»Ich dachte doch, daß ich das gehört hätte.«
»Sie sind billig«, verteidigte sie sich. »Und sie füllen den Magen. Außerdem haben sie auch Nährstoffe, das steht jedenfalls auf der Packung.«
»Nährstoffe, daß ich nicht lache! Davon kriegst du höchstens Pickel, Mädchen. Dafür bist du wirklich zu alt. Komm mit.«
Er führte sie ins Wohnzimmer und öffnete Marys Geschirrschrank. Dort holte er eine silberne Schüssel hervor und zog einen Haufen Geldscheine heraus. Sie riß die Augen auf.
»He, Mister, wen haben Sie überfallen?«
»Meine Versicherung. Ich hab’ mir die Police auszahlen lassen. Hier sind zweihundert Dollar. Kaufen Sie sich was zu essen.«
Sie faßte das Geld nicht an. »Sie sind verrückt«, sagte sie.
»Was wollen Sie für zweihundert Dollar bei mir erreichen?«
»Nichts.«
Sie lachte.
»Na gut.« Er legte das Geld auf die Kommode und stellte die Schüssel in den Schrank zurück. »Wenn Sie das Geld morgen früh nicht mitnehmen, spül’ ich’s die Toilette hinunter.« Aber er glaubte selbst nicht, daß er das tun würde.
Sie sah ihm forschend ins Gesicht. »Wissen Sie was? Ich glaube, dazu wären Sie fähig.«
Er schwieg.
»Wir werden sehen«, lenkte sie ein. »Morgen früh.«
»Morgen früh«, wiederholte er.
Er sah sich die Sendung
Das Mädchen stand am Fenster und sah hinaus. »Sagen Sie mal, wer wohnt hier eigentlich?« fragte sie ihn. »Die Häuser sind ja alle dunkel.«
»Die Dankmans und ich«, antwortete er. »Und die Dankmans ziehen am fünften Januar aus.«
»Warum?«
»Die Straße«, sagte er. »Wollen Sie einen Drink?«
»Was soll das heißen, die Straße?«
»Sie führt genau hier durch. Dieses Haus wird meiner Schätzung nach irgendwo im Mittelstreifen liegen.«
»Haben Sie mir deshalb die Baustelle gezeigt?«
»Ich glaube, ja. Ich habe früher in einer Wäscherei gearbeitet, die zwei Meilen von hier entfernt liegt. Die Blue-Ribbon-Wäscherei. Sie steht der Straße auch im Weg.«
»Und deshalb haben Sie Ihre Arbeit verloren? Weil die Wäscherei zugemacht hat?«
»Nein, nicht ganz. Ich sollte eine Option auf eine Fabrik außerhalb der Stadt unterschreiben. Die Waterford-Fabrik. Aber ich hab’s nicht getan.«
»Warum nicht?«
»Ich konnte es nicht ertragen«, antwortete er schlicht.
»Möchten Sie einen Drink?«
»Sie brauchen mich nicht betrunken zu machen.«
»Oh, nein!« er verdrehte die Augen. »Sie können wohl auch bloß in die eine Richtung denken, was?«
Einen Augenblick herrschte eine unangenehme Stille.
»Es gibt eigentlich nur einen Drink, den ich mag. Screwdrivers. Haben Sie Wodka und Orangensaft?«
»Ja.«
»Ich nehme an, Sie haben kein Hasch?«
»Nein, ich nehme nie welches.«
Er ging in die Küche und machte ihr einen Screwdriver. Sich selbst mixte er einen Southern Comfort mit Seven-up. Mit beiden Drinks kehrte er ins Wohnzimmer zurück. Sie spielte mit dem Telecommander und wechselte von Kanal zu Kanal, bis sie alle siebenunddreißig durchhatte:
Er gab ihr ihren Drink.
»Haben Sie unterwegs Käfer gegessen, Nummer zwei?« fragte Kitty Carlisle.
»Was ist eigentlich mit euch hier los?« wollte das Mädchen wissen. »Habt ihr kein
»Das kommt nachmittags um vier. Auf Kanal acht.«
»Sehen Sie sich das an?«
»Manchmal. Meine Frau sieht immer Merv Griffin.«
»Ich habe keine Käfer gesehen«, antwortete Nummer zwei. »Aber wenn ich sie gesehen hätte, hätte ich sie bestimmt gegessen.« Das Publikum lachte herzlich.
»Warum ist sie ausgezogen? Sie müssen es mir nicht erzählen, wenn Sie nicht wollen.« Sie sah ihn aufmerksam an, als wäre der Preis für sein Bekenntnis außerordentlich hoch.
»Derselbe Grund, warum man mich gefeuert hat«, antwortete er und setzte sich hin.
»Weil Sie keine neue Fabrik gekauft haben?«
»Nein, weil ich kein neues Haus gekauft habe.«
»Ich stimme für Nummer zwei«, erklärte Souply Sales. »Er sieht so aus, als ob er die Käfer wirklich gegessen hätte, wenn er sie gefunden hätte.« Das Publikum lachte herzlich.