Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Die Insekten waren eine allgegenwärtige Plage gewesen. Jeden Morgen unterzog ich Jamies Haut einer eingehenden Inspektion, zog ihm gierige Zecken und anderes Getier vom Körper und rieb die Männer großzügig mit einem Aufguss von Poleiminze- und Tabakblättern ein. Dies verhinderte, dass sie bei lebendigem Leib von den Moskitos, Stechmücken und anderen Blutsaugern verspeist wurden, die in den sonnengefleckten Schatten der Wälder hingen, doch es konnte die vorwitzigen Insektenschwärme nicht davon abhalten, sie durch ständige kitzelnde Erkundungsgänge in Ohr, Auge, Nase und Mund zum Wahnsinn zu treiben.

Merkwürdigerweise ließen mich die meisten Insekten strikt in Ruhe. Ian sagte im Scherz, dass mein starker Kräutergeruch sie wohl verjagte, doch ich glaubte, dass mehr dahintersteckte – selbst wenn ich frisch gebadet war, zeigten die Insekten keinerlei Neigung, mich zu belästigen.

Ich hielt das für eine weitere Manifestation jener evolutionären Merkwürdigkeit, die – so vermutete ich zumindest – mich hier auch vor Erkältungen und harmlosen Erkrankungen schützte. Die Entwicklung der blutsaugenden Insekten verlief genau wie die der Mikroben parallel zur Entwicklung des Menschen, und sie waren empfänglich für die subtilen chemischen Signale ihrer Wirte. Da ich aus einer anderen Zeit kam, verbreitete ich nicht mehr dieselben Signale, und demzufolge betrachteten mich die Insekten nicht länger als Beute.

»Oder vielleicht hat Ian ja recht, und ich rieche einfach nur scheußlich«, sagte ich laut. Ich tauchte meine Finger ins Wasser und spritzte eine Libelle nass, die auf meinem Felsen Rast machte, kaum mehr als ein transparenter Schatten, den die Dunkelheit seiner Farben beraubt hatte.

Ich hoffte, dass Jamie sich beeilen würde. Tagaus, tagein direkt neben ihm auf dem Wagen zu sitzen, die kaum merklichen Bewegungen seines Körpers beim Fahren zu beobachten, zuzusehen, wie sich der Lichteinfall in seinem Gesicht beim Reden und Lächeln veränderte, reichte völlig aus, um meine Handflächen prickeln zu lassen vor Sehnsucht, ihn zu berühren. Wir hatten seit einigen Tagen nicht mehr miteinander geschlafen, da wir solche Eile hatten, Charleston zu erreichen, und ich Hemmungen hatte, in Hörweite von einem Dutzend Männer intim zu werden.

Ein warmer Lufthauch wehte an mir vorbei, und die flaumigen Härchen meines Körpers sträubten sich. Jetzt gab es keine Eile mehr, und niemand konnte uns hören. Ich schob eine Hand über meinen sanft gerundeten Bauch, über die weiche Innenseite meiner Oberschenkel, wo das Blut im Rhythmus meines Herzschlags pulsierte. Ich schloss meine Hand um das geschwollene, feuchte Brennen meines drängenden Verlangens.

Ich schloss sanft reibend die Augen und genoss das Gefühl des zunehmenden Drängens.

»Und wo zum Teufel bist du, Jamie Fraser?«, murmelte ich.

»Hier«, kam es heiser zurück.

Erschrocken öffnete ich die Augen. Er stand zwei Meter von mir entfernt oberschenkeltief im Wasser, seine Genitalien dunkel vor dem bleichen Glanz seines Körpers. Sein Haar lag offen auf seinen Schultern und umrahmte ein Gesicht, das so weiß war wie Knochen, die Augen reglos und konzentriert wie die des Wolfshundes. Völlige Wildnis, vollkommene Stille.

Dann regte er sich und kam zu mir, immer noch konzentriert, aber nicht mehr still. Seine Oberschenkel waren so kalt wie das Wasser, als er mich berührte, doch in Sekundenschnelle wurde er warm, dann heiß. Schweißperlen bildeten sich augenblicklich überall dort, wo seine Hände meine Haut berührten, und eine Flut heißer Feuchtigkeit benetzte von neuem meine Brüste, die rund und glatt unter seiner harten Brust lagen.

Dann wanderte sein Mund zu meinem, und ich verschmolz – fast buchstäblich – mit ihm. Es war mir egal, wie heiß es war und ob die Feuchtigkeit auf meiner Haut sein Schweiß war oder meiner. Sogar die Insektenwolken verloren jede Bedeutung. Ich hob meine Hüften an, und er glitt hinein, glatt und fest, und der letzte Rest seiner Kühle erlosch in meiner Hitze wie das kalte Metall eines Schwertes in heißem Blut.

Meine Hände glitten auf einem feuchten Film über seinen Rücken, meine Brüste bewegten sich unter seiner Brust, und ein Rinnsal tropfte zwischen ihnen nach unten und glättete die Reibung von Bauch und Oberschenkel.

»Himmel, dein Mund ist so schlüpfrig und salzig wie deine Möse«, murmelte er und streckte die Zunge aus, um die kleinen Salzperlen in meinem Gesicht zu kosten, Schmetterlingsflügel auf Schläfen und Augenlidern.

Ich spürte den harten Felsen unter mir kaum. Die gespeicherte Tageshitze, die von ihm aufstieg, wanderte durch mich hindurch, und die rauhe Felsoberfläche schürfte mir Rücken und Hinterteil auf, doch es störte mich nicht.

»Ich kann nicht warten«, flüsterte er mir atemlos ins Ohr.

»Dann tu’s auch nicht«, sagte ich und schlang meine Beine fest um seine Hüften, Haut an Haut im kurzen Wahn der Erlösung.

»Ich habe ja schon gehört, dass Leute vor Leidenschaft dahinschmelzen«, sagte ich und schnappte nach Luft, »aber das hier ist lächerlich.«

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