Читаем 1915 Кары (сборник) полностью

Einmal, es war wohl schon ein Monat seit Gregors Verwandlung vergangen, und es war doch schon f"ur die Schwester kein besonderer Grund mehr, "uber Gregors Aussehen in Erstaunen zu geraten, kam sie ein wenig fr"uher als sonst und traf Gregor noch an, wie er, unbeweglich und so recht zum Erschrecken aufgestellt, aus dem Fenster schaute. Es w"are f"ur Gregor nicht unerwartet gewesen, wenn sie nicht eingetreten w"are, da er sie durch seine Stellung verhinderte, sofort das Fenster zu "offnen, aber sie trat nicht nur nicht ein, sie fuhr sogar zur"uck und schloss die T"ur; ein Fremder h"atte geradezu denken k"onnen, Gregor habe ihr aufgelauert und habe sie beissen wollen. Gregor versteckte sich nat"urlich sofort unter dem Kanapee, aber er musste bis zum Mittag warten, ehe die Schwester wiederkam, und sie schien viel unruhiger als sonst. Er erkannte daraus, dass ihr sein Anblick noch immer unertr"aglich war und ihr auch weiterhin unertr"aglich bleiben m"usse, und dass sie sich wohl sehr "uberwinden musste, vor dem Anblick auch nur der kleinen Partie seines K"orpers nicht davonzulaufen, mit der er unter dem Kanapee hervorragte. Um ihr auch diesen Anblick zu ersparen, trug er eines Tages auf seinem R"ucken – er brauchte zu dieser Arbeit vier Stunden – das Leintuch auf das Kanapee und ordnete es in einer solchen Weise an, dass er nun g"anzlich verdeckt war, und dass die Schwester, selbst wenn sie sich b"uckte, ihn nicht sehen konnte. W"are dieses Leintuch ihrer Meinung nach nicht n"otig gewesen, dann h"atte sie es ja entfernen k"onnen, denn dass es nicht zum Vergn"ugen Gregors geh"oren konnte, sich so ganz und gar abzusperren, war doch klar genug, aber sie liess das Leintuch, so wie es war, und Gregor glaubte sogar einen dankbaren Blick erhascht zu haben, als er einmal mit dem Kopf vorsichtig das Leintuch ein wenig l"uftete, um nachzusehen, wie die Schwester die neue Einrichtung aufnahm.

In den ersten vierzehn Tagen konnten es die Eltern nicht "uber sich bringen, zu ihm hereinzukommen, und er h"orte oft, wie sie die jetzige Arbeit der Schwester v"ollig anerkannten, w"ahrend sie sich bisher h"aufig "uber die Schwester ge"argert hatten, weil sie ihnen als ein etwas nutzloses M"adchen erschienen war. Nun aber warteten oft beide, der Vater und die Mutter, vor Gregors Zimmer, w"ahrend die Schwester dort aufr"aumte, und kaum war sie herausgekommen, musste sie ganz genau erz"ahlen, wie es in dem Zimmer aussah, was Gregor gegessen hatte, wie er sich diesmal benommen hatte, und ob vielleicht eine kleine Besserung zu bemerken war. Die Mutter "ubrigens wollte verh"altnism"assig bald Gregor besuchen, aber der Vater und die Schwester hielten sie zuerst mit Vernunftgr"unden zur"uck, denen Gregor sehr aufmerksam zuh"orte, und die er vollst"andig billigte. Sp"ater aber musste man sie mit Gewalt zur"uckhalten, und wenn sie dann rief: "Lasst mich doch zu Gregor, er ist ja mein ungl"ucklicher Sohn! Begreift ihr es denn nicht, dass ich zu ihm muss?", dann dachte Gregor, dass es vielleicht doch gut w"are, wenn die Mutter hereink"ame, nicht jeden Tag nat"urlich, aber vielleicht einmal in der Woche; sie verstand doch alles viel besser als die Schwester, die trotz all ihrem Mute doch nur ein Kind war und im letzten Grunde vielleicht nur aus kindlichem Leichtsinn eine so schwere Aufgabe "ubernommen hatte.

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