»Ja, das ist es«, sagte Fusum. »Und du kannst sicher sein, daß ich deinen Namen nennen und ihnen sagen werde, daß ich das alles von dir erfahren habe. Denn wenn es schiefgeht, kann ich mich vielleicht retten, indem ich dir die Schuld zuschiebe.«
»Und wenn es gelingt«, sagte Elemak, »wird dein Volk wissen, wer von den Menschen sein wahrer Freund ist.«
»Und
»Hast du ein Problem damit?« fragte Elemak.
»Nicht das geringste«, sagte Fusum. »Aber denk daran, wer der König der Wühler ist, wenn die Zeit kommt.«
»Ich werde mich daran erinnern«, sagte Elemak. »Ich erinnere mich an alles.«
Also ging Fusum zum Tempel des Unberührten Gottes, hielt seine Rede und vollzog seine blasphemische Verehrung. Emeezem ließ ihn fesseln und in eine Gefängniszelle werfen, doch seine Haft währte nur, bis Ojkib den Ältestenrat der Wühler zusammenrief und ihm erklärte, eine leichte Krankheit würde über ihr Volk kommen, doch alle Kinder, die danach empfangen werden würden, würden keine Statuen mehr anbeten müssen. »Der Hüter der Erde hat euch von euren alten Göttern befreit«, sagte er. Aber es gab viele, die zueinander sagten: Fusum hat uns befreit. Und Emeezem war nicht imstande, sie daran zu hindern, Fusum aus dem Gefängnis zu holen und wieder als Blutkönig einzusetzen.
Die Krankheit kam innerhalb von ein paar Tagen, wie Fusum es vorhergesagt hatte. Doch aus seiner Berührung des Unberührten Gottes erwuchsen keine anderen schädlichen Konsequenzen. Und nun sah der Unberührte Gott nicht mehr wie Nafai aus, und das Volk sagte: Elemak hat uns dieses Geheimnis verraten, und Nafai ist kein Gott und hat nicht einmal die Macht, sein Gesicht auf der Statue zu bewahren. Fusum ist ein wahrer Blutkönig, aber Emeezem als unsere tiefe Mutter hat die Wahrheit über den Unberührten Gott nicht gekannt.
Als Mufruzhuuzh nicht lange darauf starb, wählte das Volk Fusum zum neuen Blutkönig. Es sagte: Er war Nens wahrer Freund und hat den Panther erschlagen, der ihn getötet hat. Und er hat unsere Kinder von den Göttern des Himmelsfleisches befreit. Soll er Kriegskönig und Blutkönig sein, beides zugleich.
Dieser Tag war das Ende von Emeezems Herrschaft über die Wühlerstadt. Sie hatte noch immer großen Einfluß auf die Frauen, doch die Männer gehörten Fusum, und Fusum schickte sich an, sie für den Krieg auszubilden.
Monatelang brüteten Nafai und Ojkib über dem
Und am Ende fanden sie diese Worte: »Diese Sünden waren die Folge einer Rebellion, denn die menschliche Rasse ignorierte die guten Träume, die vom Hüter der Erde kamen, bis der Hüter ihrer Sünden schließlich überdrüssig war und sie abschüttelte. Da erbebten die großen treibenden Kontinente, und die Erde erzitterte, und an tausend Orten brachen die Vulkane auf. Der Himmel war mit Rauch erfüllt, und die Pflanzen starben; die Erde wurde kalt, und Eis bedeckte ihr Antlitz während der tiefsten Eiszeit, die man je gekannt hatte. Die wenigen überlebenden Menschen begriffen, daß der Hüter der Erde mit ihnen fertig war. Die Erde hatte keinen Platz mehr für Menschen, und wenn sie überleben wollten, mußten sie gehen. Sieben Flotten wurden zusammengestellt, um sieben Kolonien zu gründen, und von den anderen haben wir nie wieder etwas gehört. Wir wissen nur dies: daß wir auf unserer neuen Welt, Harmonie, eine Überseele bauen werden, welche die Dienerin des Hüters der Erde sein wird, und daß die menschliche Rasse sich unter dem wachsamen Auge der Überseele nicht mehr daran erinnern wird, wie man in so schrecklichem Ausmaß sündigen kann. Was die Erde betrifft, so gehört sie nun dem Hüter, und menschliche Wesen werden dort nie wieder leben, bis der Hüter uns verzeiht und nach Hause ruft.«
Sowohl Nafai als auch Ojkib übertrugen diesen letzten Absatz; dann verglichen sie ihre Übersetzungen. »Wer hat das geschrieben?« fragte Ojkib. »Woher konnte er wissen, welche Macht der Hüter hatte? Um Erdbeben und Vulkanausbrüche zu verursachen, den Fluß der Kontinentaldrift zu verändern …«
»Vielleicht hat der Hüter etwas mit den Konvektionsströmen in dem fließenden Magma zu tun, auf dem die Erdkruste treibt. Wer weiß schon, wie schnell diese Strömungen sich verändern können?« sagte Nafai.