Читаем Denken hilft zwar, nutzt aber nichts полностью

Was alles verlieren wir, wenn wir uns durch flüchtige Impulse von unseren längerfristigen Zielen abbringen lassen? Wie sehr wird unsere Gesundheit durch all die nicht wahrgenommenen Termine und den Mangel an sportlicher Betätigung beeinträchtigt? Wie viel ärmer macht es uns, wenn wir unseren Vorsatz vergessen, mehr zu sparen und weniger zu konsumieren? Warum verlieren wir immer wieder den Kampf gegen das ewige Aufschieben?

Im letzten Kapitel sprachen wir darüber, wie Emotionen sich unser bemächtigen und uns die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen lassen. Das Auf-die-lange-Bank-Schieben wurzelt in demselben Problem. Wenn wir uns vornehmen, unser Geld zu sparen, sind wir in einem »kalten« Zustand. Wenn wir uns vornehmen, Sport zu treiben und auf unsere Ernährung zu achten, ebenfalls. Doch dann durchströmen uns plötzlich Emotionen wie heiße Lava: Gerade wenn wir uns vorgenommen haben zu sparen, sehen wir ein neues Auto, ein Mountainbike oder Schuhe, die wir unbedingt besitzen müssen. Gerade wenn wir uns dazu durchgerungen haben, regelmäßig Sport zu treiben, finden wir einen Grund, den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen. Und die Diät? Ich nehme jetzt noch ein Stück von dem Schokoladenkuchen, und morgen beginne ich ernsthaft mit der Diät. Unsere langfristigen Ziele der unmittelbaren Befriedigung zu opfern, das, liebe Freunde, ist Auf-die-lange-Bank-Schieben.

Als Universitätsprofessor kenne ich das Problem nur allzu gut. Zu Beginn jedes Semesters fassen meine Studenten heroische Vorsätze – dass sie die ihnen aufgegebene Literatur rechtzeitig lesen, ihre Arbeiten rechtzeitig abgeben und überhaupt alles im Griff behalten werden. Und jedes Semester erlebe ich, wie sie der Versuchung nicht widerstehen können, zu einem Rendezvous zu gehen, zu einem Treffen der Studentenvereinigung oder zum Skifahren in die Berge – während sie mit ihrem Arbeitspensum immer mehr hinterherhinken. Und am Ende gelingt es ihnen immer wieder, mich zu beeindrucken – nicht mit dem Einhalten von Terminen, sondern mit ihrer Kreativität beim Erfinden von Geschichten, Ausreden und Familientragödien als Erklärung für ihre Säumigkeit. (Warum ereignen sich Familientragödien immer in den letzten beiden Wochen des Semesters?)

Nachdem ich einige Jahre am MIT unterrichtet hatte, beschlossen mein Kollege Klaus Wertenbroch (Professor am Institut Européen d’Administration des Affaires, einer Wirtschaftshochschule in Paris) und ich, ein paar Untersuchungen auszuarbeiten, um dem Problem auf den Grund zu gehen und vielleicht eine Lösung für diese so häufige menschliche Schwäche zu finden. Versuchskaninchen würden dieses Mal die geschätzten Studenten in meinem Kurs über Verbraucherverhalten sein.

Während sich die Studenten an jenem ersten Vormittag auf ihren Stühlen niederließen, voller Erwartung (und zweifellos mit dem Vorsatz, den Überblick über ihre Aufgaben zu behalten), stellte ich ihnen meinen Seminarplan vor, und sie hörten aufmerksam zu. Im Lauf der zwölf Wochen, die das Semester dauerte, würden sie drei große Seminararbeiten schreiben müssen, erklärte ich, die zusammen einen Großteil ihrer Schlussnote ausmachten.

»Und wie sind die Abgabetermine?«, fragte einer von hinten. Ich lächelte. »Sie können Ihre Arbeiten jederzeit vor Semesterende abgeben«, antwortete ich. »Das liegt ganz bei Ihnen.« Die Studenten schauten mich verdutzt an.

»Ich mache Ihnen folgenden Vorschlag«, sagte ich. »Ende dieser Woche müssen Sie sich auf einen Abgabetermin für jede Arbeit festlegen. Danach kann dieser Termin nicht mehr geändert werden.« Bei verspätet eingereichten Arbeiten würde als Strafe für jeden Tag Verspätung ein Prozent von der Punktzahl abgezogen, erklärte ich. Natürlich könnten sie ihre Arbeiten jederzeit vor dem vereinbarten Termin abgeben, aber dadurch ergebe sich kein Vorteil bei der Benotung, weil ich alle Arbeiten erst zum Semesterende lesen würde.

Mit anderen Worten, jetzt waren meine Studenten am Ball. Würden sie die notwendige Selbstdisziplin aufbringen, mitzuspielen?

»Aber Professor Ariely«, meldete sich Gurev, ein gewitzter Master-Student mit einem charmanten indischen Akzent, »wäre es angesichts dieser Bedingungen für uns nicht am günstigsten, wenn wir den spätest möglichen Termin wählen?«

»Das können Sie natürlich tun«, antwortete ich. »Wenn Sie es sinnvoll finden, unbedingt.«

Was hätten Sie persönlich unter diesen Bedingungen getan?

Ich verspreche, die Arbeit 1 in Woche … abzugeben.

Ich verspreche, die Arbeit 2 in Woche … abzugeben.

Ich verspreche, die Arbeit 3 in Woche … abzugeben.

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