Sie streifte ihre Backofenhandschuhe ab und drehte sich um, um den Detective stolz anzulächeln.
„Ich feiere.“
Er legte den Kopf zur Seite und ließ seinen Blick durch den stillen Raum um sie herum schweifen. „Allein?“
Sie zuckte die Achseln. „Wenn Sie mir nicht Gesellschaft leisten möchten.“
Thorne neigte leicht das Kinn und schien eher ablehnen zu wollen, aber dann legte er doch seinen dunklen Mantel ab und hängte ihn über die Lehne eines Küchenstuhls. Es war merkwürdig, ihn hier in ihrer kleinen Küche stehen zu sehen – diesen muskulösen Fremden mit dem entwaffnenden Blick und dem leicht unheimlichen guten Aussehen. Er lehnte sich gegen die Küchentheke und sah zu, wie sie sich um die Pasta kümmerte. „Und was feiern wir, Gabrielle?“
„Ich habe heute ein paar meiner Fotografien verkauft, auf einer Privatausstellung in einem Schickimicki-Büro in der Innenstadt. Mein Freund Jamie hat mich vor einer Stunde angerufen und mir die Neuigkeiten mitgeteilt.“
Thorne lächelte dünn. „Herzlichen Glückwunsch.“
„Vielen Dank.“ Sie holte ein zusätzliches Glas aus dem Schrank und hielt dann die geöffnete Flasche Chianti hoch. „Möchten Sie etwas?“
Er schüttelte langsam den Kopf. „Leider geht das nicht.“
„Ach so. Tut mir leid“, erwiderte sie, als ihr wieder einfiel, welchen Beruf er hatte. „Sie sind im Dienst, oder?“
Ein Muskel zuckte in seinem kräftigen Kiefer. „Immer.“
Gabrielle lächelte und strich ein paar Strähnen ihres losen, gelockten Haars hinter ihr Ohr. Thornes Blick folgte ihrer Bewegung und verengte sich beim Anblick des kleinen Kratzers, der ihre Wange verunstaltete.
„Was ist Ihnen denn zugestoßen?“
„Oh, nichts“, antwortete sie. Sie hielt es für keine gute Idee, einem Polizisten zu erzählen, dass sie einen Teil des Morgens damit verbracht hatte, sich unbefugt draußen bei der alten Nervenheilanstalt aufzuhalten. „Es ist nur ein Kratzer – das passiert manchmal. Berufsrisiko. Ich bin sicher, Sie wissen, wie das ist.“
Sie lachte ein wenig, etwas nervös, denn plötzlich kam er mit ernstem Gesicht auf sie zu. Ein paar geschmeidige Schritte – und schon stand er vor ihr. Seine Größe und seine offensichtliche Kraft waren überwältigend. Aus der Nähe konnte sie die ausgeprägten Muskeln erkennen, die sich unter seinem schwarzen Hemd bewegten. Der feine Stoff schmiegte sich an seine Schultern, seine Arme und seine Brust, als sei er Thorne auf den Leib geschneidert worden.
Und der Mann roch fantastisch. Sie konnte kein Rasierwasser an ihm entdecken, nur Spuren von Minze und Leder sowie etwas Dunkleres, wie ein exotisches Gewürz, das sie nicht benennen konnte. Was auch immer es war, es brach über ihre Sinne herein und übte einen unwiderstehlichen Sog auf sie aus, während sie wohl eigentlich zurückweichen sollte.
Sie atmete ein, als er nach ihr griff und seine Fingerspitzen sanft über ihren Kiefer strichen. Dieser bloße Kontakt reichte aus, dass ihr ganz heiß wurde, besonders dort am Hals, an der empfindlichen Stelle unterhalb ihres Ohres, wo Lucan seine Hand spreizte und ihren Nacken umfasste. Mit dem Daumen zeichnete er die Abschürfung auf ihrer Wange nach. Der Kratzer hatte wehgetan, als sie ihn zuvor gereinigt hatte, aber jetzt, unter Lucans unerwartet sanfter Berührung, spürte sie keinen Schmerz. Nichts außer einer schwachen Wärme und einer langsamen, wogenden Sehnsucht in ihrem tiefsten Inneren.
Zu ihrem Erstaunen beugte er sich herunter und küsste sie auf ihre verunstaltete Wange. Seine Lippen verweilten dort, lange genug, um ihr klarzumachen, dass dies als Vorspiel für mehr gedacht war. Mit pochendem Herzen schloss sie die Augen. Sie machte keine Bewegung und wagte kaum zu atmen, als sie spürte, wie Lucans Mund sich ihrem näherte. Er küsste sie eindringlich auf die Lippen, ein leichter Biss, den er sich in seinem Hunger nicht verkneifen konnte, durch den warmen Druck seines Mundes ein wenig abgemildert. Sie öffnete die Augen und stellte fest, dass er sie anstarrte. Sein Blick war von einer animalischen Wildheit, die ihr einen gierigen Schauder über den Rücken jagte.
Als sie schließlich ihre Stimme wiederfand, war sie leise, atemlos und heiser. „Sollten Sie das wirklich tun?“
Dieser durchdringende Blick blieb auf sie geheftet. „Oh ja.“
Er beugte sich erneut zu ihr herunter und ließ seine Lippen über ihre Wangen, ihr Kinn und ihren Hals gleiten. Sie seufzte auf, und er erstickte ihr leises Keuchen mit einem leidenschaftlichen Kuss, indem er seine Zunge zwischen ihre geöffneten Lippen schob. Gabrielle ließ ihn gewähren, sich vage bewusst, dass seine Hand nach hinten gewandert war und nun unter den Saum ihres T-Shirts glitt. Er streichelte die Wölbung ihres bloßen Rückens, seine Finger streiften sanft ihre Wirbelsäule. Seine Liebkosung wanderte nach unten, über den Stoff ihrer Hose. Seine kräftigen Finger umfassten die Kurven ihres Hinterns und drückten sie fest. Sie leistete keinerlei Widerstand, als sein Kuss fordernder wurde und er sie immer näher an sich zog, bis ihr Becken gegen den harten Muskel seines Schenkels gedrückt wurde.