Читаем Eiswelt полностью

   »Da hätten sie nicht weit danebengetippt. Ja, sicher, vielleicht argwöhnen sie genau das. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, daß ein gewisses Ausmaß an Takt angebracht ist. Falls Sie der Meinung sind, ich könnte es nicht aufbringen, dann machen Sie alles selbst… das sagte ich schon. Wir haben noch Panzer dabei. Ich möchte auf jeden Fall runter, um mich dort umzusehen, aber Sie können ja mitkommen… das Torpedo kann Sie und mich und den Behälter befördern.«

   »Ich bin vielleicht kein Genie, aber ich bin auch nicht völlig auf den Kopf gefallen. Ich werde sozusagen stellvertretend da sein. Und wenn mir Ihr Takt nicht zusagt, dann brauchen Sie erst gar nicht zurückzukommen.«

   »Sie geben den Anzug auf? Ich dachte, der wäre teuer gewesen«, sagte Ken zuckersüß und zog den massiven Helm mit einem Scheppern zu.

   Feth, der alles mitangehört hatte, rückte den Helm noch einmal richtig zurecht. Er selbst hatte seit Jahren nicht mehr so mit Drai gesprochen und wurde noch von unangenehmen Erinnerungen an jenes letzte Mal verfolgt. Deswegen machte er sich Sorgen. Natürlich durchschaute er, was hinter Kens Haltung steckte. Ken wollte Drai so weit verärgern, daß dieser nur in einem Punkt Verdacht schöpfte. Und dieser eine Punkt war genau das, was Ken anstrebte. Feth mußte sich eingestehen, daß dieser Teil des Gesprächs sehr geschickt geführt worden war. Dennoch war er nicht sicher, ob ihm Laj Drais Miene gefiel, als dieser sich in Hörweite der Funkanlage bequem zurechtrekelte.

   Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als Ken von der Luftschleuse hereinrief und meldete, daß er am Torpedo festhing.

   »Ich möchte hier mit meiner eigenen Steuerung raus und mich ein bißchen bewegen, weil ich hier in der Nähe des Schiffes gut beurteilen kann, ob es klappt. Hier habe ich gerade genug Trägheit und noch kein Gewicht.«

   »Hört sich vernünftig an«, stimmte Feth ihm zu. Er nahm die Tentakel vom Instrumentenbrett. Ein Auge blieb auf die Instrumente gerichtet, während das andere nach der nächsten Sichtscheibe blickte. In wenigen Sekunden kam der zigarrenförmige Metallkörper in Sicht, zuerst in die eine, dann in die andere Richtung schnellend. Die ungeschlachte Gestalt Kens hing von einem Punkt nahe am Bug, der Vivarien-Behälter ein Stück weiter hinten. Auch das Vivarium war viel zu groß für die Frachtkammer. Ken hatte offenbar keine Schwierigkeiten, mit der provisorisch wirkenden Anlage zurechtzukommen. Plötzlich gab Ken das Zeichen dafür, daß er flugbereit wäre.

   »Alles klar«, sagte Feth. »Bin wieder dran. Geben Sie bloß acht, daß Ihre Steuerung auf Null steht. Die beiden Systeme sind nicht querverbunden, und die Impulse summieren sich algebraisch. Übrigens… es ist alles in der Frachtkammer untergebracht.« Das zweite Torpedo mit den ersten Proben war von seinem einsamen Landeplatz auf Merkur erlöst worden, und Laj Drai wußte davon. Feth hoffte daher, er hätte die leichte Betonung des Wörtchens ›alles‹ überhört. Der Techniker hatte das zusätzliche Funkgerät zusammen mit den anderen Dingen in die Frachtkammer getan, im allerletzten Moment, so daß er keine Zeit mehr gehabt hatte, Ken Bescheid zu sagen. Er hoffte bloß, Ken würde damit richtig umgehen können.

   Ken allerdings hatte keine Ahnung, was Feth da angedeutet hatte. Er wappnete sich schon für den Abstieg, der seinen Nerven beim letzten Mal so zu schaffen gemacht hatte. Diesmal gelang es ihm besser, mit ihnen fertigzuwerden, da er in Gedanken meist bei den Problemen war, die ihm nach der Landung bevorstehen würden. Es waren ihrer nicht wenige.

   Er fand mühelos den Schauplatz der Zusammenkunft, obwohl Feth es nicht gelang, ihn direkt darüber hinunterzulassen. Er sah, daß es noch sehr früh war. Die Sonne war kaum aufgegangen. Um so besser. Zur Sicherheit gab er an Feth durch, daß er gelandet war und nun selbst die Steuerung übernähme. Dann machte er sich an die Arbeit.

   Als erstes lenkte er das Torpedo bergab bis an den Rand eines ausgedehnten Flecks mit Pflanzenbewuchs. Ehe er sich in die Arbeit stürzte, vergewisserte er sich, daß dieser Fleck isoliert war. Die Reaktion der Pflanzen auf heißes Metall hatte ihn ungemein beeindruckt, dazu kam sein Übermaß an Phantasie. Er steuerte das Torpedo so tief herunter, bis das Vivarium auf dem Boden auftraf. Jetzt löste er den Behälter aus den Halterungen. Der Doppeldeckel ging leicht auf, da Feth nämlich die mögliche Wirkung niedriger Temperaturen auf die Metallscharniere berücksichtigt hatte. Ken konnte sich an die Arbeit machen.

Перейти на страницу:

Похожие книги