Читаем 0701759001361827618 adrian lara - midnight breed 02 полностью

„Echt stark“, fügte sein Begleiter hinzu. „Also, und da haben wir uns gefragt … Ich meine, wir haben gehört, dass der Orden neue Rekruten sucht.“

„So, habt ihr das?“

Dante lehnte sich in seinem Stuhl zurück und stieß einen gelangweilten Seufzer aus. Es war nicht das erste Mal, dass er von jungen Vampiren aus den Dunklen Häfen angesprochen wurde, die sich den Kriegern anschließen wollten. Der erfolgreiche Schlag gegen die bisher größte Zusammenrottung von Rogues in einer ehemaligen Nervenheilanstalt im letzten Sommer hatte dem einst geheimen Kader der Stammeskrieger eine Menge ungewollter Aufmerksamkeit eingebracht. Seither, so schien es, wurden sie von den jungen Vampiren wie Stars gehandelt.

Um ehrlich zu sein, es konnte einem tierisch auf die Nerven gehen.

Dante kickte seinen Stuhl vom Tisch weg und stand auf.

„Da bin ich nicht der Richtige“, sagte er zu den beiden hoffnungsvollen Möchtegerns. „Und außerdem erfolgt die Aufnahme in den Orden nur per Einladung. Tut mir leid.“

Er schlenderte davon und fühlte sich fast etwas erleichtert, als sein stumm geschaltetes Handy in seiner Jackentasche zu vibrieren begann. Er fischte es heraus und nahm den Anruf entgegen, er kam von der Zentrale im Hauptquartier der Stammeskrieger.

„Ja?“

„Wie läuft’s denn so?“ Es war Gideon, das Computergenie des Ordens, der in der Zentrale als Dispatcher fungierte. „Irgendwelche Oberflächenaktivität zu melden?“

„Nicht viel los hier. Ziemlich tot momentan.“ Dante ließ seinen Blick über den bevölkerten Club schweifen und bemerkte, dass die beiden jungen Vampire sich anschickten weiterzuziehen, sie gingen mit ein paar kostümierten jungen Frauen auf den Ausgang zu. „Bislang keine Rogues zu sehen. Ist das nicht öde? Ich werde noch verrückt, wenn’s hier nicht bald ein bisschen ordentliche Action gibt, Gid.“

„Kopf hoch, alter Junge“, sagte Gideon, ein Grinsen in der Stimme, „die Nacht ist ja noch jung.“

Dante lachte leise. „Sag Lucan, dass ich ihn schon wieder vor ein paar Möchtegerns gerettet habe, die sich bei uns verpflichten wollten. Weißt du, mir war es viel lieber, als wir noch nicht so prominent waren, als wir noch gefürchtet waren und die Leute Abstand hielten. Kommt Lucan mit der Anwerbung voran? Oder wird unser verehrter Anführer zu sehr von seiner atemberaubenden Stammesgefährtin in Beschlag genommen?“

„Ja und ja“, erwiderte Gideon. „Was die Anwerbung angeht, wir haben einen neuen Kandidaten aus New York reinbekommen, und Nikolai hat bei einigen seiner Kontakte in Detroit vorgefühlt. Wir müssen bald mal ein paar Tests für die Neuen arrangieren – du weißt schon. Sie sollen das Ganze erst mal durchlaufen haben, bevor wir verbindlich zusagen.“

„Du meinst, wir werden ihnen ihren Hintern auf einer Platte servieren und dann schauen, welche von ihnen wiederkommen und um mehr betteln?“

„Wieso, geht das denn auch anders?“

„Bin dabei“, knurrte Dante, als er durch den Club auf die Tür zuging.

Er schlenderte in die Nacht hinaus, ging einer Gruppe von Clubbern aus dem Weg – Menschen in zerschlissenen Kleidern und schauderhafter Gesichtsbemalung, Marke aufgewärmter Tod, die wohl Zombies darstellen sollten. Sein hochsensibles Gehör nahm Hunderte von Geräuschen wahr – den üblichen Verkehrslärm, durchsetzt vom Kreischen und Gelächter betrunkener Halloween-Feiernder, die sich auf den Straßen und Gehsteigen drängten.

Und da war noch etwas anderes.

Etwas, das ihn aufhorchen ließ. Das seinen Kriegerinstinkt blitzartig in Alarmzustand versetzte.

„Muss los“, sagte er zu Gideon am anderen Ende. „Jetzt habe ich doch einen Blutsauger geortet, den hol ich mir. So wie’s aussieht, ist die Nacht noch nicht ganz verloren.“

„Ruf durch, wenn du ihn ausgeräuchert hast.“

„Mach ich. Bis später.“ Dante klappte das Handy zu und steckte es in die Tasche.

Er schlich eine Seitengasse entlang, folgte dem tiefen Grunzen und dem muffigen, wabernden Gestank eines Roguevampirs auf Beutejagd. Wie die anderen Stammeskrieger des Ordens empfand Dante tiefe Verachtung für die Mitglieder seiner Spezies, die zu Rogues geworden waren. Jeder Vampir dürstete nach Blut, jeder musste Nahrung zu sich nehmen, manchmal auch töten, um zu überleben. Aber jeder Einzelne von ihnen wusste auch, dass der Grat zwischen notwendiger Lebenserhaltung und Völlerei nur sehr schmal war, oft ging es dabei lediglich um ein paar Schlucke. Wenn ein Vampir zu viel nahm oder seinem Durst zu oft nachgab, lief er Gefahr, süchtig zu werden. Dann wurde der Hunger zu einem Dauerzustand, den sie Blutgier nannten. Diese Krankheit machte einen zum Rogue, zum gewalttätigen Junkie, der für seinen nächsten Schuss alles tat.

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