Allein die Concurrenz ist nur dadurch möglich, daß die Capitalien sich vermehren und zwar in vielen Händen. Die Entstehung vieler Capitalien ist nur möglich durch vielseitige Accumulation, da das Capital überhaupt nur durch Accumulation entsteht und die vielseitige Accumulation schlägt nothwendig in einseitige um. Die Concurrenz unter den Capitalien vermehrt die Accumulation unter den Capitalien. Die Accumulation, welche unter der Herrschaft des Privateigenthums,
Wir haben gehört, daß der Gewinn des Capitals im Verhältniß zu seiner Grösse steht. Ganz zunächst von der absichtlichen Concurrenz abgesehn, accumulirt ein grosses Capital sich also verhältnißmässig nach seiner Grösse schneller als ein kleines Capital. |
|VIII| Hienach ist schon ganz abgesehn von der Concurrenz die Accumulation des grossen Capitals viel schneller als die d[es] kleineren. Aber verfolgen wir weiter den Verlauf.
Mit der Vermehrung der Capitalien vermindern sich, mittelst der Concurrenz, die Profite der Capitalien. Also leidet zunächst der kleine Capitalist.
Die Vermehrung der Capitalien in eine grosse Anzahl von Capitalien sezt fortschreitenden Reichthum des Landes voraus.
«In einem Lande, welches auf eine sehr hohe Stufe des Reichthums gelangt ist, ist die gewöhnliche Taxe des Gewinns so klein, daß der Zinsfuß, welchen dieser Gewinn zu zahlen erlaubt, zu niedrig ist, als daß andre als die reichsten Leute vom Geldinteresse leben könnten. Alle Leute von mittlerem Vermögen, müssen also selbst ihr Capital anwenden, Geschäfte treiben, oder sich an irgend einem Handelszweig interessiren.» Smith. t. I, p. 196, 97.
Dieser Zustand ist der Lieblingszustand der Nationalökonomie.
«Die Proportion, welche zwischen der Summe der Capitalien und d[er] Revenuen besteht bestimmt überall die Proportion, in welcher sich die Industrie und der Müssiggang befinden werden; wo die Capitalien den Sieg davon tragen, herrscht die Industrie; wo die Revenüen, der Müssiggang» t. II, p. 325. Smith.
Wie steht es nun mit der Anwendung des Capitals in dieser vergrösserten Concurrenz?
«Mit der Vermehrung der Capitalien muß die Quantität d[es] fonds à prêter à intérêt successiv grösser werden; mit der Vermehrung dieser fonds wird der Geldzins kleiner, 1) weil der Marktpreiß aller Sachen fällt, je mehr ihre Quantität sich vermehrt, 2) weil
Der kleine Capitalist hat also die Wahl: 1) entweder sein Capital aufzuessen, da er von den Zinsen nicht mehr leben kann, also aufzuhören Capitalist zu sein; oder 2) selbst ein Geschäft anzulegen, seine Waare wohlfeiler zu verkaufen und theurer zu kaufen, als der reichere Capitalist und einen erhöhten Arbeitslohn zu zahlen; also da der Marktpreiß durch die vorausgesezte hohe Concurrenz schon sehr niedrig steht, sich zu ruiniren. Will dagegen der grosse Capitalist den kleinen wegbugsiren, so hat er ihm gegenüber alle Vortheile, welche der Capitalist als Capitalist dem Arbeiter gegenüber hat. Die kleinern Gewinne werden ihm durch die grössere Quantität seines Capitals ersezt und selbst momentane Verluste kann er solange ertragen, bis der kleinere Capitalist ruinirt ist und er sich von dieser Concurrenz befreit sieht. So accumulirt er sich die Gewinne d[es] kleinen Capitalisten.
Ferner: Der grosse Capitalist kauft immer wohlfeiler ein, als der kleine, weil er massenhafter einkauft. Er kann also ohne Schaden wohlfeiler verkaufen.
Wenn aber der Fall des Geldzinses die mittleren Capitalisten aus Rentiers zu Geschäftsleuten macht, so bewirkt umgekehrt die Vermehrung der Geschäftscapitalien und der daher erfolgende kleinere Gewinn den Fall des Geldzinses.