Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Nach einer Woche des Feilschens und der Tauschgeschäfte waren die Wagen noch genauso voll wie zu Beginn – vielleicht sogar voller, denn sie waren mit Säcken voll Korn und Wolle beladen, mit Cidrefässern und Apfelsäcken, mit Bergen von Fellen und anderen Dingen, die als Bezahlung gedient hatten. Ihr Angebot war zwar beträchtlich geschrumpft, doch es gab immer noch genug zu kaufen, wie die Menschenmenge bewies, die um die Wagen drängte wie die Blattläuse auf einem Rosenstrauch.

Dank seiner Körpergröße konnte Roger über die Köpfe der meisten Kunden hinwegblicken. Er bahnte sich langsam seinen Weg an der Wagengasse vorbei, betrachtete dabei dies und jenes und versuchte, sich Briannas Reaktion darauf vorzustellen.

Sie war eine schöne Frau, die aber nicht viel Aufhebens um ihre Erscheinung machte. Er hatte sie sogar nur knapp davon abhalten können, sich ungeduldig den Großteil ihrer Haarpracht abzuschneiden, weil sie ständig in der Suppe hing oder Jemmy daran zerrte. Vielleicht war ein Haarband ja praktisch. Oder ein Schmuckkamm? Wahrscheinlich eher ein Paar Handschellen für das Blag.

Dennoch blieb er bei einem Tuchhändler stehen und bückte sich, um unter das Regensegel zu spähen, wo Hauben und bunte Bänder vor der Nässe geschützt hingen und sich im kühlen Zwielicht wiegten wie die Tentakeln einer leuchtenden Qualle. Duncan, der sich das Plaid zum Schutz vor den Windstößen bis zu den Ohren hochgezogen hatte, trat näher, um zu betrachten, was er sich ansah.

»Sind die Herren auf der Suche nach etwas Besonderem?« Eine fahrende Händlerin beugte sich über ihre Waren, die Brust auf ihre verschränkten Arme gestützt, und schenkte ihnen beiden ein geschäftsmäßiges Lächeln.

»Aye«, sagte Duncan unerwartet. »Einen Meter Samt. Habt Ihr so etwas? Gute Qualität, die Farbe spielt keine Rolle.«

Die Frau zog die Augenbrauen hoch – selbst in seinen besten Kleidern konnte niemand Duncan für einen Dandy halten –, doch sie drehte sich kommentarlos um und begann, in ihrem reduzierten Sortiment zu wühlen.

»Meint Ihr, Mrs. Claire hat noch etwas Lavendel übrig?«, fragte Duncan an Roger gewandt.

»Aye, das kann ich mit Gewissheit sagen«, erwiderte Roger. Sein Erstaunen musste seinem Gesicht abzulesen gewesen sein, denn Duncan lächelte und senkte schüchtern den Kopf.

»Mir ist da ein Gedanke gekommen«, sagte er. »Miss Jo leidet an Migräne und schläft nicht besonders gut. Da ist mir eingefallen, dass meine Mutter ein Lavendelkopfkissen hatte und immer gesagt hat, sie könnte einschlafen wie ein Stein, sobald sie den Kopf darauf legte. Da habe ich mir gedacht, vielleicht ein Stück Samt – damit sie es an ihrer Wange spüren kann, aye? –, und vielleicht könnte Miss Lizzie es für mich nähen …«

In Siechtum und Gesundheit

Roger nickte zustimmend, gerührt – und ein wenig beschämt – über Duncans Aufmerksamkeit. Er hatte den Eindruck gehabt, dass die Ehe zwischen Duncan und Jocasta Cameron im Prinzip deshalb geschlossen wurde, weil sie praktisch und gut fürs Geschäft war – und vielleicht traf dies ja auch zu. Doch blinde Leidenschaft war schließlich nicht die einzig mögliche Voraussetzung für Zärtlichkeit und Rücksichtnahme, oder?

Nachdem er seinen Handel abgeschlossen hatte, verabschiedete sich Duncan und ging davon, den Samt sicher unter seinem Plaid verstaut. Nun war es an Roger, eine langsame Runde vorbei an den restlichen Händlern zu drehen und dabei im Geiste auszusuchen, abzuwägen und zu verwerfen, während er sich das Gehirn zermarterte, welches dieser tausend Dinge seiner Braut am besten gefallen würde. Ohrringe? Nein, das Kind würde daran ziehen. Das Gleiche galt für eine Halskette – oder auch ein Haarband, dachte er dann.

Dennoch ging ihm der Gedanke an ein Schmuckstück nicht aus dem Sinn. Normalerweise trug sie kaum Schmuck. Doch sie hatte während des ganzen gathering den Rubinring ihres Vaters getragen – den Jamie ihm gegeben hatte und den er an sie weitergegeben hatte, als sie seinen Antrag annahm. Jemmy lutschte dann und wann daran herum, doch er konnte ihm nichts Ernsthaftes anhaben.

Er blieb plötzlich stehen und ließ die Menge ringsum weiter strömen. Vor seinem inneren Auge konnte er das Gold und das Dunkelrot des Rubins sehen, der an ihrem Finger leuchtete. Der Ring ihres Vaters. Natürlich; warum hatte er das nicht schon eher begriffen?

Natürlich hatte Jamie ihm den Ring gegeben, doch das machte ihn nicht zu dem seinen, den er weiter schenken konnte. Und ganz plötzlich hatte er den sehnsüchtigen Wunsch, Brianna etwas zu geben, das wirklich von ihm kam.

Er drehte entschlossen um und kehrte zu einem Planwagen zurück, dessen Metallwaren selbst in diesem Regen glänzten und glitzerten. Er wusste aus Erfahrung, dass sein kleiner Finger genauso dick war wie ihr Ringfinger.

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