Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

Anne sah ihn selbstzufrieden an. »Wir haben alle unsere Geheimnisse, mein Lieber. Eine Dame so etwas zu fragen gehört sich nicht.«

Ich wandte mich an Alleg. »Wie ist es dir und den Deinen in der letzten Zeit ergangen?«

»Oh gut«, antwortete Alleg zwischen zwei Mundvoll. »Vor allem vor drei Tagen in Levinshir.« Er zwinkerte. »Das wirst du später noch sehen.«

»Freut mich zu hören.«

»Doch, wirklich.« Er beugte sich verschwörerisch vor. »Sogar so gut, dass ich sehr spendabel aufgelegt bin. Ich will dir deshalb etwas schenken, und zwar was du willst, du hast die freie Auswahl. Wähle aus, und es gehört dir.« Er beugte sich noch näher und sagte mit einem Bühnenflüstern: »Ich will dich mit allen Mitteln bestechen, damit du uns begleitest. Mit deiner schönen Stimme könnten wir gutes Geld machen.«

»Von den Liedern, die er uns beibringen kann, ganz zu schweigen«, fügte Gaskin hinzu.

Alleg schnaubte in gespieltem Unwillen. »Hilf ihm nicht, den Preis in die Höhe zu treiben, Junge. Ich habe das Gefühl, es wird sowieso schon schwer genug, ihn zu überreden.«

Ich überlegte kurz. »Vermutlich könnte ich bleiben …« Ich verstummte wie verunsichert.

Alleg lächelte wissend. »Aber …«

»Aber dann hätte ich drei Wünsche.«

»Hm, drei Wünsche.« Er musterte mich von Kopf bis Fuß. »Wie im Märchen.«

»Es erscheint mir angemessen«, beharrte ich.

Er nickte zögernd. »Wahrscheinlich. Und wie lange würdest du bei uns bleiben?«

»Bis keiner etwas dagegen hat, dass ich gehe.«

»Irgendwelche Einwände?« Alleg sah sich um.

»Wenn er einen Wagen haben will?«, fragte Tim. Ich fuhr zusammen, als ich seine Stimme hörte. Sie klang rauh und kratzend, als rieben zwei Ziegelsteine knirschend aneinander.

Alleg überlegte. »Das ist egal, er kommt ja mit uns mit. Die Wagen gehören sowieso uns allen. Und da er uns nicht verlassen kann, solange wir nicht zustimmen …«

Es gab keine weiteren Einwände. Alleg und ich gaben uns die Hand und die anderen klatschten.

Kete hob ihren Krug. »Auf Kvothe und seine Lieder!«, rief sie. »Ich bin überzeugt, er ist das wert, was er uns kostet.«

Alle tranken, dann erhob ich den Becher. »Ich schwöre bei der Milch meiner Mutter, dass keiner von euch je ein besseres Geschäft machen wird als das mit mir heute Abend.« Darauf folgte noch heftigerer Applaus und wieder tranken alle.

Alleg wischte sich den Mund ab und sah mich an. »Was ist also dein erster Wunsch?«

Ich senkte den Blick. »Im Grunde nur eine Kleinigkeit. Ich besitze kein eigenes Zelt. Wenn ich aber mit meiner Familie unterwegs bin …«

»Schon verstanden!« Alleg schwenkte seinen hölzernen Krug wie ein König, der eine Gunst gewährt. »Du bekommst mein Zelt mitsamt allen Fellen und Decken!« Er gab Fren und Josh, die auf der anderen Seite des Feuers saßen, einen Wink. »Los, baut es für ihn auf.«

»Das geht schon«, protestierte ich. »Ich kann es gut selber machen.«

»Pst, das tut denen nur gut. Dann fühlen sie sich nützlich. Apropos nützlich …« Er zeigte auf Tim. »Hol die beiden.«

Tim stand auf und hielt sich die Hand an den Magen. »Gleich, ich bin gleich wieder da.« Er wandte sich ab und verschwand im Wald. »Mir ist schlecht.«

»Das kommt davon, wenn man isst wie ein Scheunendrescher!«, rief Otto ihm nach. Er wandte sich an uns. »Eines Tages wird er begreifen, dass ihm schlecht wird, wenn er mehr isst als ich.«

»Da Tim vorerst beschäftigt ist, hole ich die beiden«, sagte Laren mit nur mühsam unterdrücktem Eifer.

»Aber ich habe heute Abend Wache«, fiel Otto ein, »ich kann das tun.«

»Nein, ich«, rief Kete unwirsch. Sie starrte die beiden Männer an, bis sie sich wieder setzten, und verschwand hinter dem Wagen links von mir.

Aus dem anderen Wagen kamen in diesem Augenblick Josh und Fren mit einer Zeltplane, Schnüren und Holzpflöcken. »Wo willst du es haben?«, fragte Josh.

»Solche Fragen stellst du Männern sonst nicht, oder, Josh?«, witzelte Fren und stieß seinen Freund mit dem Ellbogen in die Seite.

»Ich schnarche«, sagte ich warnend. »Stellt es also lieber ein wenig abseits auf.« Ich streckte den Arm aus. »Zwischen den beiden Bäumen da drüben wäre eine gute Stelle.«

»Ich meine, bei einem Mann weiß man doch meist, wo er es will, was, Josh?«, fuhr Fren fort. Die beiden gingen, um das Zelt aufzustellen.

Im nächsten Augenblick kehrte Kete mit zwei hübschen Mädchen zurück. Die eine war mager und hatte glatte, schwarze Haare, die wie bei einem Jungen kurz geschnitten waren. Die andere hatte fülligere Formen und einen Schopf goldener Locken. Beide machten hoffnungslose Gesichter und schienen etwa sechzehn Jahre alt zu sein.

»Darf ich vorstellen«, sagte Kete mit einer Handbewegung. »Krin und Ellie.«

Alleg lächelte. »Zwei Mitbringsel aus Levinshir. Heute Nacht wird dich eine von ihnen warm halten. Sie ist mein Geschenk an dich als neues Mitglied der Familie.« Er tat, als betrachte er die beiden eingehend. »Welche hättest du gern?«

Ich sah die beiden ebenfalls an. »Eine schwere Wahl. Ich muss noch kurz überlegen.«

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