»Ha«, sagte ich zu ihm. »Wenn du glaubst, kalter Wind am Hintern wäre schlimm, dann warte nur.« Ich ergriff eine Hand voll feuchter, gelbbrauner Blätter und säuberte ihn energisch. Da er ein sehr duldsames Kind war, zappelte und wand er sich zwar, doch er brüllte nicht, sondern gab nur schrille »Iiiih«-Laute von sich, als ich ihn säuberte.
Ich drehte ihn um, hielt eine Hand prophylaktisch über die Gefahrenzone und ließ seinen Geschlechtsteilen eine ähnliche Behandlung angedeihen, was ein breites, zahnloses Grinsen auslöste.
»Na, du bist ja wirklich ein Highlandmann, was?«, sagte ich und grinste zurück.
»Und was meinst du nun wieder damit, Sassenach?« Ich blickte auf und stellte fest, dass Jamie jenseits des Bächleins mit verschränkten Armen an einem Baum lehnte und mich anlächelte. Die leuchtenden Farben seines formellen Tartans und seines weißen Leinenhemdes setzten sich auffallend von dem verblichenen Herbstlaub ab, doch Gesicht und Haare ließen ihn wie einen Waldbewohner aussehen, ganz in Bronze und Dunkelrot, und der Wind regte sich in seinem Haar, so dass die losen Spitzen genauso tanzten wie die scharlachroten Ahornblätter.
»Na ja, Kälte und Feuchtigkeit können ihm offensichtlich nichts anhaben«, sagte ich, während ich meine Bemühungen abschloss und die letzte Hand voll beschmutzter Blätter zur Seite legte. »Ansonsten … na ja, ich habe bis jetzt noch nicht viel mit männlichen Säuglingen zu tun gehabt, aber ist das hier nicht sehr frühreif?«
Jamies Mundwinkel verzog sich nach oben, als er den Anblick betrachtete, der unter meiner Hand zum Vorschein kam. Das winzige Anhängsel war steil aufgerichtet, so steif wie mein Daumen und ungefähr ebenso groß.
»Ah, nein«, sagte er. »Ich habe schon viele Jungs im Naturzustand gesehen – zumindest Jennys drei. Das tun sie alle hin und wieder.« Er zuckte mit den Achseln, und das Lächeln wurde breiter. »Ob es aber nur bei
»Sogar ein Talent, das sich mit zunehmendem Alter noch verbessert«, sagte ich trocken. Ich warf die schmutzige Windel über den Bach, wo sie klatschend zu seinen Füßen landete. »Zieh die Nadeln heraus und wasch das aus, ja?«
Er zog seine lange, gerade Nase leicht kraus, kniete sich aber widerspruchslos hin und ergriff das schmutzige Paket zögernd mit zwei Fingern.
»Oh,
Ich zuckte mit den Schultern, überprüfte, ob bei Jemmy erneute Explosionen drohten, und legte ihn auf die frische Windel.
»Angesichts von drei Wickelkindern und dem feuchten Wetter, bei dem nichts anständig trocknen kann, hatten wir ziemlichen Mangel an sauberen Tüchern.« Die Büsche am Rand der Lichtung, auf der wir unser Familienlager aufgeschlagen hatten, waren sämtlich mit wehender Wäsche verziert, die dank des ungünstigen Wetters zum Großteil immer noch feucht war.
»Hier.« Jamie reckte sich über den steinigen Bach und reichte mir die Nadeln, die er aus der alten Windel gezogen hatte. Ich nahm sie entgegen und achtete sorgsam darauf, sie nicht in den Bach fallen zu lassen. Meine Finger waren steif und kalt, doch die Nadeln waren kostbar; Brianna hatte sie aus erhitztem Draht gefertigt, und Roger hatte die Schutzverschlüsse nach ihren Zeichnungen aus Holz geschnitzt. Richtige Sicherheitsnadeln, wenn auch ein wenig größer und grober als die moderne Variante. Ihr einziger wirklicher Fehler war der Leim, der die hölzernen Kappen mit dem Draht verband; er bestand aus gekochter Milch und Hufspänen und war nicht richtig wasserfest, so dass die Kappen von Zeit zu Zeit wieder angeklebt werden mussten.
Ich schlug Jemmy die Windel fest um die Lenden und stieß eine Nadel durch das Tuch. Beim Anblick der hölzernen Kappe lächelte ich. Brianna hatte bei einem Satz Nadeln in jede Kappe einen kleinen, komischen Frosch geschnitzt – der breit und zahnlos grinste.
»Na gut, Fröschchen, das war’s.« Als ich die Windel sicher befestigt hatte, setzte ich mich hin und hob ihn auf meinen Schoß, um sein Hemdchen glatt zu ziehen und ihn wieder in seine Decke zu wickeln.
»Wo ist Duncan hingegangen?«, fragte ich. »Nach unten, um mit dem Leutnant zu sprechen?«
Jamie war über seine Arbeit gebeugt und schüttelte den Kopf.
»Ich habe ihm gesagt, er soll es nicht tun. Er ist tatsächlich während der Unruhen in Hillsborough gewesen. Am besten wartet er noch ein bisschen; wenn Hayes ihn dann fragt, kann er aufrichtig schwören, dass hier niemand ist, der an dem Aufruhr beteiligt war.« Er blickte auf und lächelte humorlos. »Bei Anbruch der Dunkelheit ist nämlich keiner mehr hier.«