Das Raumschiff der Eindringlinge war nur etwa eine Minute im Blickfeld der Kamera zu sehen gewesen. Diese Kamera hatten sie wohl dort gelassen.
Er sah an der Flanke von
Man sah gleichbleibendes weißes Licht hinter dem Ring. Die Antriebsflamme wurde dunkler – Wes mochte es nicht recht glauben – und ein schwacher, violetter Schimmer drang aus dem schwarzen Hintergrund.
Wäre jetzt im Vorführraum eine Bombe detoniert, Wes Dawson hätte es nicht gemerkt. Nur am Rande bekam er mit, was der Kommentator sagte.
Aber was er sah, sprach deutlicher als die Worte.
Die Zeit im Film wurde stärker gerafft. Die Antriebsflamme wurde wieder hell, erstarb. Der violette Schimmer im Hintergrund, den Wes zu sehen gemeint hatte, war nicht da. Maschinen und Außerirdische, winzig wie Stäubchen, wurden sichtbar und lösten die Kugel von der Spitze des Raumfahrzeugs; die Sterne durchliefen einen Bogen von hundertachtzig Grad; erneut flammte das Triebwerk auf, wurde wieder dunkel, und die Sterne vorn lagen in violettem Schwarz – er hatte es sich also nicht eingebildet –, dann flog
Den Zeitsprüngen im Film nach zu urteilen war ziemlich viel ausgelassen worden. Vielleicht befürchteten die Außerirdischen, ihren Gefangenen zu viele Einzelheiten zu zeigen. Wes nahm als selbstverständlich an, daß sie nicht viel über das Innere des Raumschiffs erfahren würden. Als nächstes zeigte eine Zeitrafferaufnahme, wie ein gewöhnlicher Stern immer heller erstrahlte, bis er förmlich in Dawsons Gesicht explodierte. Fluchend bedeckte er die Augen mit der Hand, nahm sie aber sofort wieder weg.
Sie mußten in die Nähe des Merkur gekommen sein. Irgendwo dort war der helle Schimmer des Triebwerks glänzender geworden. Der ›Trauring‹ um das Schiff war verschwunden. Dawson hatte nicht gemerkt, wann. Er knurrte ärgerlich.
Takpassih hörte auf zu reden, und seine Augen blitzten kurz zu Dawson hinüber. Niemand merkte es.
Die Kamera sah an der Spitze des Mutterschiffs entlang, während die Sonne des Planeten Erde kleiner wurde. Dann kamen Teleaufnahmen von Mars und Jupiter, später wuchs Saturn ins Unermeßliche. Das große Raumschiff manövrierte um die Monde herum und näherte sich den Ringen, nach wie vor langsamer werdend. Wes erkannte die drei klassischen Bänder des Rings, die sich in Hunderte von Einzelringen auflösten, als das Schiff näher kam. Der FRing wand und verzog sich, während der Ausstoß vom Antriebsreaktor der Feinsteuerung über ihn wegfegte.
Kleinere Raumschiffe lösten sich von
»Ist es gekommen, um zu…« – unverständliches Gebrabbel. Der Lehrer versuchte es erneut. »Um uns anzusehen? Wußtet ihr von uns?«
Das Wort mußte etwas Ähnliches wie
»Warum dann?«
»Um den Saturn zu erforschen.« Zorn stieg in Wes Dawson auf. Er verstand selbst nicht, warum. Die Außerirdischen waren in feindlicher Absicht gekommen und hatten ohne Warnung getötet. Sie hatten sich den Saturn zunutze gemacht! Ihm schien es, als gehöre Saturn der Erde – der Menschheit – den Vereinigten Staaten, die ihn erforscht hatten, der Wissenschaft und den Science FictionLesern.
Er schwieg. Der Film lief weiter, machte erneut Zeitsprünge. Fast alle Informationen über ihr Treiben im Saturnsystem hatten sie ausgelassen. Zwei Sicheln kamen näher, Erde und Mond. Keilförmige Lichtanzeiger wiesen auf die Mondbasen der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, auf Raummüll in Umlaufbahnen, auf Wettersatelliten, sowjetische Einrichtungen unbekannten Zwecks, die Raumstation…