Читаем Der Funke Leben полностью

»Was?« fragten Berger und 509 zugleich. »Transport. Zweitausend Mann sollen abtransportiert werden.« »Sie wollen das Lager räumen?« »Sie wollen zweitausend Mann. Vorläufig.« »Der Transport. Das haben wir gefürchtet«, sagte Berger. »Seid ruhig. Der Schreiber mit den roten Haaren paßt auf. Wenn sie eine Liste machen, kommt ihr nicht mit drauf. Unsere Leute sind jetzt überall. Außerdem heißt es, daß Neubauer zögert. Er hat den Befehl noch nicht weitergegeben.«

»Sie werden nicht nach einer Liste gehen«, sagte Rosen. »Sie werden sie zusammenfangen, wie sie es bei uns getan haben, wenn sie sie nicht anders kriegen können. Die Liste machen sie dann nachher.«

»Regt euch nicht auf. Es ist noch nicht soweit. Jede Stunde kann alles ändern.« »Regt euch nicht auf, sagt er.« Rosen zitterte.

»Wir schmuggeln euch zur Not ins Hospital. Der Arzt drückt jetzt beide Augen zu.

Wir haben schon eine Anzahl gefährdeter Leute drin.«

»Haben sie davon gesprochen, daß auch Frauen abtransportiert werden?« fragte Bucher.

»Nein. Das werden sie auch nicht machen. Es sind noch viel zu wenige hier.«


Lewinsky stand auf. »Komm mit«, sagte er zu Berger. »Ich wollte dich holen. Deshalb bin ich hier.«

»Wohin?«

»Zum Lazarett. Wir verstecken dich da für ein paar Tage. Wir haben einen Raum neben der Flecktyphusabteilung; kein Nazi wagt sich dort in die Nähe. Es ist alles arrangiert.«

»Und warum?« fragte 509.

»Das Krematoriumskommando. Sie erledigen es morgen. Das sind die Gerüchte. Ob sie ihn dazu rechnen, weiß keiner von uns. Ich glaube, ja.« Er wandte sich zu Berger.

»Du hast unten zuviel gesehen. Komm zur Vorsicht mit. Zieh dich um. Laß deine Sachen hier an einem Toten. Nimm seinen Kram.«

»Geh«, sagte 509.

»Und der Blockälteste? Könnt ihr das machen?«

»Ja«, sagte Ahasver überraschend. »Er wird den Mund halten. Wir können das machen.«

»Gut. Der rothaarige Schreiber ist informiert. Dreyer im Krematorium zittert vor Angst um sich selbst. Er wird nicht nach dir unter den Toten suchen.« Lewinsky zog geräuschvoll Luft durch die Nase ein. »Es sind auch zu viele da. Man stolpert den ganzen Weg hierher darüber. Dauert sicher vier, fünf Tage, bis alle verbrannt sind.

Dann sind neue da. Das Durcheinander ist überall» schon so groß, daß niemand mehr Bescheid weiß. Die Hauptsache ist, daß du nicht zu finden bist.« Ein Grinsen flackerte über sein Gesicht. »In solchen! Zeiten ist das immer die Hauptsache. Weit vom Schuß sein.«

»Los«, sagte 509. »Laßt uns einen Toten suchen, der nicht tätowiert ist.«

Sie hatten wenig Licht. Ein schwelendes, unruhiges Rot am westlichen Horizont half ihnen nicht. Sie mußten sich tief über die Arme der Toten beugen, um festzustellen, ob Nummern auf die Arme tätowiert waren. Sie fanden einen, der ungefähr in Bergers Größe war, und zogen ihm seine Sachen aus.

»Los, Ephraim!«

Sie saßen an der Seite der Baracke, die von den Posten abgekehrt war. »Zieh dich rasch hier um«, flüsterte Lewinsky. »Je weniger es wissen, um so besser. Gib deine Jacke und Hose her!«


Berger zog sich aus. Er stand wie ein gespenstischer Harlekin gegen der Himmel. Bei dem unvermuteten Wäscheempfang hatte er eine Frauenunterhose zugeworfen bekommen, die ihm bis zur halben Wade ging. Dazu trug er ein tief ausgeschnittenes Hemd ohne Ärmel.

»Meldet ihn morgen früh als tot.«

»Ja. Der SS-Blockführer kennt ihn nicht. Mit dem Blockältesten werden schon fertig.«

Lewinsky grinste flüchtig. »Ihr habt euch ganz gut rausgemacht. Komm, Bürger.«


»Also doch ein Transport!« Rosen starrte hinter Berger her. »Sulzbacher hat recht gehabt. Wir hätten nicht über die Zukunft reden sollen. Es bringt Unglück.«

»Unsinn! Wir haben zu essen gekriegt. Berger ist gerettet worden. Es ist nicht sicher, ob Neubauer den Befehl weitergibt. Was willst du mit deinem Unglück? Willst du Garantien auf Jahre haben?«

»Kommt Berger wieder?« fragte jemand hinter 509.

»Er ist gerettet«, sagte Rosen bitter. »Er kommt nicht in den Transport.«

»Halt die Schnauze!« erwiderte 509 scharf. Dann wandte er sich um. Hinter ihm stand Karel.

»Natürlich kommt er wieder, Karel«, sagte er. »Warum bleibst du nicht in der Baracke?«

Karel zog die Schultern hoch. »Ich dachte, ihr hättet ein bißchen Leder zum Kauen.«

»Hier ist etwas Besseres«, sagte Ahasver. Er gab ihm sein Stück Brot und die Karotte.

Er hatte sie für ihn aufbewahrt.

Karel begann sehr langsam zu essen. Nach einer Weile sah er die Blicke der anderen.

Er stand auf und ging weg. Als er wiederkam, kaute er nicht mehr. »Zehn Minuten«, sagte Lebenthal und blickte auf seine Nickeluhr. »Eine gute Leistung, Karel. Bei mir hat es zehn Sekunden gedauert.«

»Können wir die Uhr nicht gegen Essen tauschen, Leo?« fragte 509.

»Heute nacht können wir nichts tauschen. Nicht einmal Gold.«

»Man kann Leber essen«, sagte Karel.

»Was?«

»Leber. Frische Leber. Wenn man sie gleich herausschneidet, kann man sie essen.«

»Wo herausschneidet?«

»Aus den Toten.«

»Woher hast du das, Karel?« fragte Ahasver nach einiger Zeit.

»Von Blatzek.«

»Von was für einem Blatzek?«

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