Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Es führt eine schmale Straße zum Haus, Mann, die ist mit Muschelschalen belegt«, sagte er. »Sollte von dort jemand kommen, hört man es lange im Voraus.«

Peter bewegte sich unruhig und wies mit einem Ruck seines Kopfes auf die Sandbänke.

»Flut«, murmelte er.

»Oh, aye. Ihr werdet nicht lange warten müssen – oder sehr lange, je nachdem.« Duff grinste, denn offenbar fand er das sehr komisch.

»Warum?«, fragte Jamie, der die Belustigung des Mannes nicht teilte, schroff. Jetzt, wo er dem Entrinnen nahe war, sah er etwas besser aus, doch war er offensichtlich noch nicht zu Scherzen aufgelegt.

»Die Flut ist im Anmarsch.« Duff hörte auf zu rudern und stützte sich auf seine Ruder, um dann seine schäbige Mütze auszuziehen und sich über die kahle Stirn zu wischen. Er schwenkte die Mütze in Richtung der Sandbänke, wo eine Schar kleinerer Ufervögel wie wahnsinnig umherrannte.

»Bei Ebbe ist der Kanal für einen Zweimaster zu flach. In zwei Stunden« – er blinzelte nach Osten, wo ein Glühen vom Aufgang der Sonne kündete, und nickte vor sich hin – »oder etwas mehr können sie einfahren. Wenn sie jetzt schon dort draußen warten, werden sie sofort kommen, um fertig zu sein und wieder fahren zu können, bevor die Flut wieder zurückgeht. Aber wenn sie noch gar nicht hier sind, müssen sie möglicherweise auf die Abendflut warten. Es ist ein gefährliches Risiko, die Kanäle bei Nacht zu befahren – aber Bonnet ist kein Mensch, der sich von einem bisschen Dunkelheit abschrecken lässt. Dennoch, wenn er keine Eile hat, ist es gut möglich, dass er die Landung bis zum Morgen verschiebt. Aye, möglich, dass Ihr ein wenig warten müsst.«

Roger bemerkte, dass er den Atem angehalten hatte. Er atmete aus und holte tief und langsam Luft. Er roch Salz und Kiefern und den schwachen Gestank toter Schalentiere. Bald also – oder erst nach Anbruch der Dunkelheit oder in der Morgendämmerung des nächsten Tages. Er hoffte, dass es bald sein würde – und hoffte es doch gleichzeitig auch wieder nicht.

Das Boot glitt dicht an den Steg heran, und Duff stieß mit einem Ruder an einen der mit Entenmuscheln verkrusteten Pfeiler und ließ das Boot gekonnt parallel zum Steg schwingen. Jamie zog sich eilig zum Dock hoch, denn er konnte es kaum abwarten, festen Boden unter die Füße zu bekommen. Roger reichte ihm die Schwerter und das kleine Bündel hinauf, das ihre Wasserflaschen und ihr zusätzliches Schießpulver enthielt, dann folgte er ihm. Er kniete auf dem Dock, alle Sinne hellwach auf das geringste Geräusch eines Menschen ausgerichtet, doch er hörte nichts als die trällernden Gesänge der Amseln in der Marsch und die Rufe der Möwen über der Meerenge.

Jamie kramte in seinem Beutel herum und brachte eine kleine Börse zum Vorschein, die er Duff mit einem Kopfnicken zuwarf. Jedes weitere Wort war überflüssig; dies war eine Anzahlung. Der Rest der Bezahlung würde erfolgen, wenn Duff in zwei Tagen zurückkehrte, um sie abzuholen.

Jamie hatte ihre Fahrt erst im letzten Augenblick arrangiert und war damit sichergegangen, dass Bonnet zumindest so lange unerreichbar war, bis die Begegnung – der Hinterhalt – stattgefunden hatte. Falls das Unternehmen erfolgreich verlief, würde Jamie den Rest der vereinbarten Summe bezahlen; falls nicht – würde Claire bezahlen.

Claires Gesicht erschien plötzlich vor seinem inneren Auge, bleich und verkrampft, während sie mit verkniffenen Lippen nickte, als Jamie Duff die Bedingungen erklärte. Dann waren ihre Augen zu Duff hinübergehuscht, gelb, scharf und rücksichtslos wie die eines Falken, der im Begriff ist, seinen Schnabel in die Eingeweide einer Ratte zu senken, und er hatte gesehen, wie die angedeutete Drohung Duff zusammenzucken ließ. Er lächelte insgeheim, als er daran dachte. Wenn Freundschaft und Geld nicht ausreichten, um Duff den Mund zu versiegeln, reichte ja vielleicht die Angst vor der Weißen Frau.

Schweigend standen sie zusammen auf dem Dock und sahen zu, wie sich das Boot langsam entfernte. Der Knoten in seinem Magen verhärtete sich. Er hätte gern gebetet, vermochte es jedoch nicht. Er konnte für das, was er jetzt vorhatte, keine Hilfe erbitten – weder von Gott noch von dessen Erzengel Michael; weder vom Reverend noch von seinen Eltern. Nur von Jamie Fraser.

Er fragte sich dann und wann, wie viele Menschen Fraser schon umgebracht hatte – falls er sie zählte. Falls er es wusste. Es war natürlich etwas anderes, ob man einen Mann in der Schlacht oder in Notwehr umbrachte oder sich mit kaltblütigen Mordplänen auf die Lauer legte. Dennoch, Fraser würde die Tat, die sie vorhatten, bestimmt leichter fallen.

Er musterte Fraser und merkte, wie er das Boot beobachtete, das sich jetzt entfernte. Er stand reglos wie eine Steinsäule da, und Roger sah, dass seine Augen etwas im Blick hatten, das sich weit jenseits des Bootes befand, jenseits von Himmel und Wasser – etwas Böses fixiert hatten, ohne mit der Wimper zu zucken. Fraser holte tief Luft und schluckte krampfhaft. Nein, es würde ihm nicht leichter fallen.

Irgendwie tröstete ihn das.

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