Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Jetzt beugte ich mich über seine Schulter, stellte eine Schale Hafergrütze vor ihn hin und pflückte ihm im Vorübergehen ein Eichenblatt aus den Haaren. Ich legte es neben seiner Schüssel auf den Tisch.

Er wandte den Kopf, ein verstohlenes Lächeln im Blick, ergriff meine Hand und küsste sie sacht. Er ließ mich los und wandte sich seinem Porridge zu. Ich berührte seinen Nacken und sah, wie sich das Lächeln bis zu seinem Mund ausbreitete.

Ebenfalls lächelnd, blickte ich auf und stellte fest, dass Brianna uns beobachtete. Ihr Mundwinkel verzog sich nach oben, und ihr Blick war warm und voller Verständnis. Dann sah ich, wie ihr Blick zu Roger wechselte, der gedankenverloren seinen Porridge löffelte und sie gebannt ansah.

Dieses idyllische Familienbild wurde dadurch unterbrochen, dass Clarence lauthals Besuch ankündigte. Rollo fehlte mir, dachte ich, als ich zur Tür ging, um nachzusehen, doch wenigstens ging Clarence nicht auf unseren Besuch los und warf ihn über den Haufen oder jagte ihn um den Hof.

Der Besucher war Duncan Innes, der eine Einladung mitbrachte.

»Deine Tante fragt, ob ihr vielleicht dieses Jahr zum Gathering am Mount Helicon kommt. Sie sagt, du hast es ihr vor zwei Jahren versprochen.«

Jamie schob Duncan den Teller mit Rührei hin.

»Daran habe ich gar nicht mehr gedacht«, sagte er mit einem leichten Stirnrunzeln. »Wir haben höllisch viel zu tun, und ich muss ein Dach auf dieses Haus bekommen, bevor es schneit.« Er deutete mit seinem Kinn nach oben und zeigte auf die Latten und Zweige, die uns im Augenblick vor den Launen des Wetters schützten.

»Es kommt ein Priester, oben aus Baltimore«, sagte Duncan und vermied es sorgsam, Roger und Brianna anzusehen. »Miss Jo meinte, dass ihr vielleicht das Kind taufen lassen möchtet.«

»Oh.« Jamie lehnte sich zurück, die Lippen nachdenklich gespitzt. »Aye, das ist eine gute Idee. Vielleicht gehen wir doch, Duncan.«

»Schön; das wird deine Tante freuen.« Irgendetwas schien Duncan im Hals quer zu sitzen; ich konnte zusehen, wie er langsam rot wurde. Jamie blinzelte ihn an und schob einen Krug mit Apfelwein in seine Richtung.

»Hast du was im Hals, Mann?«

»Äh … nein.« Inzwischen hatten alle aufgehört zu essen und betrachteten fasziniert die Veränderungen von Duncans Gesichtsfarbe. Als er es fertigbrachte, seine nächsten Worte herauszuquetschen, hatte sie sich in eine Art Braunrot verwandelt.

»Ich – ääh – wollte um deine Zustimmung bitten, an fhearr Mac Dubh, zu einer Hochzeit zwischen Mistress Jocasta Cameron und … und –«

»Und wem?«, fragte Jamie, dessen Mundwinkel zuckte. »Dem Gouverneur der Kolonie?«

»Und mir!« Duncan hob den Cidrebecher und vergrub mit der Erleichterung eines Ertrinkenden, der ein Rettungsboot vorbeitreiben sieht, sein Gesicht darin.

»Meine Zustimmung? Meinst du nicht, dass meine Tante alt genug ist? Und du auch, was das angeht?«

Duncan atmete jetzt etwas leichter, obwohl ihm die tiefrote Färbung noch nicht aus den Wangen weichen wollte.

»Ich fand es nur angebracht«, sagte er ein wenig steif.

»Schließlich bist du ihr nächster Verwandter.« Er schluckte und richtete sich ein wenig auf. »Und … es erschien mir nicht recht, Mac Dubh, dass ich mir etwas nehme, was dir gehören könnte.«

Jamie lächelte und schüttelte den Kopf.

»Ich erhebe keinen Anspruch auf den Besitz meiner Tante – und würde ihn auch dann nicht annehmen, wenn sie ihn mir anböte. Wollt ihr am Mount Helicon heiraten? Dann sag ihr, wir kommen und tanzen auf der Hochzeit.«




Kapitel 69

Jeremiah


Oktober 1770

Roger ritt zusammen mit Claire und Fergus neben dem Wagen her. Jamie, der Brianna nicht mit der Lenkung eines Fahrzeugs betrauen wollte, das seinen Enkelsohn enthielt, bestand darauf, zu fahren. Lizzie und Marsali saßen auf der Ladefläche und Brianna auf dem Sitz neben ihm.

Vom Sattel aus fing Roger Bruchstücke der Diskussion auf, die seit seiner Ankunft ein Dauerthema gewesen war.

»John auf jeden Fall«, sagte Brianna mit einem stirnrunzelnden Blick auf ihren Sohn, der energisch unter ihrem Schultertuch herumwühlte. »Aber ich weiß nicht, ob das sein Rufname sein sollte. Und wenn – sollten wir dann nicht vielleicht Ian nehmen? Das ist die gälische Form von John – und ich würde ihn gern so nennen, aber wäre das zu verwirrend, wo wir doch schon Onkel Ian und unseren Ian haben?«

»Da keiner von ihnen hier ist, wäre es, glaube ich, keine große Schwierigkeit«, warf Marsali ein. Sie sah zum Rücken ihres Stiefvaters hoch. »Hast du nicht gesagt, du wolltest auch einen von Pas Namen nehmen?«

»Ja, aber welchen?« Brianna verdrehte den Oberkörper, um mit Marsali zu sprechen. »Nicht James, das wäre verwirrend. Und ich glaube nicht, dass mir Malcolm besser gefällt. MacKenzie heißt er sowieso, also vielleicht –« Sie fing Rogers Blick auf und lächelte ihn an.

»Was ist mit Jeremiah?«

»John Jeremiah Alexander Fraser MacKenzie?« Marsali runzelte die Stirn, während sie die Namen aufsagte, um ihren Geschmack auszuprobieren.

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