Читаем Der Schwarm полностью

»Das würde ich gerne«, sagte Crowe kauend. »Aber die Mittel und Möglichkeiten beschränken mich im Augenblick auf einen Umkreis von rund zweihundert Lichtjahren. Immerhin hatten wir Mitte der Neunziger sechzig Billionen Messungen ausgewertet, und bei siebenunddreißig sind wir uns bis heute nicht schlüssig, ob sie natürlichen Ursprungs sind oder ob jemand tatsächlich Hallo gesagt hat.«

Anawak starrte sie an.

»SETI?«, fragte er. »Sie sind bei SETI?«

»Ganz recht. Search for Extra Terrestrial Intelligence.

Suchprojekt PHOENIX, um genau zu sein.« »Sie horchen den Weltraum ab?« »Etwa eintausend sonnenähnliche Sterne, die älter sind als drei Milliarden Jahre. Ja. Es ist nur ein Projekt von mehreren, aber vielleicht das wichtigste, wenn Sie mir die Eitelkeit gestatten.«

»Donnerwetter!« »Kriegen Sie den Mund wieder zu, Leon, so was Besonderes ist das auch wieder nicht. Sie analysieren Walgesänge und versuchen rauszufinden, ob die da unten was zu erzählen haben. Wir lauschen in den Weltraum, weil wir überzeugt sind, dass es dort von intelligenten Zivilisationen nur so wimmelt. Wahrscheinlich sind Sie mit Ihren Walen sehr viel weiter als wir.«

»Ich habe nur ein paar Ozeane, Sie das komplette Universum.«

»Zugegeben, wir stochern in anderen Maßstäben rum. Dafür höre ich ständig, dass man über die Tiefsee noch weniger weiß als über den Weltraum.«

Anawak war fasziniert.

»Und Sie haben tatsächlich Signale empfangen, die auf intelligentes Leben schließen lassen?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Nein. Wir haben Signale empfangen, die wir nicht einordnen können. Die Chance, einen Kontakt herzustellen, ist überaus gering. Vielleicht sogar außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit. Genau genommen müsste ich mich von der nächsten Brücke stürzen vor lauter Frust, aber ich esse zu gerne diese Dinger hier, und außerdem bin ich nun mal besessen von der Sache. Etwa so wie Sie von Ihren Walen.«

»Von denen ich wenigstens weiß, dass es sie gibt.«

»Derzeit wohl eher nicht«, lächelte Crowe.

Anawak fühlte, wie sich tausend Fragen bereitmachten, gestellt zu werden. SETI hatte ihn seit jeher interessiert. Das Projekt zur Suche nach außerirdischen Intelligenzen war Anfang der Neunziger von der NASA gestartet worden, sinnigerweise am Jahrestag der Ankunft Kolumbus’. Im puertoricanischen Arecibo hatte man das größte Radioteleskop der Erde auf ein völlig neuartiges Programm eingestellt. Inzwischen hatte SETI dank großzügiger Sponsoren weitere Projekte geboren, die sich rund um den Globus der Suche nach außerirdischem Leben widmeten. PHOENIX gehörte zu den bekanntesten.

»Sind Sie die Frau, die Jodie Foster in Contact dargestellt hat?«

»Ich bin die Frau, die gerne in dieses Gefährt steigen würde, das Jodie Foster im Film zu den Außerirdischen bringt. Wissen Sie, ich mache eine Ausnahme für Sie, Leon. Normalerweise bekomme ich Schreikrämpfe, wenn mich die Leute nach meiner Arbeit fragen. Ich muss jedes Mal stundenlang erklären, was ich tue.« »Ich auch.« »Eben. Sie haben mir was erzählt, also bin ich Ihnen was schuldig. Was wollen Sie noch wissen?« Anawak brauchte nicht lange zu überlegen. »Warum hatten Sie bis jetzt keinen Erfolg?« Crowe wirkte belustigt. Sie schaufelte Riesengarnelen auf ihren Teller und ließ ihn eine Weile auf die Antwort warten. »Wer sagt denn, dass wir keinen hatten? Außerdem, unsere Milchstraße enthält etwa einhundert Milliarden Sterne. Erdähnliche Planeten nachzuweisen stellt uns vor gewisse Schwierigkeiten, weil ihr Licht zu schwach ist. Wir können sie nur über wissenschaftliche Tricks erfassen, aber theoretisch wimmelt es von ihnen. Bloß, hören Sie mal hundert Milliarden Sterne ab!« »Stimmt«, grinste Anawak. »Mit zwanzigtausend Buckelwalen tut man sich vergleichsweise leichter.« »Sie sehen ja, man wird alt und grau über der Aufgabe. Es ist, als ob Sie die Existenz eines winzigen Fisches nachweisen sollen und dafür nacheinander jeden Liter Wasser, der in den Ozeanen fließt, einer genauen Betrachtung unterziehen. Aber der Fisch ist beweglich. Sie können die Prozedur bis zum Jüngsten Tag wiederholen und vielleicht zu der Ansicht gelangen, dass es besagten Fisch gar nicht gibt. Stattdessen kommt er in rauen Mengen vor, nur dass er immer gerade in einem anderen Liter schwimmt, als Sie vor sich haben. PHOENIX nun nimmt mehrere Liter gleichzeitig unter die Lupe, dafür aber beschränken wir uns — sagen wir mal — auf die Strait of Georgia. Verstehen Sie? Es gibt da draußen Zivilisationen. Ich kann es nicht beweisen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass die Anzahl unendlich groß ist. Dummerweise ist das Universum noch unendlich viel größer. Es verdünnt unsere Chancen schlimmer als der Kaffeeautomat in Arecibo den Espresso.«

Anawak überlegte. »Hat die NASA nicht irgendwann mal eine Botschaft ins All gefunkt?«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Агент на месте
Агент на месте

Вернувшись на свою первую миссию в ЦРУ, придворный Джентри получает то, что кажется простым контрактом: группа эмигрантов в Париже нанимает его похитить любовницу сирийского диктатора Ахмеда Аззама, чтобы получить информацию, которая могла бы дестабилизировать режим Аззама. Суд передает Бьянку Медину повстанцам, но на этом его работа не заканчивается. Вскоре она обнаруживает, что родила сына, единственного наследника правления Аззама — и серьезную угрозу для могущественной жены сирийского президента. Теперь, чтобы заручиться сотрудничеством Бьянки, Суд должен вывезти ее сына из Сирии живым. Пока часы в жизни Бьянки тикают, он скрывается в зоне свободной торговли на Ближнем Востоке — и оказывается в нужном месте в нужное время, чтобы сделать попытку положить конец одной из самых жестоких диктатур на земле…

Марк Грени

Триллер