«Denn logisch richtig (und keine quaternio terminorum) wäre ja der Analogieschluß nur dann, wenn er dahin lautete, daß wenn gleiche Ausdrucksbewegungen da sind, wie ich sie vollziehe, auch mein Ich hier noch einmal vorhanden sei — nicht aber ein fremdes und anderes ich. Soll der Schluß ein fremdes, von meinem Ich verschiedenes Ich setzen, so ist er ein falscher Schluß, eine quaternio terminorum[368]
. Endlich beachte man den Inhalt dieser Annahme! Dieser enthält, daß es andere seelische Individuen gibt, die als solche von meinem Ich verschieden sind. Der Analogieschluß könnte aber auf alle Fälle nur soweit zur Annahme fremder Iche führen, als diese meinem Ich gleich sind; niemals also zum Bestände fremder seelischer Individuen» (S. 277).«Um von der Existenz eines individuellen Ich zu wissen, bedarf es durchaus nicht des Wissens um seinen Körper. Auch wo uns irgendwelche Zeichen und Spuren seiner geistigen Tätigkeit gegeben sind, wie z.B. ein Kunstwerk oder die fühlbare Einheit eines willentlichen Wirkens, erfassen wir hierin ohne weiteres ein tätiges individuelles Ich» (S. 279).
«Doch fragen wir nun, ob der zweifache Ausgangspunkt beider Theorien denn phänomenologisch richtig ist: 1. Es sei uns 'zunächst' immer nur das eigene Ich 'gegeben'. 2. Was uns von einem anderen Menschen 'zunächst' gegeben sei, das sei allein die Erscheinung seines Körpers, dessen Veränderungen, Bewegungen usw., und erst fundiert auf diese Gegebenheit komme es — irgendwie — zur Annähme seiner Beseeltheit, zur Annahme der Existenz des fremden Ich» (Seite 281).
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«'Innere Wahrnehmung' ist als Aktrichtung verschieden von 'äußerer Wahrnehmung' (in deren Wesen es noch nicht liegt, daß sie durch Sinnesfunktionen, geschweige durch Sinnesorgane erfolge). Dieser Unterschied hat selbstverständlich gar nichts zu tun mit dem, was für ein gesetztes Individuum 'außerhalb' und 'innerhalb' ist. Zur Erfassung vom Psychischen 'gehört' wesenhaft 'innere Wahrnehmung', wobei es ganz gleichgültig ist, ob der Wahrnehmende 'sich selbst' oder einen Anderen wahrnimmt. Vgl. über diese Begriffe auch den Aufsatz über 'Die Idole der inneren Wahrnehmung' in 'Vom Umsturz der Werte', 2. Auflage» (Seite 282).
Связь между книгой М.М.Б. о Достоевском и бахтинской рецепцией шелеровской мысли в 20-е гг. засвидетельствована в тексте
«В настоящее время и на почве самого идеализма начинается принципиальная критика монологизма как специфически кантианской формы идеализма. В особенности следует указать на работы Макса Шелера «Das Wesen und Formen der Sympathie» (1926) и «Der Formalismus in der Ethik und materiale Wertethik» (1921)».
Хотя в самом конспекте книги Шелера в