Читаем Der wandernde Wald полностью

Im ersten Augenblick hatte er den Eindruck, eine riesige, schwarzglänzende Spinne zu sehen, auch wenn sie zu viele Beine hatte und ihre Glieder zu lang und zu biegsam waren, dann glaubte er, eine gigantische schwarze Hand hätte den Mann gepackt, aber auch das stimmte nicht. Nach dem Bild, das Coar ihm gezeigt hatte, und dem Anblick der gigantischen Hoger hatte er unbewußt angenommen, daß die Khtaäm ebenso groß sein müßten. Aber das war ein Irrtum. Sie waren nicht wesentlich größer als eine kräftige Männerhand und schienen, soweit er überhaupt etwas erkennen konnte, einzig aus einer ekelhaften Masse sich windender, peitschender Arme und Tentakeln zu bestehen: ein Nest dünner, züngelnder Vipern, die aus einem schleimigen, unsichtbaren Zentrum ständig nach außen quollen, pulsierten und bebten. Aber es waren Tausende.

Skar begriff beinahe zu spät, in welcher Gefahr er sich befand. Die Front der schwarzen Nachtmahre hatte das Pferd überrannt und war nur noch wenig mehr als eine Armeslänge von ihm und dem reglosen Gardisten entfernt. Skar warf einen gehetzten Blick über die Schulter zurück, richtete sich auf und schlug nach dem Khtaäm, der auf dem Gesicht des Gardisten hockte und ihm langsam die Luft abzuschnüren begann. Die Klinge aus gehärtetem Sternenstahl fuhr mit einem widerlichen, reißenden Geräusch durch den Leib des Ungeheuers. Eine Fontäne aus schwarzem Blut und Schleim besudelte Skar. Das Monster zuckte, schlug noch einmal mit unzähligen dünnen, peitschenden Armen in die Luft und sackte dann reglos von seinem Opfer herunter. Skar schleuderte den zuckenden Kadaver angeekelt mit der Schwertspitze davon. Er wechselte das Schwert von der Rechten in die Linke, packte den Bewußtlosen am Arm und zerrte ihn in verzweifelter Hast vor der näherkriechenden schwarzen Woge her.

»Hilf mir!« brüllte er. »Schnell!«

Aber der andere Gardist rührte sich nicht. Sein Pferd wieherte ängstlich und wich rückwärtsgehend davon, und das Gesicht des Mannes war zu einer Maske reiner Panik erstarrt. »Flieh!« keuchte er. »Er ist tot! Laß ihn! Flieh endlich!« Seine Stimme vibrierte vor Grauen.

Irgend etwas klatschte gegen Skars Rücken und versuchte sich mit Millionen und Abermillionen winziger spitzer Zähne festzukrallen. Skar schrie auf, ließ den bewußtlosen Gardisten fallen und riß das Ungeheuer mit einer verzweifelten Bewegung herunter. Ein grausamer Schmerz zuckte durch seine Eingeweide. Sein Rücken schien in Flammen zu stehen. Er schrie, taumelte einen Schritt und brach mit einem wimmernden Laut in die Knie. Der Schmerz steigerte sich ins Unerträgliche und erlosch von einer Sekunde auf die andere, aber dafür konnte er plötzlich nicht mehr richtig sehen. Er stand auf, machte einen Schritt und brach abermals in die Knie. Seine Glieder fühlten sich plötzlich wie mit Gas gefüllt an und schienen von seinem Körper weg und nach oben streben zu wollen. Er schrie, wollte schreien, aber aus seiner Kehle drang nur ein würgender, blubbernder Laut, als wäre sein Hals plötzlich mit Blut und zähem Schleim verstopft. Ein Schatten wuchs über ihm empor: groß, schwarz und verzerrt und auf unsagbare Weise mit Grauen durchwoben. Er riß die Arme hoch, schlug in blinder Furcht um sich und traf irgend etwas. Noch einmal stemmte er sich hoch, lief, taumelte, fiel auf Hände und Knie und kroch blind und schreiend vor Angst weiter, nur weg, weg von dieser krabbelnden schwarzen Flut, weg, weg, weg!

Dann traf ein unsichtbarer Blitz seinen Körper und zersprengte ihn in Atome.

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