Читаем Verbrechen und Strafe (Schuld und Sühne) полностью

»Wart'! Hör das Ende! Natürlich machte man sich sofort auf die Suche nach dem Mikolai; den Duschkin nahm man fest und hielt eine Haussuchung bei ihm ab; auch den Mitrej verhaftete man; die Leute aus Kolomna nahm man ins Gebet. Da bringt man vorgestern plötzlich den Mikolai; man hat ihn in einer Herberge an der Stadtgrenze aufgegriffen. Er war hingekommen, hatte sich sein silbernes Kreuz vom Halse genommen und für das Kreuz ein Glas Schnaps verlangt. Man gab es ihm. Etwas später ging die Frau in den Kuhstall und sah durch einen Spalt: im Schuppen neben dem Kuhstall hat er seinen Gürtel an einen Balken gebunden und eine Schlinge gemacht; er steht auf einem Klotz und will sich die Schlinge um den Hals legen; die Frau erhob ein Geschrei, und die Leute liefen zusammen. ›So einer bist du also!‹ – ›Führt mich‹, sagt er, ›auf das und das Polizeirevier, ich werde alles bekennen.‹ Nun schaffte man ihn mit den gebührenden Ehren auf das betreffende Polizeirevier, das heißt hierher. Dies und jenes, wie alt – ›zweiundzwanzig‹, und so weiter. Frage: ›Als du mit Mitrej im Hause gearbeitet hast, hast du da nicht um die und die Stunde jemand auf der Treppe gesehen?‹ Antwort: ›Gewiß, es sind verschiedene Menschen vorbeigegangen, aber wir merken uns so was nicht.‹ – ›Habt ihr nicht einen Lärm oder dergleichen gehört?‹ – ›Nein, wir haben nichts Besonderes gehört.‹ – ›Nun, und war es dir bekannt, Mikolai, daß man am selben Tage die und die Witwe um die und die Stunde samt ihrer Schwester ermordet und ausgeplündert hat?‹ – ›Ich habe nichts davon gewußt, hab es erst von Afanassij Pawlowitsch am dritten Tag in der Schenke gehört.‹ – ›Und wo hast du die Ohrringe her?‹ – ›Auf dem Trottoir gefunden.‹ – ›Warum bist du nicht am anderen Tage mit Mitrej zur Arbeit gekommen?‹ – ›Weil ich gebummelt habe.‹ – ›Wo hast du gebummelt?‹ – ›Da und da.‹ – ›Warum bist du von Duschkin weggelaufen?‹ – ›Weil ich sehr erschrocken war.‹ – ›Warum warst du erschrocken?‹ – ›Daß man mich einsperren wird.‹ – ›Wie konntest du das fürchten, wo du dich vollkommen unschuldig fühltest?‹

Du magst mir glauben oder nicht, Sossimow, diese Frage wurde tatsächlich gestellt, und zwar wörtlich in diesen Ausdrücken: ich weiß es positiv, man hat es mir genau berichtet! Wie gefällt dir das? Wie gefällt dir das?«

»Hm, Beweise sind also doch vorhanden.«

»Ich spreche jetzt nicht von Beweisen, sondern von dieser Frage, und wie sie die Sache auffassen! Aber zum Teufel damit! ... Sie haben ihn also gepreßt und gepreßt, bis er alles gestand: ›Nicht auf dem Trottoir habe ich es gefunden, sondern in der Wohnung, die ich mit Mitrej anstrich.‹ – ›Auf welche Weise?‹ – ›Auf die Weise, daß wir beide, ich und Mitrej, den ganzen Tag bis acht Uhr gearbeitet hatten und schon weggehen wollten; da nahm Mitrej einen Pinsel mit Farbe und fuhr mir damit in die Visage; er fuhr mir in die Visage und lief davon, und ich ihm nach. So laufe ich ihm nach und schreie dabei, was ich schreien kann; und im Torweg rannte ich gegen den Hausknecht und einige Herrschaften; wieviel Herrschaften es waren, das weiß ich nicht mehr, und der Hausknecht hat deswegen geschimpft, und auch ein anderer Hausknecht hat geschimpft, und das Weib vom Hausknecht kam heraus und hat auch geschimpft, und auch ein Herr, der mit einer Dame durch das Tor ging, hat geschimpft, weil ich und Mitrej den Weg versperrten: ich hatte den Mitrej bei den Haaren gepackt, zu Boden geworfen und zu prügeln begonnen, und auch Mitrej hatte mich, unter mir liegend, bei den Haaren gepackt und auch mit den Fäusten gepufft; wir machten das aber nicht aus Feindschaft, sondern in aller Freundschaft, im Spiel. Mitrej machte sich dann frei und lief auf die Straße, und ich ihm nach. Ich holte ihn aber nicht ein und kam allein in die Wohnung zurück, denn es war da noch nicht aufgeräumt. Wie ich aufräumte und auf Mitrej wartete, trat ich an der Vorzimmertür, an der Wand in der Ecke auf die Schachtel. Ich sehe, da liegt sie in Papier eingewickelt. Ich wickelte sie aus dem Papier und sah so kleine Häkchen; die Häkchen hakte ich auf und sah in der Schachtel die Ohrringe liegen ...‹«

»Hinter der Tür? Hinter der Tür hat sie gelegen? Hinter der Tür?« rief plötzlich Raskolnikow, Rasumichin mit trüben, erschrockenen Augen ansehend; er erhob sich langsam vom Sofa, indem er sich mit der Hand stützte.

»Ja ... warum? Was hast du? Was bist du so aufgeregt?« Auch Rasumichin erhob sich von seinem Platz.

»Nichts!« sagte Raskolnikow kaum hörbar, wieder auf das Kissen sinkend und sich zur Wand wendend. Alle schwiegen eine Weile.

»Er war wohl eingeschlafen und hat aus dem Schlafe gesprochen«, sagte endlich Rasumichin mit einem fragenden Blick auf Sossimow; jener schüttelte aber leise den Kopf.

»Nun, fahr fort,« sagte Sossimow, »was kam weiter?«

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