Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Zu Hause sah Philip Wylie ganz anders aus als in Gesellschaft, dachte Roger. Für den Schweinefang mit losen Kniehosen und einem Farmerhemd bekleidet, feucht vom Regen und bar jeder Spur von Perücke, Schminke, Puder oder Schönheitspflästerchen, war er immer noch schlank und elegant, doch er sah ganz normal und einigermaßen kompetent aus. Außerdem wirkte er um einiges intelligenter, obwohl sein Mund einen Hang dazu hatte, immer wieder aufzuklappen, und er es nicht lassen konnte, Jamies Bericht mit Fragen und Ausrufen zu unterbrechen.

»Lillywhite? Randall Lillywhite? Aber was kann er –«

»Reißt Euch zusammen, Mann«, sagte Jamie ungeduldig. »Ich erzähl’s Euch jetzt, und ich erzähl Euch später noch mehr, aber er und der Sheriff werden Eure Russen wie die Weihnachtsbraten zersägen, wenn wir nicht sofort hingehen und uns der Sache annehmen.«

Wylie funkelte erst Jamie an, dann warf er einen argwöhnischen Blick auf Roger, der halb nackt, triefend nass und mit blutdurchtränktem Schlamm verschmiert im Schutz des Waldes stand.

»Er hat Recht«, krächzte Roger, dann hustete er, räusperte sich und wiederholte seine Worte noch einmal mit mehr Nachdruck. »Er hat Recht; wir haben nicht viel Zeit.«

Wylie presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und atmete heftig durch die Nase aus. Er sah sich nach seinen Sklaven um, als wollte er sie zählen; ein halbes Dutzend Männer, die mit stabilen Knüppeln bewaffnet waren. Einer oder zwei trugen Bambusmesser in ihren Gürteln. Wylie nickte und fällte seinen Entschluss.

»Nun, dann kommt.«

Um das verräterische Knirschen der Straße zu vermeiden, gingen sie quer durch die Marsch, so dass sie nur langsam, aber dennoch stetig vorwärtskamen.

»Warum Schweine?«, hörte er Jamie, der gemeinsam mit Wylie der Gruppe voranging, neugierig fragen.

»Nicht Schweine«, erwiderte Wylie. »Russische Wildschweine. Für die Jagd.« Er sprach ausgesprochen stolzerfüllt und schob dabei mit seinem Stock das Gras beiseite. »Jeder sagt, dass das russische Wildschwein der wildeste und gerissenste Gegner unter allen wilden Tieren ist. Ich habe vor, sie auf meinem Besitz im Wald frei zu lassen, so dass sie sich vermehren können.«

»Ihr wollt sie jagen?« Jamies Stimme klang ungläubig. »Habt Ihr denn schon einmal Wildschweine gejagt?«

Roger sah, wie sich Wylies Schultern bei dieser Frage unter dem feuchten Hemd anspannten. Der Regen hatte zwar nachgelassen, jedoch nicht aufgehört.

»Nein«, sagte er. »Noch nicht. Ihr denn?«

»Ja«, sagte Jamie, war jedoch so klug, seine Antwort nicht weiter auszuführen.

Als sie sich der Landestelle näherten, fiel Roger eine Bewegung ins Auge. Das kleinere Boot war im Begriff davonzufahren.

»Sie haben die Suche nach mir und dem Whisky aufgegeben und ihre Männer weggeschickt.« Jamie wischte sich mit der Hand über das Gesicht, um den Regen abzustreifen. »Was sagt Ihr, Wylie? Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die Russen sind in dem großen Schuppen auf dem Dock.«

Wenn er sich einmal entschlossen hatte, machte Wylie nicht viel Federlesens.

»Stürmt das Dock«, sagte er knapp.

Er winkte mit der Hand, um seine Sklaven anzuweisen, ihm zu folgen, und hielt dann im Laufschritt auf die Anlegestelle zu. Der ganze Trupp schwenkte auf die Muschelstraße ein und donnerte mit dem Lärm einer Lawine auf das Dock zu. Wenn das Lillywhites und Anstruthers Mordpläne nicht erschütterte, dachte Roger. Es hörte sich an, als sei eine Armee im Anmarsch.

Roger, der barfuss war, hielt sich weiter an den marschigen Boden und kam demzufolge langsamer voran als der Rest. Er sah ein erschrockenes Gesicht zwischen den Schuppen hervorlugen und hastig wieder verschwinden.

Jamie sah es ebenfalls und stieß einen seiner wilden Highlandschreie aus. Wylie fuhr erschrocken zusammen, fiel dann jedoch mit Gebrüll ein. »Raus da, ihr Mistkerle!« Dadurch ermuntert, stimmten die Neger ein allgemeines Geschrei und Gebrüll an und schwenkten begeistert ihre Knüppel, während sie auf das Dock zustürmten.

Es war wie eine kalte Dusche, auf dem Landesteg anzukommen und niemanden dort vorzufinden außer den gefangenen Russen, die Philip Wylie beinahe enthauptet hätten, als er unklugerweise die Tür aufstieß, ohne sich vorher anzukündigen.

Eine kurze Durchsuchung des russischen Schiffs und des umliegenden Marschlandes brachte keine Spur von Lillywhite oder Anstruther zutage.

»Wahrscheinlich weggeschwommen«, sagte einer der Neger, als er von der Suche zurückkehrte. Er wies kopfnickend über den Kanal hinweg auf das Gewirr der Sandbänke und befühlte seinen Speer. »Jagen wir sie?« Es war der Mann, der Roger entdeckt hatte und offensichtlich immer noch darauf brannte, sein Glück zu versuchen.

»Sie sind nicht geschwommen«, sagte Wylie knapp. Er wies mit einer Geste auf den kleinen Strand neben der Landestelle, eine leere, mit Austernschalen übersäte Fläche. »Sie haben mein Boot genommen, die Schufte.«

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