Читаем Eiswelt полностью

   Er war den Flammen jetzt voraus, befand sich aber noch immer in rauchgeschwängerter Luft, als er die Quelle des Stromes entdeckte. Er hatte Schwierigkeiten zu erkennen, daß es der Ursprung war. Er war keine Geologe, und selbst ein Geologe unter seinen Artgenossen hätte Schwierigkeiten gehabt, den Mechanismus einer Quelle zu durchschauen. Ken vermutete einen künstlichen Hintergrund des Phänomens, wagte aber nicht, die Flüssigkeit zur näheren Untersuchung zu berühren. Er hätte Grund zur echten Sorge gehabt, wenn er geahnt hätte, daß ein Waldbrand manchmal ein lokales Gewitter verursachen kann. Aber auch das lag weit außerhalb seiner Erfahrung. Das annähernd Ähnlichste auf Sarr gab es an den Polen, wo in ganz seltenen Fällen die meteorologischen Kräfte so zusammenspielten, daß starker Druckanstieg und starker Temperaturrückgang einen leichten Niederschlag von flüssigem Schwefel bewirkten.

   Ken, der sah, daß er hier im Moment nichts mehr in Erfahrung bringen konnte, ließ sich wieder in reinere Luft hochschleppen. Unten sah es aus, als hätten die Eingeborenen gewonnen. Ein schmaler Streifen geschwärzter Vegetation am Rand des Flammengebietes zeigte an, daß das Feuer in der Richtung zum Haus eingedämmt war. An den Seiten war der Fortschritt nicht so deutlich sichtbar. Der Brand hatte nun ungefähr die Umrisse eines großen Fächers, dessen Griff auf das Haus zu gerichtet war und dessen Rippen sich auf eine Breite von zweihundertfünfzig bis dreihundertfünfzig Meter gleichmäßig bergauf erstreckten. Durch die Rauchschwaden hindurch sah Ken, daß die hohen Bäume an dieser Stelle spärlicher wuchsen und kleineren Gewächsen weichen mußten, die ihrerseits nach dem hier üblichen Muster blankem Fels in der Nähe der Gipfel wichen. Ken, der von seiner Höhe aus einen guten Überblick hatte, war der Ansicht, daß der Brand sich sehr wahrscheinlich in wenigen Stunden bis zum baumlosen Gelände durchgefressen haben würde. Mit den Randbränden konnten die Eingeborenen gut ohne Hilfe fertigwerden.

   Der Gedanke an mögliche Hilfe löste einen anderen aus. Der Rauch erhob sich in einer hohen Säule, die viele Kilometer weit sichtbar sein mußte. Würden daraufhin andere Eingeborene zu Hilfe kommen, oder würde man das Gebilde für eine gewöhnliche Wolke ansehen? Kens Augen, deren Farbempfinden sich von dem menschlicher Augen unterschied, konnte den Farbton nicht deutlich unterscheiden. Die Form der Rauchsäule war aber so deutlich, daß sie Aufmerksamkeit erregen mußte. Diese Überlegung brachte ihn dazu, das Schiff zu rufen. Doch als er aufblickte, war es nirgends zu sehen. Er bewegte das Torpedo nun so schnell hin und her, daß sein Panzer daran wie ein Pendel ausschwang und er einen Blick zum Himmel direkt über ihm schicken konnte. Der schwarze Zylinder war nirgends zu sehen. Offenbar war Laj Drais Appetit auf den Planeten Drei rasch gestillt worden. Sicherheitshalber gab Ken per Funk seine Vermutung weiter, daß andere Eingeborene zu Hilfe eilen könnten, und machte sich dann wieder ans Beobachten des Feuers. In Sekundenschnelle hatte er die Existenz des Schiffes wieder vergessen.

   Er hatte entdeckt, daß man im Brand selbst nicht viel sehen konnte. Daher ging er knapp vor einem Brandherd tiefer und beobachtete durch die wirbelnden Rauchschwaden hindurch, wie das Laub der Sträucher und kleinen Bäume im Feuer schrumpften, Rauch entwickelten und manchmal viele Meter von der nächsten richtigen Flamme aufflammten. Ihm fiel dabei auf, daß die dickeren Stämme sich nur entzündeten, wenn sie in Kontakt mit Flammen kamen, doch sah er auch Ausnahmen. Ihm fiel dabei der explodierende Baum ein. Er bedauerte, daß er kein Thermometer bei sich hatte, mit dem er den Entflammungspunkt der Gewächse hätte feststellen können. Zu gern hätte er gewußt, ob der Sauerstoff allein an dieser heftigen Reaktion schuld sein konnte oder ob der in der Atmosphäre so reichlich vorkommende Stickstoff vielleicht auch eine Rolle spielte. Schließlich war er mit seiner Titan-Probe eine Verbindung eingegangen. Er sah keine Möglichkeit, Proben der Verbrennungsgase zu bekommen, aber vielleicht würde man aus dem festen Rückstand etwas entnehmen können. Ken landete nun mitten im Feuer, holte das Torpedo neben sich herunter, öffnete die Ladeluke und warf ein Paar Stückchen verkohlten Holzes hinein. Dann ging er ein Stück bergab, fand graue Asche und fügte sie seiner Sammlung zu. Für den Moment war er befriedigt und erhob sich in die Luft. Dabei fragte er sich, wie viel Zeit ihm noch blieb. Die in den Flammen verbrachte Zeit verlängerte nämlich die wenigen Stunden, die er unten auf der Eiswelt bleiben konnte. Während der im Feuer verbrachten Minuten hatte er gehört, wie die Thermostaten Teile der Heizanlage seines Panzers abschalteten. Die äußeren Schichten mußten sich ordentlich erwärmt haben.

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