Читаем Der wandernde Wald полностью

Er stöhnte. Das Geräusch verhallte nicht wie gewohnt, sondern brach sich irgendwo in der Unendlichkeit, kam, vielfach verzerrt und gebrochen, zurück, hüllte ihn in einen Mantel aus hallenden, kichernden, geckernden Echos und wuchs zu einem ohrenbetäubenden, qualvollen Dröhnen an, ehe es, langsam, unendlich langsam, verklang.

Lange Zeit saß er reglos da, schweigend und beinahe ängstlich darum bemüht, auch nicht das geringste Geräusch zu verursachen. Dann stand er auf, sah sich hilflos um und ging weiter. Vielleicht ging er auch nicht, sondern bewegte nur die Beine, und die Ebene glitt unter ihm weg. Es blieb sich gleich. Irgendwann tauchte etwas vor(?) ihm auf, das ernichtgenau erkennen konnte.

Eine Wand, vielleicht, ein Irgend-etwas, eines jener namenlosen Dinge, die immer wieder in Alpträumen auftauchten und sich jedem Versuch, sie in Worte oder auch nur Gedanken zu kleiden, entzogen. Es war groß und finster und drohend, das erkannte er, mehr aber auch nicht.

Er blieb stehen, bewegte sich aber weiter darauf zu. In ihm regte sich etwas. Die Angst klopfte mit dürren, knochigen Fingern an seine Seele. Er begann zu schwitzen, trotz der Kälte und des unsichtbaren Eisklumpens, der in seinem Inneren heranwuchs.

Er mußte aufwachen.

Aufwachen!

In der schwarzen Wand vor ihm entstand Bewegung. Ein Tunnel. Etwas wie ein riesiger, gierig aufgerissener Schlund, spiralig verengt in der Tiefe, mit einem hellen, trüb schimmernden Fleck an seinem hinteren Ende. Er versuchte schneller zu gehen, aber er schien keinen Einfluß auf das zu haben, was um ihn herum – oder mit ihm –geschah. Langsam wuchs die Öffnung heran, erweiterte sich von einem Gang zu einem Stollen, Tunnel, bis er durch eine gewaltige, auf unmögliche Weise in sich gekrümmte Halle schritt.

Ich muß erwachen! dachte er verzweifelt. ERWACHEN!!

Aber es ging nicht. Je mehr er kämpfte, desto enger schienen sich die Fesseln des Traumes um seinen Geist zu schließen.

Der helle Fleck am Ende des Tunnels war ein wenig größer geworden, nicht viel, aber doch genug, um ihm Hoffnung zu machen. Der Boden unter seinen Füßen zuckte und bebte, als wäre er ein lebendes Wesen. Er konnte aufwachen, wenn er dorthin gelangte. Er wußte es. Er konnte diesem schrecklichen Traum entfliehen. Er mußte nur jenen hellen Fleck erreichen.

»Skar!«

Die Stimme war nur ein leises, kaum wahrnehmbares Flüstern, das im Geräusch des Windes und dem dumpfen Hämmern seines eigenen Herzens beinahe unterging.

Ich muß erwachen! dachte Skar.

ICH MUSS!

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