Читаем Drei Kameraden полностью

Das Geknatter der Motoren wanderte wie Maschinengewehrfeuer um die Bahn. Geruch nach verbranntem Öl, Benzin und Rizinus. Erregender, wunderbarer Geruch, erregender, wunderbarer Trommelwirbel der Motoren!

Nebenan lärmten die Monteure in ihren wohlausgerüsteten Boxen. Wir selbst waren nur sehr dürftig versorgt. Ein bißchen Werkzeug, Zündkerzen, ein paar Räder mit Reservereifen, die wir umsonst von einer Fabrik bekommen hatten, ein paar kleinere Ersatzteile – das war schon alles. Köster fuhr nicht für eine Fabrik. Wir mußten alles selbst bezahlen. Deshalb hatten wir nicht viel.

Otto kam. Hinter ihm Braumüller, der schon zum Rennen angezogen war.»Na, Otto«, sagte er,»wenn meine Kerzen heute halten, bist du verloren! Aber sie werden nicht halten.«

»Mal sehen«, erwiderte Köster.

Braumüller drohte zu Karl hinüber.»Nimm dich in acht vor meinem Nußknacker!«

Der Nußknacker war eine ganz schwere, neue Maschine, die Braumüller fuhr. Er galt als Favorit.

»Karl wird dir schon Beine machen, Theo!«rief Lenz zu ihm hinüber.

Braumüller wollte in der alten ehrlichen Soldatensprache antworten, verschluckte sich aber, als er Patrice Hollmann bei uns sah, machte Stielaugen, grinste ziellos in die Gegend und schob ab.

»Voller Erfolg«, sagte Lenz befriedigt.

Das Gebell der Motorräder fegte über die Bahn. Köster mußte sich fertigmachen. Karl war in der Sportwagenklasse gemeldet.

»Viel helfen können wir dir ja nicht, Otto«, sagte ich und sah nach dem Werkzeug.

Er winkte ab.»Ist auch nicht nötig. Wenn Karl Bruch macht, nützt selbst eine ganze Werkstatt nichts.«

»Sollen wir nicht doch Schilder 'raushalten, damit du weißt, wie du liegst?«

Köster schüttelte den Kopf.»Ist ja Sammelstart. Da seh' ich's schon. Außerdem paßt Jupp auf.«

Jupp nickte eifrig. Er zitterte vor Aufregung und fraß andauernd Schokolade. Aber das war nur jetzt. Beim Startschuß wurde er sofort ruhig wie eine Schildkröte.

»Also los, Hals- und Beinbruch!«

Wir schoben Karl vor.»Bleib ja beim Start nicht stehen, du geliebtes Aas«, sagte Lenz und tätschelte den Kühler.»Enttäusche deinen alten Vater nicht, Karl!«

Karl dampfte ab. Wir sahen ihm nach.»Guck mal, die komische Klamotte«, sagte plötzlich jemand neben uns.»Das Hintergestell, Mensch, wie ein Strauß!«

Lenz richtete sich auf.»Meinen Sie den weißen Wagen?«fragte er mit rotem Kopf, aber noch ruhig.

»Eben«, erwiderte ihm der riesige Monteur aus der Nachbarbox wegwerfend über die Schulter weg und reichte seinem Nachbarn die Bierflasche. Lenz begann vor Wut zu stottern und schickte sich an, die niedrige Bretterwand zu übersteigen. Gottlob hatte er seine Beleidigungen noch nicht draußen. Ich zerrte ihn zurück.»Laß den Quatsch«, fluchte ich,»wir brauchen dich hier. Wozu willst du schon vorher ins Lazarett!«Störrisch wie ein Esel wollte er sich losmachen. Er konnte nun einmal bei Karl nichts vertragen.

»Sehen Sie«, sagte ich zu Patrice Hollmann,»das ist angeblich der letzte Romantiker, dieser irrsinnige Ziegenbock! Können Sie glauben, daß er mal Gedichte geschrieben hat?«

Das wirkte sofort. Es war Gottfrieds wunde Stelle.»Lange vor dem Kriege«, entschuldigte er sich.»Außerdem, Baby, beim Rennen verrückt zu werden ist keine Schande. Was, Pat?«

»Verrückt sein ist überhaupt keine Schande.«

Gottfried salutierte.»Ein großes Wort!«

Das Donnern der Motoren übertönte alles Weitere. Die Luft bebte. Erde und Himmel bebten. Das Feld raste vorbei.»Vorletzter!«knurrte Lenz.»Das Biest hat beim Anfahren doch wieder gestottert.«

»Macht nichts«, sagte ich,»der Start ist Karls Schwäche. Er zieht langsam ab, aber dann hört er überhaupt nicht mehr auf.«

In das verklingende Tosen orgelten die Lautsprecher. Wir trauten unsern Ohren nicht: Burger, ein schwerer Konkurrent, war am Start stehengeblieben.

Die Wagen brummten heran. Sie zitterten in der Ferne wie Heuschrecken auf der Bahn, wurden größer und rasten auf der gegenüberliegenden Seite an den Tribünen vorbei in die große Kurve. Es waren noch sechs, Köster immer noch an vorletzter Stelle. Wir hielten uns bereit. Hall und Widerhall schlugen stärker und schwächer aus der Kurve. Dann schoß die Meute heraus. Einer vorweg – der zweite und dritte dicht hinter ihm, und dann Köster. Er war in der Kurve vorgegangen und fuhr jetzt als vierter.

Die Sonne kam aus den Wolken hervor. Breite Streifen Helle und Grau strömten über die Bahn, die plötzlich von Licht und Schatten gefleckt war wie ein Tiger. Wolkenschatten wanderten über die Menschenmenge auf den Tribünen. Der Motorensturm war uns allen ins Blut geschlagen wie eine ungeheure Musik. Lenz zappelte herum, ich kaute eine Zigarette zu Brei, und Patrice Hollmann witterte in die Luft wie ein Fohlen am frühen Morgen. Nur Valentin und Grau saßen friedlich da und ließen sich von der Sonne bescheinen.

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