Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Oh, jetzt tut es mir erst recht leid, dass ich dich geweckt habe!« Ich wischte mir mit einem Zipfel der Bettdecke über die Augen. »Ich bin mir sicher, dass es ein großer Verlust für die Iren gewesen ist. Ich frage mich aber doch, was die irischen Königinnen von dieser Zeremonie gehalten haben«, fügte ich noch hinzu.

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Damen bei dem Vergleich irgendwie schlecht davonkämen«, versicherte Jamie mir. »Obwohl ich schon von Männern gehört habe, die es lieber mit –«

»Das habe ich gar nicht gemeint«, unterbrach ich ihn. »Es ging mir eher um den hygienischen Aspekt, falls du verstehst, was ich meine. Den Karren vor das Pferd zu spannen, ist eine Sache, aber das Pferd vor die Königin …«

»Das – oh, aye.« Er war rot vor Belustigung, doch bei diesen Worten verdunkelte sich seine Haut noch mehr. »Du kannst von mir aus über die Iren sagen, was du willst, Sassenach, aber ich glaube doch, dass sie sich hin und wieder waschen. Und vielleicht hat der König ja sogar ein Stück Seife aufgetrieben, bevor er sich … sich …«

»In media res gestürzt hat?«, schlug ich vor. »Wohl kaum. Ich meine, ein Pferd ist doch ziemlich groß, relativ gesehen …«

»Es ist eine Sache der Bereitschaft, Sassenach, nicht nur der Platzverhältnisse«, sagte er mit einem strafenden Blick in meine Richtung. »Und ich könnte mir vorstellen, dass ein Mann unter diesen Umständen ein wenig Ermunterung gebrauchen kann. Wie auch immer, es heißt jedenfalls in medias res«, fügte er hinzu. »Hast du noch nie Horaz gelesen? Oder Aristoteles?«

»Nein. Es kann schließlich nicht jeder so gebildet sein. Und ich habe noch nie besonders viel für Aristoteles übrig gehabt, nachdem ich erfahren habe, dass Frauen in seiner Weltanschauung noch unter den Würmern kamen.«

»Der Mann kann nicht verheiratet gewesen sein.« Jamies Hand wanderte langsam an meinem Rücken entlang und betastete durch mein Nachthemd hindurch die Höcker meiner Wirbelsäule. »Sonst müssten ihm doch die Knochen aufgefallen sein.«

Ich lächelte und hob meinerseits die Hand an seinen Wangenknochen, der sich scharf und klar über seinen dunkelroten Bartstoppeln erhob.

Dabei sah ich, dass es am Himmel draußen dämmerte; sein Kopf war als Umriss vor dem bleichen Zeltleinen unseres Unterschlupfes zu erkennen, aber ich konnte sein Gesicht deutlich sehen. Seine Miene erinnerte mich daran, warum genau er in der Nacht zuvor seine Strümpfe ausgezogen hatte. Unglücklicherweise waren wir beide vom vielen Feiern so müde gewesen, dass wir mitten in der Umarmung eingeschlafen waren.

Ich fand diese etwas verspätete Erinnerung sehr beruhigend, lieferte sie doch nicht nur eine Erklärung für den Zustand meines Hemdes, sondern auch für die Träume, aus denen ich aufgeschreckt war. Im selben Moment spürte ich, wie ein kühler Luftzug seine Finger unter die Bettdecke gleiten ließ, und ich erschauerte. Frank und Jamie waren ganz unterschiedliche Männer, und jetzt hatte ich keinen Zweifel mehr, wer mich kurz vor dem Aufwachen geküsst hatte.

»Küss mich«, sagte ich plötzlich zu Jamie. Wir hatten uns beide noch nicht die Zähne geputzt, doch er berührte gehorsam meine Lippen mit den seinen. Als ich seinen Hinterkopf fasste und ihn fester an mich drückte, stützte er sich auf eine Hand, um das Bettzeug besser um unsere Unterkörper wickeln zu können.

»Oh?«, sagte er, als ich ihn losließ. Er lächelte, und seine blauen Augen zogen sich im gedämpften Licht zu dunklen Dreiecken zusammen. »Aber sicher doch, Sassenach. Vorher muss ich aber kurz nach draußen.«

Er schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Vom Boden aus hatte ich eine sehr unorthodoxe Aussicht, die mir einen viel versprechenden Blick unter den Saum seines langen Leinenhemdes ermöglichte. Ich hoffte, dass der Anblick, der sich mir bot, nicht immer noch aus seinem Alptraum resultierte, hielt es aber für besser, nicht zu fragen.

»Beeil dich lieber«, sagte ich. »Es wird hell; die Leute stehen bald auf.«

Er nickte und trat geduckt ins Freie. Ich lag still und lauschte. Ein paar Vögel piepsten leise in der Ferne, aber es war Herbst; nicht einmal am helllichten Tag würde ihr Gesang so laut und fröhlich werden wie im Frühling und im Sommer. Der Berg und seine zahlreichen Lagerstätten schlummerten noch, aber ich konnte spüren, wie es überall um mich herum lebendig wurde, wenn es auch noch nicht richtig hörbar war.

Ich fuhr mir mit den Fingern durch das Haar, breitete es um meine Schultern aus und drehte mich um, weil ich die Wasserflasche suchte. Da ich kühle Luft in meinem Rücken spürte, blickte ich hinter mich, doch die Dämmerung war da, und der Nebel hatte sich verzogen; die Luft vor unserem Zelt war grau, aber still.

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