Читаем Der Cartoonist полностью

»Wahrscheinlich hast du Recht« Zwar klangen Carolines Worte einleuchtend und beruhigend und er hätte ihr gern geglaubt - konnte es aber nicht. »Danke«, sagte er. »Sag ihr bitte, dass sie mich gleich anrufen soll, wenn sie da ist, ja? Ich bin später zu Hause erreichbar.«

»Mach ich. Wie geht's dir denn überhaupt? Wie ich gehört hab, hast du deinen Frauen neulich Morgen einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«

»Mir selbst auch. Aber jetzt geht's mir wieder gut. Tschüss, Caroline.« Er legte auf. Ihm war zwar klar, dass es unhöflich war, aber das war ihm in diesem Moment egal.

Er ließ den Blick wieder zu den Zeichnungen schweifen: zu der Frau und dem Kind im Auto; zum Gesicht des kleinen Mädchens, das zu einer übertrieben gezeichneten Maske des Entsetzens verzerrt war; zu dem verwesten Monster, das durch die Windschutzscheibe krachte; zu dem demolierten Wagen, dessen Inneres nichts verriet. Und dabei musste er an die eiskalte Strömung am Grunde des Sees denken und an die Algen, die ihn dort unten wie Leichentücher umfangen hatten - als sei er in Atlantis gelandet.

Gleich darauf griff er wieder zum Telefon und wählte die Auskunft in Massachusetts an, wo ein Mann mit scharfer, nasaler Stimme abnahm. »Auskunft, bitte nennen Sie mir den gewünschten Ort.«

»Boston. Die Polizei.«

»Die Bereitschaftspolizei?«

»Ja.«

Es summte kurz in der Leitung. Dann meldete sich eine Stimme vom Tonband, diesmal eine weibliche, und sagte die Nummer an. Als sie die Ansage wiederholte, legte Scott auf. Er hatte die Nummer der Polizei fast schon eingegeben, drückte jedoch kurz entschlossen auf die Trenntaste. Was, zum Teufel, sollte er diesen Leuten erzählen? Plötzlich kam er sich leicht verrückt vor.

Entschuldigen Sie, Herr Wachtmeister, aber ich bin ein Seelenklempner aus Kanada und weiß aus verlässlicher Quelle, dass meine Frau und meine Tochter in Lebensgefahr sind. Aus welcher Quelle? Also gut: Um ehrlich zu sein, von diesem hundert Jahre alten Zeichner, denn er hat gewisse Bilder fabriziert, wissen Sie, und, na ja ... Vertrauen Sie mir einfach, ja? Die beiden sind in einem pechschwarzen Turbo der Marke Volvo unterwegs - netter Wagen, der wird Ihnen gefallen, wenn Sie ihn finden, und das hoffe ich doch. Sie müssen jetzt irgendwo in Neuengland sein.

Scott holte tief Luft und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Was er der Polizei auch erzählte, es musste überzeugend klingen. Und so dringlich, dass es sie veranlasste, nach dem Wagen zu suchen. Vielleicht konnte er behaupten, das Auto sei ihm gestohlen worden ... Aber woher hätte er dann wissen sollen, wo die Diebe hingefahren waren? Oder er konnte sagen, die Fahrerin sei schwer psychotisch und aus einer Klinik abgehauen. Außerdem habe sie ein Kind entführt und sei jetzt auf dem Weg nach Boston, um dort eine reiche Tante umzubringen ...

Mein Gott, es war so schwer, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Das deutliche Bild zerschmetterter Körper und eingedrückten Metalls ließ bei ihm alle Sicherungen durchbrennen und hinderte ihn daran.

Er drehte die Zeichnungen um, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Gleich darauf beugte er sich wieder vor und griff erneut zum Telefon.

»Gerry«, sagte er laut in die Stille hinein, die in seinem Büro nach Dienstschluss herrschte. Er wählte die Nummer der Polizeidienststelle in Ottawa. Nach zweimaligem Läuten nahm jemand ab.

»Polizei Ottawa, Sergeant Gennings am Apparat.«

»Hier ist Doktor Bowman.« Scotts Stimme schwankte. »Können Sie mir sagen, ob Gerry St. Georges heute Abend Dienst hat?«

»Einen Augenblick, bitte.«

Scott fasste Hoffnung. Gerry war ein Freund, ein guter Freund. Falles es irgendeine Möglichkeit gab, die Polizei in den Vereinigten Staaten einzuschalten und sich ihre Unterstützung zu sichern, würde Gerry es wissen - und nicht allzu viele Fragen stellen. Gegenwärtig fühlte sich Scott nicht in der Lage, seine Gründe irgendjemandem darzulegen, nicht einmal Gerry.

»St. Georges«, meldete sich Gerry laut und munter.

»Gerry, ich bin's, Scott.«

»Scott, du treulose Tomate, wo hast du denn gesteckt? Ich ...«

»Hör mal, Gerry, ich brauch deine Hilfe.«

»Klar doch, Mann. Um was geht's denn?«

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