschuldet, w"are sie euch gram:Noch Niemand einer Frauen so viel der Freudenbenahm."1255 "Dass ich das wohl erkenne, das sei euch frei bekannt.Und soll sie Etzeln nehmen und kommt sie in sein Land,Wie sie es f"ugen m"oge, viel Leid thut sie uns an.Wohl kommt in ihre Dienste da mancher waidlicheMann."1256 Dawider sprach zu Hagen der k"uhne Gernot:"Es mag dabei verbleiben bis an Beider Tod,Dass wir niemals kommen in K"onig Etzels Land.Lasst uns ihr Treue leisten: zu Ehren wirduns das gewandt."1257 Da sprach Hagen wieder: "Das lass ich mir Niemandsagen;Und soll die edle Kriemhild Helkens Krone tragen,Viel Leid wird sie uns schaffen, wo sie’s nur f"ugen kann:Ihr sollt es bleiben lassen, das st"and euch Recken besser an."1258 Im Zorn sprach da Geiselher, der sch"onen Ute Kind:"Wir wollen doch nicht alle meineidig sein gesinnt.Was ihr geschieht zu Ehren, lasst uns froh drum sein.Was ihr auch redet, Hagen, ich dien ihr nach der Treuemein."1259 Als das Hagen h"orte, da tr"ubte sich sein Muth.Geiselher und Gernot, die stolzen Ritter gut,Und Gunther der reiche vereinten endlich sich,Wenn es Kriemhild w"unsche, sie wolltens duldenwilliglich.1260 Da sprach Markgraf Gere: "So geh ich ihr zu sagen,Dass sie den K"onig Etzel sich lasse wohlhagen.Dem ist so mancher Recke mit Furchten unterthan,Er mag ihr wohl verg"uten, was sie je Leides gewann."1261 Hin gieng der schnelle Degen, wo er Kriemhilden sah.Sie empfieng ihn g"utlich; wie balde sprach er da:"Ihr m"ogt mich gern begr"ussen und geben Botenbrot,Es will das Gl"uck euch scheiden nun von all eurer Noth.1262 "Es hat um eure Minne, Frau, hiehergesandtDer Allerbesten einer, der je ein K"onigslandGewann mit vollen Ehren und Krone durfte tragen:Es werben edle Ritter: das l"asst euch euer Bruder sagen."1263 Da sprach die Jammerreiche: "Verbiete doch euch GottUnd allen meinen Freunden, dass sie keinen SpottMit mir Armen treiben: was sollt ich einem Mann,Der je Herzensliebe von gutem Weibe gewann?"1264 Sie widersprach es heftig. Da traten zu ihr herGernot ihr Bruder und der junge Geiselher.Sie baten sie in Minne zu tr"osten ihren Mut.Und nehme sie den K"onig, es gerath ihr wahrlich gut.1265 Bereden mochte Niemand doch die K"oniginNoch einen Mann zu minnen auf Erden f"urderhin.Da baten sie die Degen: "So lasst es doch geschehn,Wenn ihr denn nicht anders wollt, dass euch der Botem"oge sehn."1266 "Das will ich nicht versagen," sprach die Fraue hehr.Ich empfange gerne den guten R"udigerOb seiner h"ofschen Sitte: w"ar er nicht hergesandt,Jedem andern Boten, dem blieb’ ich immer unbekannt."1267 Sie sprach: "So schickt den Degen morgen fr"uh heranZu meiner Kemenate. Ich bescheid ihn dann:Wes ich mich berathen, will ich ihm selber sagen."So war ihr jetzt erneuert das grosse Weinen und Klagen.1268 Da w"unschte sich auch anders nichts der edle R"udiger,Als dass er schauen d"urfte die K"onigin hehr.Er wuste sich so weise: k"onnt es irgend sein,So m"ust er sie bereden, diesen Recken zu frein.1269 Fr"uh des andern Morgens nach dem MessgesangKamen die edeln Boten; da hub sich grosser Drang.Die mit R"udigeren zu Hofe sollten gehn,Die sah man wohlgekleidet, manchen Degen ausersehn.1270 Kriemhilde die arme, in traurigem MuthHarrte sie auf R"udiger, den edeln Boten gut.Er fand sie in dem Kleide, das sie f"ur t"aglich trug:Dabei hatt ihr Gesinde reicher Kleider genug.1271 Sie gieng ihm entgegen zu der Th"ure hinUnd empfieng Etzels Recken mit g"utlichem Sinn.Nur selbzw"olfter trat er herein zu der Fraun;Man bot ihm grosse Ehre; wer m"ocht auch bessre Botenschaun?1272 Man hiess den Herren sitzen und Die in seinem Lehn.Die beiden Markgrafen sah man vor ihr stehn,Eckewart und Gere, die edeln Ritter gut.Um der Hausfrau willen sahn sie Niemand wohlgemuth.1273 Sie sahen vor ihr sitzen manche sch"one Maid.Da hatte Frau Kriemhild Jammer nur und Leid.Ihr Kleid war vor den Br"usten von heissen Thr"anen nass.Das sah der edle Markgraf, der nicht l"anger vor ihr sass.1274 Er sprach in grossen Z"uchten: "Viel edles K"onigskind,Mir und den Gef"ahrten, die mit mir kommen sind,Sollt ihr, Frau, erlauben, dass wir vor euch stehnUnd euch melden, weshalb unsre Reise sei geschehn."1275 "Ich will euch gern erlauben," sprach die K"onigin,"Was ihr wollt, zu reden; also steht mein Sinn,Dass ich es gerne h"ore: ihr seid ein Bote gut."Da merkten wohl die Andern ihren abgeneigten Muth.1276 Da sprach von Bechelaren der Markgraf R"udiger:"Euch l"asst entbieten, Herrin, Etzel der K"onig hehrGrosse Lieb und Treue hierher in dieses Land;Er hat um eure Minne viel gute Recken gesandt.1277 "Er entbeut euch freundlich Liebe sonder Leid;Er sei st"ater Freundschaft nun euch hinfort bereitWie Helken einst, der K"onigin, die ihm am Herzen lag:Ihr sollt die Krone tragen, deren sie vor Zeiten pflag."1278 Da sprach zu ihm die K"onigin: "Markgraf R"udiger,Wenn meines Herzeleides Jemand kundig war,Der w"urde mir nicht rathen zu einem zweiten Mann:Ich verlor der Besten Einen, die je ein Weib nochgewann."1279 "Was tr"ostet mehr im Leide", sprach der k"uhne Mann,"Als freundliche Liebe? Wer die gew"ahren kannUnd hat sich den erkoren, der ihm zu Herzen kommt,Der erf"ahrt wohl, dass im Leide nichts so sehr als Liebefrommt.1280 "Und geruht ihr zu minnen den edeln Herren mein,Zw"olf reicher Kronen sollt ihr gewaltig sein.Dazu von dreissig F"ursten giebt euch mein Herrdas Land,Die alle hat bezwungen seine vielgewaltge Hand.1281 "Ihr sollt auch Herrin werden "uber manchen werthenMann,Die meiner Frauen Helke waren unterthan,Und viel der sch"onen Maide, einst ihrem Dienst gesellt,Von hoher F"ursten Stamme," sprach der hochbeherzteHeld.1282 "Dazu giebt euch der K"onig, gebot er euch zu sagen,Wenn ihr geruht die Krone bei meinem Herrn zu tragen,Gewalt die allerh"ochste, die Helke je gewann:Alle Mannen Etzels werden euch da unterthan."1283 "Wie m"ochte jemals wieder," sprach die K"onigin,"Eines Helden Weib zu werden gel"usten meinem Sinn?Mir hat der Tod an Einem so bittres Leid gethan,Dass ichs bis an mein Ende nimmermehr verschmerzenkann."1284 Die Heunen sprachen wieder: Viel reiche K"onigin,Das Leben geht bei Etzeln so herrlich euch dahin,Dass ihr in Wonnen schwebet, weigert ihr es nicht;Mancher ziere Degen steht in des reichen K"onigs Pflicht.1285 "Helkens Jungfrauen und eure M"agdelein,Sollten die beisammen je Ein Gesinde sein,Dabei m"ochten Recken wohl werden wohlgemuth.Lasst es euch rathen, Fraue, es bekommt euch wahrlichgut."1286 Sie sprach mit edler Sitte: "Nun lasst die Rede seinBis morgen in der Fr"uhe, dann tretet zu mir ein,Dass ich auf die Werbung euch gebe den Bescheid."Da musten Folge leisten die k"uhnen Degen allbereit.1287 Als zu den Herbergen sie kamen allzumal,Nach Geiselhern zu senden die edle Frau befahlUnd nach ihrer Mutter: den Beiden sagte sie,Ihr gezieme nur zu weinen und alles Andere nie.1288 Da sprach ihr Bruder Geiselher: "Mir ahnt, Schwestermein,Und gerne mag ichs glauben, dein Leid und deine PeinWird K"onig Etzel wenden; und nimmst du ihnzum Mann,Was Jemand anders rathe, so d"unkt es mich wohlgethan."1289 "Er mag dirs wohl ersetzen," sprach wieder Geiselher."Vom Rotten bis zum Rheine, von der Elbe bis ans MeerWeiss man keinen K"onig gewaltiger als ihn.Du magst dich h"ochlich freuen, heischt er dichzur K"onigin."1290 Sie sprach: "Lieber Bruder, wie r"athst du mir dazu?Weinen und Klagen das k"am mir eher zu.Wie sollt ich vor den Recken da zu Hofe gehn?Hatt ich jemals Sch"onheit, um die ists lange geschehn."1291 Da redete Frau Ute der lieben Tochter zu:"Was deine Br"uder rathen, liebes Kind, das thu.Folge deinen Freunden, so mag dirs wohlergehn.Hab ich dich doch so lange in grossem Jammer gesehn."1292 Da bat sie, dass vom Himmel ihr w"urde Rath gesandt:Denn h"atte sie zu geben Gold, Silber und GewandWie einst, da er noch lebte, ihr Mann der Degen hehr,Sie erlebe doch nicht wieder so frohe Stunden nachher.1293 Sie dacht in ihrem Sinne: "Und sollt ich meinen LeibEinem Heiden geben? Ich bin ein Christenweib;Des m"ust ich billig Schelte von aller Welt empfahn;G"ab er mir alle Reiche, es bliebe doch ungethan."1294 Da liess sie es bewenden. Die Nacht bis an den TagDie Frau in ihrem Bette voll Gedanken lag.Ihre lichten Augen trockneten ihr nicht,Bis sie hin zur Mette wieder gieng beim Morgenlicht.1295 Nun waren auch die K"onige zur Messezeit gekommen.Sie hatten ihre Schwester an die Hand genommenUnd riethen ihr zu minnen den von Heunenland.Niemand doch die Fraue ein wenig fr"ohlicher fand.1296 Da liess man zu ihr bringen, die Etzel hingesandt,Die nun mit Urlaub wollten r"aumen Gunthers Land,Wie es gerathen m"oge, mit Nein oder Ja!Da kam zu Hofe R"udiger: die Gef"ahrten mahnten ihn da,1297 Recht zu erforschen des edeln F"ursten MuthUnd zeitig das zu leisten; das dauchte Jeden gut;Ihre Wege w"aren ferne wieder in ihr Land.Man brachte R"udigeren hin, wo er Kriemhilden fand.1298 Da bat alsbald der Recke die edle K"oniginMit minniglichen Worten, zu k"unden ihren Sinn,Was sie entbieten wolle in K"onig Etzels Land.Der Held mit seinem Werben bei ihr nur Weigerungfand.1299 "Sie wolle nimmer wieder minnen einen Mann."Dawider sprach der Markgraf: "Das w"ar nicht rechtgethan:Was wolltet ihr verderben so minniglichen Leib?Ihr werdet noch mit Ehren eines werthen ReckenWeib."1300 Nichts half es, was sie baten, bis dass R"udigerInsgeheim gesprochen mit der K"onigin hehr,Er hoff ihr zu verg"uten all ihr Ungemach.Da liess zuletzt ein wenig ihre hohe Trauer nach.1301 Er sprach zu der K"onigin: "Lasst euer Weinen sein;H"attet ihr bei den Heunen Niemand als mich allein,Meine getreuen Freunde und Die mir unterthan,Er sollt es schwer entgelten, h"att euch Jemand Leidgethan."1302 Davon ward erleichtert der Frauen wohl der Muth.Sie sprach: "So schw"ort mir, R"udiger, was mir Jemandthut,Ihr wollt der Erste werden, der r"achen will mein Leid."Da sprach zu ihr der Markgraf: "Dazu bin ich, Frau,bereit."1303 Mit allen seinen Mannen schwur ihr da R"udiger,Ihr immer treu zu dienen, und dass die Recken hehrIhr nichts versagen wollten in K"onig Etzels Land,Was ihre Ehre heische: das gelobt’ ihr R"udigers Hand.1304 Da gedachte die Getreue: "Wenn ich gewinnen kannSo viel st"ater Freunde, so seh ichs wenig an,Was auch die Leute reden, in meines Jammers Noth.Vielleicht wird noch gerochen meines lieben MannesTod."1305 Sie gedachte: "Da Herr Etzel der Recken hat so viel,Denen ich gebiete, so thu ich, was ich will.Er hat auch solche Sch"atze, dass ich verschenken kann;Mich hat der leide Hagen meines Gutes ohne gethan."1306 Sie sprach zu R"udigeren: "H"att ich nicht vernommen,Dass er ein Heide w"are, so wollt ich gerne kommen,Wohin er geb"ote, und n"ahm ihn zum Mann."Da sprach der Markgraf wieder: "Steht darauf, Herrin,nicht an.1307 "Er ist nicht gar ein Heide, des d"urft ihr sicher sein:Er ist getauft gewesen, der liebe Herre mein,Wenn er auch zu den Heiden wieder "ubertrat:Wollt ihr ihn, Herrin, minnen, so wird dar"ubernoch Rath.1308 "Ihm dienen so viel Recken in der Christenheit,Dass euch bei dem K"onig nie widerf"ahrt ein Leid.Ihr m"ogt auch leicht erlangen, dass der K"onig gutZu Gott wieder wendet so die Seele wie den Muth."1309 Da sprachen ihre Br"uder: "Verheisst es, Schwester mein,Und all euern Kummer lasst in Zukunft sein."Des baten sie so lange, bis sie mit Trauer dreinVor den Helden willigte, den K"onig Etzel zu frein.1310 Sie sprach: "Ich muss euch folgen, ich arme K"onigin!Ich fahre zu den Heunen, wann es geschehe, hin,Wenn ich Freunde finde, die mich f"uhren in sein Land."Darauf bot vor den Helden die sch"one Kriemhilddie Hand.1311 Der Markgraf sprach: "Zwei Recken stehn in euremLehn,Dazu hab ich noch manchen: so kann es wohl geschehn,Dass wir euch mit Ehren bringen "uberrhein,Ich lass euch nun nicht l"anger hier bei den Burgundensein.1312 "F"unfhundert Mannen hab ich und der Freunde mein:Die sollen euch zu Diensten hier und bei Etzeln sein,Was ihr auch gebietet; ich selber steh euch beiUnd will michs nimmer sch"amen, mahnt ihr michk"unftig meiner Treu.1313 "Eure Pferdedecken haltet euch bereit;Was R"udiger gerathen hat, wird euch nimmer leid.Und sagt es euern M"agdlein, die ihr euch gesellt,Uns begegnet unterwegs mancher auserw"ahlte Held."1314 Sie hatten noch Geschmeide, das sie zu Siegfrieds ZeitBeim Reiten getragen, dass sie mit mancher MaidMit Ehren reisen mochte, so sie wollt hindann.Hei! was man guter S"attel den sch"onen Frauen gewann!1315 Hatten sie schon immer getragen reich Gewand,So wurde des zur Reise die F"ulle nun zur Hand,Weil ihnen von dem K"onig so viel gepriesen ward;Sie schlossen auf die Kisten, so lang versperrt und gespart.1316 Sie waren sehr gesch"aftig wohl f"unftehalben TagUnd suchten aus dem Einschlag, so viel darinne lag.Ihre Kammer zu erschliessen hub da Kriemhild an,Sie Alle reich zu machen, Die R"udigern unterthan.1317 Sie hatte noch des Goldes von Nibelungenland:Das sollte bei den Heunen vertheilen ihre Hand.Sechshundert M"aule mochten es nicht von dannentragen.Die M"are h"orte Hagen da von Kriemhilden sagen.1318 Er sprach: "Mir wird Kriemhild doch nimmer wiederhold:So muss auch hier verbleiben Siegfriedens Gold.Wie liess’ ich meinen Feinden wohl so grosses Gut?Ich weiss gar wohl, was Kriemhild noch mit diesemSchatze thut.1319 "Br"achte sie ihn von hinnen, ich glaube sicherlich,Sie w"urd ihn nur vertheilen, zu werben wider mich.Sie hat auch nicht die Rosse, um ihn hinwegzutragen:Behalten will ihn Hagen, das soll man Kriemhildensagen."1320 Als sie vernahm die M"are, das schuf ihr grimme Pein.Es ward auch den K"onigen gemeldet allen drein:Sie gedachten es zu wenden. Als das nicht geschah,R"udiger der edle sprach mit frohem Muthe da:1321 "Reiche K"onigstochter, was klagt ihr um das Gold?Euch ist K"onig Etzel so zugethan und hold,Ersehn euch seine Augen, er giebt euch solchen Hort,Dass ihr ihn nie verschwendet; das verb"urgt euch, Frau,mein Wort."1322 Da sprach zu ihm die K"onigin: "Viel edler R"udiger,Nie gewann der Sch"atze eine K"onigstochter mehrAls die, deren Hagen mich ohne hat gethan."Da kam ihr Bruder Gernot zu ihrer Kammer heran.1323 Mit des K"onigs Macht den Schl"ussel stiess er in die Th"ur.Kriemhildens Sch"atze reichte man herf"ur,An dreissigtausend Marken oder wohl noch mehr,Dass es die G"aste n"ahmen: des freute Gunther sich sehr.1324 Da sprach von Bechelaren der Gotelinde Mann:"Und geh"orten all die Sch"atze noch Kriemhilden an,Die man jemals brachte von Nibelungenland,Nicht ber"uhren sollt es mein noch der K"onigin Hand.1325 "Heisst es aufbewahren, da ichs nicht haben will.Ich bracht aus unserm Lande des Meinen her so viel,Wir m"ogens unterweges entrathen wohl mit Fug:Wir haben zu der Reise genug und "ubergenug."1326 Zw"olf Schreine hatten noch ihre M"agdeleinDes allerbesten Goldes, das irgend mochte sein,Bewahrt aus alten Zeiten: das nun verladen wardUnd viel der Frauenzierde, die sie brauchtenauf der Fahrt.1327 Die Macht des grimmen Hagen bedauchte sie zu stark.Des Opfergoldes hatte sie wohl noch tausend Mark:Das gab sie f"ur die Seele von ihrem lieben Mann.Das dauchte R"udigeren mit grossen Treuen gethan.1328 Da sprach die arme K"onigin: "Wo sind die Freundemein,Die da mir zu Liebe im Elend wollen seinUnd mit mir reiten sollen in K"onig Etzels Land?Die nehmen meines Goldes und kaufen Ross’und Gewand."1329 Alsbald gab ihr Antwort der Markgraf Eckewart:"Seit ich als Ingesinde euch zugewiesen ward,Hab ich euch st"ats getreulich gedient," sprachder Degen,"Und will bis an mein Ende des Gleichen immerbei euch pflegen.1330 "Ich f"uhr auch mit der Meinen f"unfhundert Mann,Die biet ich euch zu Dienste mit rechten Treuen an.Wir bleiben ungeschieden, es thu es denn der Tod."Der Rede dankt’ ihm Kriemhild, da ers so wohl ihr erbot.1331 Da brachte man die Rosse: sie wollten aus dem Land.Wohl huben an zu weinen die Freunde all zur Hand.Ute die reiche und manche sch"one MaidBezeigten, wie sie trugen um Kriemhilden Herzeleid.1332 Hundert sch"oner M"agdelein f"uhrte sie aus dem Land;Die wurden wohl gekleidet, jede nach ihrem Stand.Aus lichten Augen fielen, die Thr"anen ihnen nieder;Manche Freud erlebten sie auch bei K"onig Etzel wieder.1333 Da kam der junge Geiselher und K"onig Gernot,Mit ihrem Heergesinde, wie es die Zucht gebot:Die liebe Schwester wollten sie begleiten durch das Land;Sie hatten im Gefolge wohl tausend Degen auserkannt.1334 Da kam der schnelle Gere und auch Ortewein;Rumold der K"uchenmeister der liess sie nicht allein.Sie schufen Nachtlager der Frauen auf den Wegen:Als Marschall sollte Volker ihrer Herberge pflegen.1335 Bei Abschiedsk"ussen hatte man Weinen viel vernommen,Eh sie zu Felde waren von der Burg gekommen.Ungebeten gaben Viele Geleit ihr durch das Land.Vor der Stadt schon hatte sich K"onig Gunther gewandt.1336 Eh sie vom Rheine f"uhren, hatten sie vorgesandtIhre schnellen Boten in der Heunen Land,Dem K"onige zu melden, dass ihm R"udigerZum Gemahl geworben die edle K"onigin hehr.1337 Die Boten fuhren schnelle: Eil war ihnen NothUm die grosse Ehre und das reiche Botenbrot.Als sie mit ihren M"aren waren heimgekommen,Da hatte K"onig Etzel so Liebes selten vernommen.1338 Der frohen Kunde willen liess der K"onig gebenDen Boten solche Gaben, dass sie wohl mochten lebenImmerdar in Freuden hernach bis an den Tod:Mit Wonne war verschwunden des K"onigs Kummerund Noth.
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