Читаем Drei Kameraden полностью

Der Budenbesitzer zog ein Gesicht, als ob er beim Zahnarzt wäre, und weigerte sich, uns weiter werfen zu lassen. Wir wollten aufhören, aber die Zuschauer machten Krach. Sie verlangten von dem Mann, daß er uns weitertrudeln ließ. Sie wollten sehen, wie er ausgeplündert wurde. Am meisten Krach machte Lina, die plötzlich mit ihrem Schmied wieder da war.»Vorbeiwerfen dürfen die Leute, was?«krähte sie,»aber treffen nicht, wie?«Der Schmied brummte beifällig.

»Schön«, meinte Lenz,»jeder noch einen Wurf.«

Ich warf als erster. Eine Waschschüssel mit Krug und Seifenschale. Dann kam Lenz. Er nahm fünf Ringe. Vier warf er rasch auf denselben Haken. Vor dem fünften machte er eine Kunstpause und zog eine Zigarette hervor. Drei Mann reichten ihm Feuer. Der Schmied klopfte ihm auf die Schulter. Lina fraß vor Aufregung ihr Taschentuch. Dann visierte Gottfried und warf ganz leicht, damit er nicht abprallte, den letzten Ring über die vier andern. Er blieb hängen. Donnerndes Gebrüll. Er hatte den Hauptgewinn gekapert – einen Kinderwagen mit rosa Decke und Spitzenkissen.

Der Budenbesitzer schob ihn fluchend heraus. Wir packten alles hinein und zogen zur nächsten Bude. Lina schob den Wagen. Der Schmied machte darüber solche Witze, daß ich vorzog, mit Patrice Hollmann ein Stück zurückzubleiben. Bei der nächsten Bude mußte man Ringe über Weinflaschen werfen. Wenn der Ring richtig fiel, hatte man die Flasche gewonnen. Wir holten sechs Flaschen heraus, Lenz besah die Etiketten und schenkte sie dem Schmied.

Es gab noch eine Bude ähnlicher Art. Aber der Besitzer hatte Lunte gerochen und erklärte sie, als wir ankamen, für geschlossen. Der Schmied wollte Radau machen; er hatte gesehen, daß hier Bierflaschen erstritten werden konnten. Aber wir wehrten ab. Der Mann, der diese Bude besaß, hatte nur einen Arm.

In großer Begleitung erschienen wir beim Cadillac.»Was nun?«fragte Lenz und kratzte sich den Schädel.»Am besten binden wir den Kinderwagen hinten an.«

»Natürlich«, sagte ich.»Aber du mußt 'rein und ihn steuern, damit er nicht kippt.«

Patrice Hollmann protestierte. Sie hatte Sorge, Lenz würde es tatsächlich machen.»Schön«, meinte Gottfried,»dann wollen wir mal sortieren. Die beiden Teddys behalten Sie unbedingt. Die Grammophonplatten auch. Die Bratpfanne?«

Das Mädchen schüttelte den Kopf.»Geht dann in den Besitz der Werkstatt über«, erklärte Gottfried.»Nimm sie an dich, Robby, alter Meister des Spiegeleierbratens. Das Kaffeegeschirr?«

Das Mädchen nickte zu Lina hinüber. Die Köchin errötete. Gottfried überreichte ihr die Stücke wie bei einer Preisverteilung. Dann griff er die Steingutschale heraus.»Das Waschgeschirr hier? An den Herrn Nachbarn, nicht wahr? Kann's gut gebrauchen im Beruf. Die Weckuhr ebenfalls. Schmiede haben einen schweren Schlaf.«

Ich übergab Gottfried die Blumenvase. Er reichte sie Lina. Die wollte stotternd ablehnen. Ihre Augen klebten an der büßenden Magdalena. Sie glaubte, wenn sie die Vase nähme, bekäme der Schmied das Bild.»Ick schwärme for Kunst«, brachte sie heraus. Rührend gierig stand sie da und kaute vor Aufregung an ihren roten Fingern.

»Gnädiges Fräulein«, fragte Lenz mit großer Geste und drehte sich um,»was meinen Sie dazu?«

Patrice Hollmann nahm das Bild und gab es der Köchin.»Es ist ein sehr schönes Bild, Lina«, sagte sie.

»Häng's über dein Bett und nimm's dir zu Herzen«, ergänzte Lenz.

Lina griff zu. Das Wasser stand ihr in den Augen. Sie bekam einen mächtigen Schluckauf vor Dankbarkeit.

»Und nun du«, sagte Lenz nachdenklich zu dem Kinderwagen. Linas Augen wurden trotz allen Magdalenenglückes schon wieder gierig. Der Schmied meinte, man könne nie wissen, wann man so was nötig hätte, und lachte darüber derartig, daß er eine Weinflasche fallen ließ. Aber Lenz wollte nicht.»Augenblick, hab' da vorhin was gesehen«, sagte er und verschwand. Ein paar Minuten später holte er den Wagen und schob ihn davon.»Erledigt«, meinte er, als er allein wiederkam. Wir stiegen in den Cadillac.»Wie Weihnachten!«sagte Lina glücklich in all ihrem Kram und gab uns die rote Pratze zum Abschied.

Der Schmied nahm uns noch eine Sekunde beiseite.»Hört mal zu«, sagte er,»wenn ihr mal jemand zu verhauen habt – ich wohne Leibnizstraße sechzehn, Hinterhof, zwei Treppen links. Eventuell, wenn's mehrere sind, komme ich auch mit meinem Verein.«

»Gemacht«, erwiderten wir und fuhren los. Als wir um die Ecke des Rummelplatzes bogen, zeigte Gottfried aus dem Fenster. Da stand unser Kinderwagen, ein richtiges Kind drin und eine blasse, immer noch verstörte Frau daneben, die ihn untersuchte.

»Gut, was?«meinte Gottfried.

»Bringen Sie ihr noch die Teddybären!«rief Patrice Hollmann.»Die gehören dazu.«

»Einen vielleicht«, sagte Lenz,»einen müssen Sie behalten.«

»Nein, beide.«

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