Das «blonde Mädchen» (Tchernoswitowa heisst: Tcherno — schwarz und switowa kommt von Hemd (kleinrussisch: Switka), eigentlich — die mit dem schwarzen Hemde) prahlte mit R
Heute, am 17-ten erhielt ich Ihren Brief und die sein (Briefbuch).
Ihr Brief raucht — und rauscht — und glänzt — Bodensee — ein Wort aus meiner Kinderheit, ich war damals im Breisgauer Freiburg und hatte eine Freundin — Brunhild — von dorten, das Kind sah wie ein Seefräulein aus. Ich liebte sie so sehr (für ihre Schönheit: Seefräuleinheit!) dass man uns schnell jeden Verkehr verbot — als ob ich der See wäre, der sie heimwollte — von der Schul-Sandbank!
Brunhild vom Bodensee.
…Seit R
Als Sie so lange nicht schrieben, dachte ich: jetzt hat die Frau Angst, sie will kein grosses Gefühl, sie ist erfüllt — und liess Sie schweigen und hätte selbst nie geschrieben (geschrien).
…Als mein Kind in Russland vo
Es wird ein harter Winter sein — ist schon hart, obwohl noch nicht Winter — mein Mann hat keine Arbeit und kann, als Kranker, auch keine haben. Wütende und würgende Armut, geschenkte (schöne Sachen — was brauch ich sie?) verschleudere ich für 20–30 frs — die gleich weg sind. Meine Tochter strickt, aber für einen Sweater — 2 Wochen Arbeit — zahlt man nur 50 frs. Ich kann nur schreiben, nur gut schreiben, sonst wäre ich längstens reich.
Mit der russischen Emigration steh ich schlecht denn — ich steh ausserhalb, lebe nur in meinen Heften und meinen Pflichten und wenn manchmal meine Stimme erklingt — so ist es immer Wahrheit, wie noch unlängst, als unser grosser sowietischer Dichter Maïakowsky hier in Paris einen Vortrag hielt. Am anderen Tag schrieb ich ihm einen offenen Brief — das war ein Jubelruf — und am Tage drauf wurde ich aus der Zeitung, wo ich manchmal meine Verse drucken liess (nein, wo man sie manchmal — duldete) — entfernt «wegen sowietischen Sympathien».
Ganz allein steh ich, für die Fernen — eine Emigrantin, für die Nahen — eine <пропуск одного слова> — nurweil ich keine Politik.
Hände waschen möchte ich jedesmal wie ich eine Zeitung — anseh.
Liebe Frau im alten Park, grossen Dank für das grosse Geschenk. Zur Stunde, wo alle Fenster umher schwarz sind — meine Stunde, mein lichtes Fenster allein! — schlag ich das Buch auf und bin wieder ich: vogelfrei, wie es in Ihren alten Gesetzen steht.
Милостивая государыня![72]
Как странно получается иной раз! Когда я писала Вам о русской секретарше, я должна была сразу взять новый лист, ибо не успела опомниться, как на бумаге появились слова: чересчур здоровая.
«Светловолосая девушка» (Черносвитова[73] означает: Черно — черный, а свитова происходит от рубашки (малороссийское: свитка), буквально — та, на которой черная рубашка) хвалилась Рильке и говорила о нем как о собственноручно сделанных пластинках его фотографий: мое. Я встретилась с ней один-единственный раз и отпустила ее жить дальше — не тоскуя.
Сегодня, 17-го, я получила Ваше письмо и его (том писем).
Ваше письмо пенится — и плещется — и сверкает — Боденское озеро — слово из моего детства, я жила тогда во Фрейбурге (Брейсгау), и у меня была подруга — Брунхильда — из тех мест, похожая на русалку. Я так ее полюбила (за ее красоту: русалочность!), что нам вскоре вовсе запретили встречаться — как будто я была озером, желающим забрать ее домой — со школьной скамьи и песчаной отмели!
Брунхильда с Боденского озера.
…После Рильке я никого не любила, ни в ком не жила, он был моей последней душой, последней другой-душой.
Вы так долго не писали, что я подумала: госпоже стало боязно, она не желает полноты чувства, она переполнена — и я не прерывала Вашего молчания и сама бы никогда не написала (окликнула).