Geister der Ebene, Geister des wachsenden Stroms,zu unsrem Ende gerufen, haltet nicht vor der Stadt!Nehmt auch mit euch, was vom Wein überhingauf brüchigen Rändern, und fuhrt an ein Rinnsal,wen nach Ausweg verlangt, und öffnet die Steppen!Drüben verkümmert das nackte Gelenk eines Baums,ein Schwungrad springt ein, aus dem Feld schlagendie Bohrtürme den Frühling, Statuenwäldern weichtder verworfene Torso des Grüns, und es wachtdie Iris des Öls über den Brunnen im Land.Was liegt daran? Wir spielen die Tänze nicht mehr.Nach langer Pause: Dissonanzen gelichtet, wenig cantabile.(Und ihren Atem spür ich nicht mehr auf den Wangen!)Still stehn die Räder. Durch Staub und Wolkenspreuschleift den Mantel, der unsre Liebe deckte, das Riesenrad.Nirgends gewährt man, wie hier, vor den ersten Küssendie letzten. Es gilt, mit dem Nachklang im Mundweiterzugehn und zu schweigen. Wo der Kranichim Schilf der flachen Gewässer seinen Bogen vollendet,tönender als die Welle, schlägt ihm die Stunde im Rohr.Asiens Atem ist jenseits.Rhythmischer Aufgang von Saaten, reifer KulturenErnten vorm Untergang, sind sie verbrieft, so weiß ichsdem Wind noch zu sagen. Hinter der Böschungtrübt weicheres Wasser das Aug, und es willmich noch anfallen trunkenes Limesgefuhl;unter den Pappeln an Römerstein grab ichnach dem Schauplatz vielvölkriger Trauer,nach dem Lächeln Ja und dem Lächeln Nein.Alles Leben ist abgewandert in Baukästen,neue Not mildert man sanitär, in den Alleenblüht die Kastanie duftlos, Kerzenrauchkostet die Luft nicht wieder, über der Brüstungim Park weht so einsam das Haar, im Wassersinken die Bälle, vorbei an der Kinderhandbis auf den Grund, und es begegnetdas tote Auge dem blauen, das es einst war.Wunder des Unglaubens sind ohne Zahl.Besteht ein Herz darauf, ein Herz zu sein?Träum, daß du rein bist, heb die Hand zum Schwur,träum dein Geschlecht, das dich besiegt, träumund wehr dennoch mystischer Abkehr im Protest.Mit einer andern Hand gelingen Zahlenund Analysen, die dich entzaubern.Was dich trennt, bist du. Verström,komm wissend wieder, in neuer Abschiedsgestalt.Dem Orkan voraus fliegt die Sonne nach Westen,zweitausend Jahre sind um, und uns wird nichts bleiben.Es hebt der Wind Barockgirlanden auf,es fällt von den Stiegen das Puttengesicht,es stürzen Basteien in dämmernde Höfe,von den Kommoden die Masken und Kränze…Nur auf dem Platz im Mittagslicht, mit der Ketteam Säulenfuß und dem vergänglichsten Augenblickgeneigt und der Schönheit verfallen, sag ich mich losvon der Zeit, ein Geist unter Geistern, die kommen.Maria am Gestade —Das Schiff ist leer, der Stein ist blind,gerettet ist keiner, getroffen sind viele,das öl will nicht brennen, wir habenalle davon getrunken — wo bleibtdein ewiges Licht?So sind auch die Fische tot und treibenden schwarzen Meeren zu, die uns erwarten.Wir aber mündeten längst, vom Soganderer Ströme ergriffen, wo die Weltausblieb und wenig Heiterkeit war.Die Türme der Ebene rühmen uns nach,daß wir willenlos kamen und auf den Stufender Schwermut fielen und tiefer fielen,mit dem scharfen Gehör für den Fall.