Читаем Drei Kameraden полностью

Sie nickte.»Mit Binding und noch jemand. Auf diesen Jemand kommt es an. Ernsthaft geschäftlich. Können Sie sich das denken?«

»Nein«, erwiderte ich,»das kann ich mir nicht denken.«

Sie lachte und sprach weiter. Aber ich hörte nicht mehr zu. Binding – das war mir wie ein Blitz in die Knochen gefahren. Ich dachte nicht daran, daß sie ihn viel länger kannte als mich, ich sah nur überlebensgroß und strahlend seinen Buick, seinen teuren Anzug und sein Portemonnaie vor mir auftauchen. Meine arme, brave, geschmückte Bude! Was hatte ich mir da nur eingebildet! Die Hassesche Lampe, die Zalewskischen Sessel! Das Mädchen paßte ja überhaupt nicht zu mir! Was war ich denn schon? Ein Fußgänger, der sich mal einen Cadillac geborgt hatte, eine täppische Schnapsdrossel, nichts weiter! So was war an jeder Straßenecke zu finden. Ich sah bereits den Portier der»Traube«vor Binding salutieren, ich sah helle, warme, gepflegte Räume, Zigarettengewölk und elegante Leute, ich hörte Musik und Gelächter, Gelächter über mich. Zurück, dachte ich, rasch zurück! Eine Ahnung, eine Hoffnung – was war schon viel gewesen! Es war sinnlos, sich darauf einzulassen. Nichts wie zurück!

»Wir können uns morgen abend treffen, wenn Sie wollen«, sagte Patrice Hollmann.

»Morgen abend habe ich keine Zeit«, erwiderte ich.

»Oder übermorgen oder irgendwann in dieser Woche. Ich habe in den nächsten Tagen nichts vor.«

»Es wird schwierig sein«, sagte ich.»Wir haben heute einen eiligen Auftrag bekommen, da müssen wir wahrscheinlich die ganze Woche durch bis nachts arbeiten.«

Es war Schwindel, aber ich konnte nicht anders. Es steckte plötzlich zuviel Wut und Beschämung in mir.

Wir überquerten den Platz und gingen die Straße am Friedhof entlang. Aus der Richtung des International sah ich Rosa herankommen. Ihre hohen Stiefel glänzten. Ich hätte abbiegen können und hätte es sonst auch wohl getan – aber jetzt ging ich geradeaus weiter, ihr entgegen. Rosa sah an mir vorüber, als wären wir todfremd. Das war selbstverständlich; keines dieser Mädchen kannte einen auf der Straße, wenn man nicht allein war.»Tag, Rosa«, sagte ich.

Sie sah erst mich, darauf Patrice Hollmann verdutzt an, nickte dann hastig und ging verwirrt weiter. Ein paar Schritte hinter ihr kam Fritzi, die Handtasche schlenkernd, mit sehr roten Lippen und wiegenden Hüften. Sie schaute gleichgültig durch mich hindurch wie durch eine Fensterscheibe.»Grüß Gott, Fritzi«, sagte ich.

Sie neigte den Kopf wie eine Königin und verriet durch nichts ihr Erstaunen; aber ich hörte sie schneller gehen, als sie vorbei war – sie wollte mit Rosa den Fall besprechen. Ich hätte immer noch in eine Nebenstraße abbiegen können, denn ich wußte, daß auch die andern noch kamen – es war gerade die Zeit des ersten großen Patrouillenganges. Aber ich ging in einer Art Trotz geradeaus weiter – warum sollte ich ihnen aus dem Wege gehen; ich kannte sie ja viel besser als das Mädchen neben mir mit seinem Binding und seinem Buick. Sollte sie es ruhig sehen – gründlich sogar.

Sie kamen alle, die lange Laternenreihe entlang – Wally, die Schöne, blaß, schmal, elegant, Lina mit dem Holzbein, die stämmige Erna, Marion, das Küken, Margot mit den roten Backen, der schwule Kiki im Fehmantel und zum Schluß Mimi, die Großmutter mit den Krampfadern, die aussah wie ein ruppiger Uhu. Ich grüßte alle, und als wir dann noch an Muttchen mit dem Wurstkessel vorüberkamen, schüttelte ich ihr herzlich die Hand.

»Sie haben viele Bekannte hier«, sagte Patrice Hollmann nach einer Weile.

»Solche ja«, erwiderte ich bockig.

Ich merkte, daß sie mich ansah.»Ich glaube, wir müssen jetzt umkehren«, sagte sie.

»Ja«, erwiderte ich,»das glaube ich auch.«

Wir standen vor der Haustür.»Leben Sie wohl«, sagte ich,»und viel Vergnügen noch.«

Sie antwortete nicht. Mit ziemlicher Mühe brachte ich meine Augen von dem Klingelknopf an der Tür los und sah sie an. Und wahrhaftig – ich traute meinen Blicken nicht -, da stand sie, und anstatt gründlich eingeschnappt zu sein, zuckte es um ihren Mund, ihre Augen flimmerten, und dann lachte sie, herzlich und unbekümmert, sie lachte mich einfach aus.»Sie Kindskopf«, sagte sie,»o Gott, was sind Sie noch für ein Kindskopf!«

Ich starrte sie an.»Na ja…«, sagte ich dann,»immerhin«- und bekam auf einmal Sinn für die Situation -»Sie finden mich wohl etwas idiotisch, was?«

Sie lachte. Rasch machte ich einen Schritt vor und zog sie fest an mich, mochte sie denken, was sie wollte. Ihr Haar streifte meine Wange, ihr Gesicht war dicht vor mir, ich spürte den schwachen Pfirsichgeruch ihrer Haut – dann näherten sich ihre Augen, und ich fühlte plötzlich ihre Lippen auf meinem Mund – Sie war fort, ehe ich richtig wußte, was los war.


Ich ging zurück und kam an Muttchens Wurstkessel vorbei.

»Gib mir mal eine große Bockwurst«, sagte ich strahlend.

»Mit Senf?«fragte Muttchen in ihrer sauberen, weißen Schürze.

»Mit sehr viel Senf, Muttchen!«

Ich aß die Wust genießerisch im Stehen auf und ließ mir aus dem International von Alois dazu ein Glas Bier herausreichen.

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