Читаем Eiswelt полностью

   An die Stelle, wo er landete, war das Feuer noch nicht vorgedrungen. Die Sträucher fingen eben erst zu glimmen an. Eine Spur, die von dem Jungen hätte stammen können, war nicht zu sehen, zumindest keine, die Ken erkennen konnte. Zur Sicherheit ließ er sich bergab ganz an den Rand des Brandgebietes tragen und suchte ihn nach beiden Seiten etwa vierzig Meter weit ab, eine beträchtliche Entfernung bei einer Sichtweite von höchstens vier Meter. Dann ließ er sich langsam bergauf befördern.

   Roger war weiter vorangekommen, als man es ihm in Anbetracht seines Zustandes zugetraut hätte. Es vergingen zehn Minuten, ehe Ken ihn fand. Roger kämpfte sich noch immer weiter, ohne nennenswert voranzukommen. Doch hatte er dem Feuer gegenüber beträchtlich Abstand gewonnen, wie der Sarrianer sah.

   Er ließ seinen dröhnenden Ruf nach unten ertönen und senkte das Torpedoheck. Roger streckte mit letzter Kraft die Beine in die eine Schlinge und hielt sich mit den Händen an der anderen fest. Sein Gesicht war in unmittelbarer Nähe des Torpedorumpfs, der sich während des Fluges durch die Flammenfront ziemlich aufgeheizt hatte. Roger war sich der Blasen an Händen und im Gesicht kaum bewußt, da ihm alles lieber war, als dort unten den Flammen davonzulaufen. Kaum hatte Ken sich vergewissert, daß der Junge sich gut festhielt, schoß er hoch in reine Luft und trug seine zweite Ladung zum Haus. Als sie ankamen, hielt er sich noch immer fest, doch war es kein bewußtes Verhalten. Seine Mutter mußte seinen verkrampften Griff mit aller Gewalt lösen.

   Ken wußte, daß es hier beim Haus für ihn nichts zu tun gab. Er überließ es dem vermutlich sehr kompetenten Erwachsenen, sich um das gerettete Kind zu kümmern, und ließ sich von seinem Torpedo bis über die Baumwipfel tragen, weil er sehen wollte, wie weit es die anderen beim Löschen gebracht hatten.

   Die Lage hatte sich seiner Ansicht nach entspannt. Der untere Teil des Hanges war bereits abgebrannt. Nur am oberen Rand war das Feuer noch aktiv. Die Männer waren unermüdlich an der Arbeit. Sie besprühten die Ränder, indem sie sich hangaufwärts bewegten. Das Feuer hatte sie längst überholt, doch hatte es sich in ein Gebiet ausgedehnt, wo es nur mehr Felsen und nichts Brennbares mehr gab. Ehe es aber ganz erloschen war, würden noch Stunden vergehen.

   Den Wings war klar, daß der Brand noch tagelang eine Gefahrenquelle darstellte, wenn der Wind sich drehte. Sie ließen in ihren Bemühungen keine Sekunde lang nach und gaben erst auf, als Erschöpfung sie dazu zwang.

   Ken landete zweimal auf einer abgebrannten Stelle neben Mr. Wing und zeichnete ihm eine grobe Lageskizze auf den Boden. Einmal suchte er selbst auf dem Boden zwischen Bäumen Schutz, als eine steifflüglige, dreimotorige Metallmaschine über ihn hinwegdröhnte. Und er versteckte sich noch einmal, als eine Gruppe von Männern mit Wasserpumpen und anderen Feuerlöschgeräten auf dem Weg von Clark Fork auftauchten, um den Wings zu Hilfe zu eilen.

   Ken hielt sich nun in der Nähe des Hauses auf. Er wollte vermeiden, von diesen neuen Eingeborenen gesehen zu werden. Er befürchtete, seine Fortschritte in der Sprache würden sich verzögern. Damit mochte er recht haben.

   Kurz nach Eintreffen der neuen Gruppe kamen Mr. Wing und Don zum Umfallen müde nach Hause. Sie waren zerkratzt, rußverschmiert und versengt. Sogar Ken merkte den Unterschied zu ihrem normalen Aussehen. Nicht mal Roger und Edie hatten so schlimm ausgesehen.

   Erst jetzt erfuhr Mr. Wing, daß die beiden aus großer Gefahr gerettet worden waren, denn Ken hatte ihm bislang nichts davon gesagt. Es wäre ihm auch zu schwergefallen, Mr. Wing mit seinen begrenzten Sprachkenntnissen die Vorgänge zu erklären.

   Nachdem Mr. Wing die Geschichte erfahren hatte, sah er sich ähnlichen Schwierigkeiten gegenüber. Ken hatte bereits vermutet, daß diese Wesen untereinander starke Zuneigung entwickelt hatten. Jetzt war er seiner Sache sicher. Mr. Wing fand zwar nicht die richtigen Worte, war aber doch imstande, das Ausmaß seiner Dankbarkeit deutlich zu machen.

<p>XIX</p>

Die Karella hatte die Erdatmosphäre zwar verlassen, war aber nicht in ihre frühere Flughöhe zurückgekehrt. Die beidseitige Kommunikationsmöglichkeit war wieder hergestellt – Ken hätte zu gern gewußt, seit wann –, und Feth steuerte nun wieder Kens Torpedo. Der Vorgang des An-Bord-Gehens war nicht komplizierter als sonst. Ken ließ die zwei ›lebendigen‹ Behälter in der Luftschleuse, nachdem er ihre Kühleinrichtung so eingeschaltet, wie es beim ersten erforderlich gewesen war. Die anderen zwei Behälter, die mit Mineralien gefüllt waren, brachte er ins Innere. Drai begrüßte ihn ziemlich säuerlich, als er sich aus seiner Metallpuppe schälte.

   »Na, endlich zurück. Haben Sie etwas mitgebracht?«

   Ken sah ihn mit einem Ausdruck an, der an Aufmüpfigkeit grenzte. »Sehr wenig. Dank der kleinen Ablenkung, die Sie in Gang setzten, hatten die Eingeborenen Wichtigeres zu tun, als mit mir zu reden.«

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