Читаем Drei Kameraden полностью

»Mensch, du schlägst ihn ja tot…«, rief Gustav.

Ich sah mich um. Der Portier lehnte blutüberströmt an der Mauer. Jetzt knickte er zusammen, fiel um und begann langsam wie ein riesiges, glitzerndes Insekt in seiner Uniform auf allen vieren dem Eingang zuzukriechen.

»Der schlägt so leicht nicht wieder«, sagte Gustav.»Aber los, jetzt türmen, bevor jemand kommt! Das war schon schwere Körperverletzung.«

Wir warfen das Geld aufs Pflaster, stiegen ein und fuhren ab.

»Blute ich eigentlich auch?«fragte ich,»oder ist das der Portier?«

»Deine Nase wieder«, erklärte Gustav.»Er hat einen sehr schönen Linken darauf gelandet.«

»Habe ich gar nicht gemerkt.«

Gustav lachte.

»Weißt du«, sagte ich,»mir ist jetzt bedeutend besser.«

XVIII

Unser Taxi stand vor der Bar. Ich ging hinein, um Lenz abzulösen und mir den Schlüssel und die Papiere zu holen. Gottfried kam mit heraus.»Hast du gute Kasse gehabt?«fragte ich.

»Mäßig«, erwiderte er.»Entweder gibt es zuviel Taxis oder zuwenig Leute, die Taxi fahren. Wie war's denn bei dir?«

»Schlecht. Habe die ganze Nacht herumgestanden und nicht mal zwanzig Mark eingenommen.«

»Trübe Zeiten!«Gottfried zog die Brauen hoch.»Na, dann hast du's ja wohl nicht so sehr eilig heute, was?«

»Nein, warum?«

»Kannst mich mal ein Stück mitnehmen.«

»Gut.«Wir stiegen ein.»Wo willst du denn hin?«fragte ich.

»Zum Dom.«

»Was?«fragte ich.»Glaubst du, daß ich mich verhört habe? Ich habe Dom verstanden.«

»Nein, mein Sohn, du hast dich nicht verhört. Dom ist richtig!«

Ich sah ihn erstaunt an.»Staune nicht, sondern fahre!«sagte Gottfried.

»Na schön.«Wir fuhren los.

Der Dom lag im alten Teil der Stadt, an einem freien Platz, der von den Häusern der Geistlichen umgeben war. Ich hielt vor dem Hauptportal.»Weiter«, sagte Gottfried.»Ganz herum.«

Er ließ mich vor einem kleinen Eingang an der Rückseite halten und stieg aus.»Viel Vergnügen«, sagte ich.»Ich nehme an, daß du beichten willst.«

»Komm mal mit«, erwiderte er.

Ich lachte.»Heute nicht. Ich habe heute morgen schon gebetet. Das reicht bei mir für den ganzen Tag.«

»Rede keinen Unsinn, Baby! Komm mit. Ich will großmütig sein und dir was zeigen.«

Neugierig folgte ich ihm. Wir gingen durch die kleine Eingangstür und kamen von dort sofort in die Kreuzgänge. Sie bildeten ein großes Viereck und bestanden aus langen Bogenreihen, die auf der Innenseite von grauen Granitsäulen gestützt wurden und einen Garten einrahmten. In der Mitte erhob sich ein großes, verwittertes Kreuz mit der Figur Christi. An den Seiten waren steinerne Reliefbilder der Stationen des schmerzhaften Rosenkranzes aufgestellt. Vor jedem Bilde befand sich eine alte Betbank. Der Garten war verwildert und blühte über und über.

Gottfried zeigte auf ein paar mächtige weiße und rote Rosenbüsche.»Das wollte ich dir zeigen! Erkennst du sie wieder?«

Überrascht blieb ich stehen.»Natürlich erkenne ich sie wieder«, sagte ich.»Also hier hast du geerntet, du alter Kirchenräuber!«

Pat war vor einer Woche zu Frau Zalewski umgezogen, und Lenz hatte ihr abends durch Jupp einen riesigen Strauß Rosen geschickt. Es war eine solche Menge gewesen, daß Jupp zweimal herunter mußte und jedesmal mit beiden Armen voll wiederkam. Ich hatte mir schon den Kopf zerbrochen, wo Gottfried sie nur herhaben mochte, denn ich kannte sein Prinzip, Blumen niemals zu kaufen. In den städtischen Anlagen hatte ich sie nie gesehen.

»Das ist eine Idee!«sagte ich anerkennend.»Darauf soll ein Mensch kommen!«

Gottfried schmunzelte.»Der Garten hier ist eine wahre Goldgrube!«Er legte mir feierlich die Hand auf die Schulter.»Hiermit nehme ich dich als Teilhaber auf! Denke, du kannst es gerade jetzt gut gebrauchen!«

»Wieso gerade jetzt?«fragte ich.

»Weil die städtischen Anlagen augenblicklich ziemlich kahl sind. Und die waren ja wohl bisher deine einzige Weide, was?«

Ich nickte.

»Außerdem«, erklärte Gottfried weiter,»kommst du jetzt in die Zeit, wo sich der Unterschied zwischen einem Bourgeois und einem Kavalier zeigt. Der Bourgeois wird immer unaufmerksamer, je länger er eine Frau kennt. Der Kavalier immer aufmerksamer.«Er machte eine weitläufige Handbewegung.»Hiermit kannst du ein geradezu erschütternder Kavalier werden!«

Ich lachte.»Alles ganz gut, Gottfried«, sagte ich.»Aber wie ist das, wenn man erwischt wird? Man kann hier schlecht ausreißen, und fromme Leute bezeichnen so was leicht als Schändung heiliger Stätten.«

»Mein lieber Junge«, erwiderte Lenz,»siehst du hier jemand? Seit dem Kriege gehen die Leute in politische Versammlungen, aber nicht in die Kirche.«

Das war richtig.»Aber wie ist es mit den Pastoren?«fragte ich.

»Den Pastoren sind die Blumen egal, sonst wäre der Garten besser gepflegt. Und der liebe Gott hat höchstens seinen Spaß dran, wenn du jemand damit eine Freude machst. Der ist gar nicht so.«

»Da hast du recht!«Ich betrachtete die riesigen alten Büsche.»Für die nächsten Wochen habe ich damit ausgesorgt, Gottfried.«

Перейти на страницу:

Похожие книги

12 шедевров эротики
12 шедевров эротики

То, что ранее считалось постыдным и аморальным, сегодня возможно может показаться невинным и безобидным. Но мы уверенны, что в наше время, когда на экранах телевизоров и других девайсов не существует абсолютно никаких табу, читать подобные произведения — особенно пикантно и крайне эротично. Ведь возбуждает фантазии и будоражит рассудок не то, что на виду и на показ, — сладок именно запретный плод. "12 шедевров эротики" — это лучшие произведения со вкусом "клубнички", оставившие в свое время величайший след в мировой литературе. Эти книги запрещали из-за "порнографии", эти книги одаривали своих авторов небывалой популярностью, эти книги покорили огромное множество читателей по всему миру. Присоединяйтесь к их числу и вы!

Анна Яковлевна Леншина , Камиль Лемонье , коллектив авторов , Октав Мирбо , Фёдор Сологуб

Исторические любовные романы / Короткие любовные романы / Любовные романы / Эротическая литература / Классическая проза