Читаем Der Funke Leben полностью

Neubauer blieb stehen. Er beobachtete den Abmarsch des Transports. Die Leute richteten sich mühsam auf. Manche waren erschöpft eingeschlafen und mußten von ihren Kameraden wachgerüttelt werden. Andere lagen da, zu erledigt, um noch gehen zu können.

»Die Toten zum Krematoriumshof. Die Bewußtlosen mitnehmen.«

»Zu Befehl.«

Der Zug formierte sich und begann sich zu bewegen, den Weg hinunter zu den Baracken.

»Bruno! Bruno!«

Neubauer fuhr herum. Seine Frau kam vom Eingangstor her über den Platz. Sie war fast hysterisch.

»Bruno! Wo bist du? Ist was passiert? Hast du -«

Sie sah ihn und stoppte. Ihre Tochter folgte ihr. »Was macht ihr hier?« fragte Neubauer sehr wütend, aber leise, weil Weber gerade in der Nähe war. »Wie seid ihr hier hereingekommen?«

»Der Posten. Er kennt uns doch! Du kamst nicht wieder, und da dachte ich, dir sei etwas passiert.

Alle diese Menschen -«

Selma sah sich um, als erwache sie. »Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt in meiner Dienstwohnung bleiben?« fragte Neubauer, immer noch leise. »Habe ich euch nicht verboten, hier hereinzukommen?«

»Vater«, sagte Freya. »Mutter war außer sich vor Angst. Diese große Sirene, so dicht bei -«

Der Transport bog in die Hauptstraße ein. Er kam dicht an den dreien vorbei. »Was ist denn das?«

flüsterte Selma.

»Das? Gar nichts! Ein Transport, der heute angekommen ist.«

»Aber -«

»Kein Aber! Was habt ihr hier zu suchen? 'raus!« Neubauer drängte seine Frau und seine Tochter beiseite. »Los! Vorwärts!«

»Wie die aussehen!« Selma starrte auf die Gesichter, die durch einen Mond« streifen zogen.

»Aussehen? Das sind Gefangene! Vaterlandsverräter! Wie sollen sie schon aussehen? Wie Kommerzienräte?«

»Und die sie da tragen, die -«

»Jetzt habe ich genug!« schnauzte Neubauer. »Das fehlt mir noch! Zimperliches Gerede! Die Leute sind heute hier angekommen. Wir haben nichts damit zu tun, wie sie aussehen. Im Gegenteil! Sie sollen hier aufgefüttert werden. Stimmt das nicht, Weber?«

»Jawohl, Obersturmbannführer.« Weber streifte Freya mit einem leicht amüsierten Blick und ging weiter.

»Da habt ihr es. Und nun 'raus! Verboten, hier zu sein. Dies ist kein Zoo!«

Er schob die Frauen weiter. Er hatte Angst, Selma könnte etwas Gefährliches sagen.

Man mußte nach allen Seiten hin aufpassen. Keiner war zuverlässig, auch Weber nicht. Verdammt, daß Selma und Freya gerade heraufkommen mußten, als der Transport da war! Er hatte vergessen ihnen zu sagen, sie sollten in der Stadt bleiben.

Selma wäre aber sicher trotzdem nicht geblieben, als der Alarm kam. Der Teufel mochte wissen, warum sie so nervös war. Stattliche Frau, anderweitig. Aber wenn eine Sirene loslegte – wie ein blutarmer Backfisch.

»Die Wache werde ich mir mal vornehmen! Euch einfach 'reinzulassen! So was! Nächstens läßt sie jedermann 'rein!«

Freya drehte sich um. »Es werden nicht viele 'rein wollen.«


Neubauer stockte der Atem einen Moment. Was war das? Freya? Sein eigenes Fleisch und Blut?

Sein Augapfel? Revolution! Er sah in Freyas ruhiges Gesicht.

Sie konnte es nicht so gemeint haben. Nein, sie hatte es harmlos gemeint. Er lachte unvermittelt.

»Na, das weiß ich noch nicht. Diese hier, dieser Transport, die haben gebettelt, hierbleiben zu dürfen. Gebettelt! Geweint! Was meinst du, wie die in zwei, drei Wochen aussehen werden? Nicht wiederzuerkennen! Wir sind hier das beste Lager in ganz Deutschland. Bekannt dafür. Ein Sanatorium.«

Vor dem Kleinen Lager waren noch zweihundert Mann des Transports übrig. Es waren die Schwächsten. Sie stützten sich gegenseitig. Sulzbacher und Rosen waren dabei.

Die Blocks standen angetreten draußen. Sie wußten, daß Weber selbst die Einteilung kontrollierte.

Berger hatte deshalb 509 und Bucher zum Essenholen geschickt; er hatte vermeiden wollen, daß der Lagerführer sie sah; aber sie waren von der Küche zurückgeschickt worden. Essen sollte erst verteilt werden, nachdem der Transport eingerückt war.

Nirgendwo brannte Licht. Nur Weber und der SS-Scharführer Schulte hatten Taschenlampen, die sie ab und zu aufblitzen ließen. Die Blockältesten meldeten.

»Steckt den Rest hier hinein«, sagte Weber zu dem zweiten Lagerältesten.

Der Lagerälteste teilte die Leute ein; Schulte kontrollierte. Weber schlenderte weiter.

»Weshalb sind das hier so viel weniger als drüben?« fragte er, als er zur Sektion D von Baracke 22 kam.

Der Blockälteste Handke stand stramm. »Der Raum ist kleiner als die anderen Sektionen, Herr Sturmführer.«

Weber ließ seine Taschenlampe aufleuchten. Das Licht wanderte über die starren Gesichter. 509 und Bucher standen im hinteren Glied. Der Lichtkreis glitt über 509 hinweg, blendete ihn, glitt weiter und kam zurück. »Dich kenne ich doch! Woher?«

»Ich bin schon lange im Lager, Herr Sturmführer.«

Der Lichtkreis glitt auf die Nummer herunter. »Zeit, daß du krepierst!«

»Es ist einer von denen, die kürzlich zur Schreibstube mußten, Herr Sturmführer«, meldete Handke.

»Ach so, richtig.« Der Lichtkreis wanderte wieder zur Nummer herunter und dann weiter.

»Merken Sie sich doch mal die Nummer, Schulte.«

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