509 wäre dann einfach der Tote geworden, so wie der Tote als 509 verbucht war. Jetzt war er offiziell tot und hieß Flormann, doch er befand sich immer noch im Kleinen Lager.
Etwas anderes war nicht zu erreichen gewesen; es war schon viel, daß der Blockälteste von Baracke 20, in der Flormann gestorben war, mitgemacht hatte. 509 mußte vorsichtig sein, damit Handke ihn nicht sah. Er mußte auch vorsichtig sein, damit nicht irgendein anderer ihn verriet.
Außerdem war immer noch Weber da, der ihn bei einer unvermuteten Kontrolle wiedererkennen konnte.
»Bist du allein gekommen?« fragte er Goldstein.
»Nein. Es sind noch zwei andere mitgeschickt worden.«
»Kommen noch mehr?«
»Wahrscheinlich. Aber nicht offiziell als Überweisungen. Wir haben drüben mindestens fünfzig bis sechzig Leute versteckt.«
»Wo könnt ihr so viele verstecken?«
»Sie wechseln jede Nacht die Baracken. Schlafen anderswo.«
»Und wenn die SS sie zum Tor kommandiert? Oder zur Schreibstube?«
»Dann kommen sie nicht.«
»Was?«
»Sie kommen nicht«, wiederholte Goldstein. Er sah, daß 509 sich erstaunt aufgerichtet hatte. »Die SS hat keine genaue Übersicht mehr«, erklärte er. »Seit ein paar Wochen ist das Durcheinander jeden Tag größer geworden. Wir haben dazu getan, was wir konnten. Die Leute, die gesucht werden, sind angeblich immer auf Kommandos geschickt worden oder einfach nicht aufzufinden.«
»Und die SS? Kommt die nicht, sie zu holen?«
Goldsteins Zähne blinkten. »Nicht mehr gerne. Oder höchstens in Trupps und bewaffnet.
Gefährlich ist nur die Gruppe, in der Niemann, Breuer und Steinbrenner sind.« 509 schwieg eine